Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
Vom Netzwerk:
versichere Ihnen, dass ich sie nicht trage, weil es mir an den nötigen Mitteln mangelt, sondern weil mir nichts an modischen Dingen liegt.“
    „Sie hegen nicht den Wunsch, sich ein neues Kleid zu kaufen?“
    „Ich kann mir denken, dass diese Vorstellung Ihnen absurd vorkommt, aber nicht alle Frauen haben ein Interesse daran, sich in den modernsten Kleidern zur Schau zu stellen. Es gibt weibliche Wesen, die sich lieber Bücher kaufen.“
    Er lachte. „Wenn das so ist, nutzen Sie meine Bibliothek. Und zögern Sie nicht, eine andere Autorin als Wollstonecraft zu wählen.“
    Er sah so viel jünger aus, wenn er lachte und seine Augen fröhlich aufleuchteten. „Wenn Sie sich im Laufe des Tages dazu in der Lage fühlen, können wir uns einen Disput über die Rechte der Frauen gönnen.“
    „Vielleicht“, murmelte er und zog sich ein Kissen über den Kopf, um das Gespräch zu beenden.

8. KAPITEL

    Die Sonne war noch nicht über den Horizont geklettert, als Emerald sich auf den Weg zum Strand machte. Das ganze Anwesen lag in tiefem Schlaf, und niemand würde sie in den nächsten Stunden vermissen. Sie hatte Ashers Räume durchsucht, danach sämtliche Nebenkammern und den Wirtschaftstrakt, aber sie war nicht fündig geworden. Hatte Asher Wellingham den Spazierstock womöglich weggeworfen? Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf. Die Juwelen an dem Knauf waren zu kostbar, dies musste selbst der ungebildetste Mensch erkennen. Wahrscheinlicher war, dass er ihn verkauft hatte. Konnte sie ihn darüber befragen, ohne Verdacht zu erregen, und seiner Erinnerung auf die Sprünge helfen?
    Das Wasser fühlte sich kühl an, als sie mit bloßen Füßen hineinwatete, doch nicht so kalt, wie sie befürchtet hatte. Sie sah sich um und fragte sich, ob sie es wagen konnte, sich ihres Kleides zu entledigen und ein paar Züge zu schwimmen. Hinter ihr lag das Land still da, nichts regte sich. Eine Gruppe von Bäumen schirmte sie ein wenig von einem Cottage ab, welches einige hundert Meter entfernt auf einem der Hügel lag. Auch die ins Meer auslaufenden Felsen der Bucht boten einen gewissen Schutz, und so beschloss sie kurzerhand, baden zu gehen.
    Rasch zog sie sich bis auf die Seidenhandschuhe aus. Der leichte Wind erzeugte ihr Gänsehaut auf den Armen, und sie lachte vor kindlicher Freude über ihr gewagtes Vorhaben. Für den Augenblick, all ihrer einengenden Kleider entledigt, fühlte sie sich frei wie seit Monaten nicht mehr.
    Rasch wischte sie die lästigen Tränen fort, die ihr in die Augen gestiegen waren, und lief mit angehaltenem Atem in die Brandung.
    Aus der Ferne sah Asher ihr zu. Eine einsame Aphrodite, deren kurze goldene Locken sich um ihren Kopf ringelten. Nichts verdeckte ihre Blöße, kein Stück Stoff, kein wallend langes Haar wie auf Botticellis Gemälde. Ihre schlanken Arme und Beine, ihr hübsch gerundetes Hinterteil, ihre üppigen Brüste boten sich seinen Blicken dar, als sie sich ein letztes Mal zum Ufer zurückwandte, um wenig später kopfüber in die Wellen zu tauchen.
    Er schnappte erschrocken nach Luft und spornte sein Pferd an, um die Bucht so schnell wie möglich zu erreichen. Kaum hatte er den Hengst am Strand zum Stehen gebracht, sprang er aus dem Sattel und entledigte sich seiner Stiefel. Zum Teufel, wo war sie? Besorgt ließ er den Blick über das wogende graue Meer schweifen.
    „Emma!“ Seine Stimme klang ihm rau, wütend und verzweifelt in den Ohren, und er glaubte, seinen eigenen donnernden Herzschlag zu hören.
    Sie kam fernab der Stelle, an der sie wie eine Nixe kopfüber ins Wasser getaucht war, wieder zum Vorschein. Der Wind trug ihr glockenklares glückliches Lachen zu ihm herüber. Dann entdeckte sie ihn und verstummte augenblicklich.
    „Kommen Sie aus dem Wasser. Sofort!“, befahl er ihr, ohne etwas daran ändern zu können, dass seine Stimme vor Zorn bebte. Sein einziges Ansinnen war, sie vor einem Skandal zu bewahren.
    „Verschwinden Sie!“, schrie sie ihm zu. „Gehen Sie fort! Ich benötige keine Hilfe.“ Sie trat Wasser und sah sich immer wieder um, als fürchtete sie, dass weitere Personen in der Bucht auftauchen könnten.
    Asher ließ sich nicht beirren. „Wenn Sie nicht sofort an Land kommen, werde ich Sie holen.“
    Emerald tauchte bis zum Kinn ins Wasser und dachte angestrengt darüber nach, was jetzt zu tun war. Asher Wellingham stand unweit der Baumgruppe, unter der sie ihre Kleider abgelegt hatte, und schien entschlossen, keinen Schritt von der Stelle zu weichen. Seinem

Weitere Kostenlose Bücher