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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
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recht unruhige Seele zu sein.“
    „Während Sie die Ruhe selbst sind.“
    „Das würde ich nicht sagen.“
    „Nennen Sie mir eine Sache, vor der Sie Angst haben.“
    Jetzt war es an ihr, zu schweigen.
    Er lachte. „Vielen Dank, dass Sie mich wenigstens in diesem Punkt nicht anschwindeln, sondern lieber Ihre Lippen versiegeln.“
    „In Bezug auf meinen Bruder James habe ich Sie nicht angeschwindelt.“
    „Ich weiß.“
    Ihr Blick fiel auf seinen Oberschenkel, den er mit schmerzverzerrter Miene massierte. Jetzt oder nie, dachte Emerald und wechselte rasch das Thema. „Haben Sie einen Spazierstock, Euer Gnaden?“
    „Einen Spazierstock?“
    „Für Ihr Bein. Wenn Sie einen Stock benutzen würden, wäre Ihr Bein entlastet.“
    Er hörte augenblicklich auf, sein Bein zu massieren.
    „Mein Onkel hatte einen Spazierstock. Einen sehr schönen mit exquisit ausgeführten Schnitzereien. Er war in Waterloo verwundet worden und sagte immer, der Stock sei für ihn von unschätzbarem Wert.“ Verflixt, wie viele Andeutungen konnte sie noch machen, ohne sich in Gefahr zu bringen? „Spazierstöcke zu sammeln ist über die vergangenen Jahre zu einer Passion von mir geworden. Ich besitze inzwischen mehr als zwanzig außergewöhnliche Exemplare.“
    „Faszinierend“, erwiderte er gelangweilt.
    „In der Tat, Euer Gnaden“, fuhr sie beharrlich fort. „Wenn Sie welche in Falder haben, kann ich sie mir gern ansehen und Ihnen sagen, ob wertvolle Objekte dabei sind.“
    Asher antwortete nicht. Einmal mehr meldete sich das schlechte Gewissen in ihr, dass sie ihm wieder Lügen aufgetischt hatte. Dann warf er ihr einen eigenartig berechnenden Blick zu, und Emerald wusste, dass er sie durchschaute.
    Wie hatte sie auch nur eine Sekunde glauben können, seinen wachen Verstand auszutricksen?
    „Ist es vielleicht zufällig ein Spazierstock, nach dem Sie die ganze Zeit gesucht haben?“
    „Nein“, versetzte sie wie auf Kommando, während sie in die Auffahrt von Falder einbogen.
    Die Kutsche hatte gerade den Teich vor dem Haus passiert und verlangsamte ihre Geschwindigkeit, als er ihre behandschuhten Finger ergriff und mit seinen umschloss. „Was ist mit Ihren Händen geschehen? Sind sie ebenfalls Teil des großen Mysteriums Emma Seaton?“
    „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“
    „Nein?“, fragte er ungehalten und musterte sie von oben bis unten. „Wenn ich mir die Ahnentafel der Familie Haversham ansehen würde – wo genau fände ich Sie?“
    Sie atmete tief durch und entzog ihm ihre Hand, um sich zu sammeln. Gott bewahre, wenn er diese Drohung wahr machte. „Ich bin Miriams Nichte, wie ich Ihnen bereits sagte.“
    „Ich erinnere mich“, antwortete er trocken.
    Die Fackeln im Eingangsbereich von Falder warfen ein helles Licht auf den Vorplatz, und als die Chaise anhielt, eilten mehrere Lakaien herbei, um ihnen die Tür zu öffnen und sie ins Haus zu eskortieren.
    Dem Himmel sei Dank, eine Fluchtmöglichkeit.
    Emerald raffte ihre Röcke und verließ die Kutsche so schnell sie konnte. Sie eilte ins Haus und die Treppe hinauf, ohne sich noch einmal nach Asher umzusehen. In ihrem Zimmer angekommen, lehnte sie sich schwer atmend gegen die Tür. Wenn Asher tatsächlich Erkundigungen über sie einholte, war ihre Scharade aufgeflogen. Er würde erfahren, dass es keinen Cousin namens Liam Kingston gab und Miriams einziger Bruder Beauvedere Sandford Louden hieß. Dann bräuchte er keine Minute, um sich den Rest der Geschichte zu denken.
    Ruby und Miriam kamen ihr in den Sinn. Wie um alles in der Welt konnte sie dafür Sorge tragen, dass den beiden kein Leid geschah, falls Wellingham herausfand, wer sie wirklich war? Mit jeder Minute, die verstrich, wurde die Gefahr ihrer Entdeckung größer. Sie musste handeln. Umgehend.
    Asher ließ den Blick über die grüne Landschaft schweifen, die sich von Falder bis zur Küste erstreckte, und griff nach dem Zettel in seiner Rocktasche. Er hatte die Nachricht auf der Türschwelle gefunden, als er bei Sonnenaufgang in seine Schlafgemächer gegangen war. Emma Seaton war verschwunden.
    Nach London oder nach Jamaika oder Gott weiß wohin, er hatte keine Ahnung.
    Er begehrte sie, so viel stand fest. Mehr, als er jemals eine Frau begehrt hatte. Selbst für Melanie hatte er nicht diese leidenschaftlichen Gefühle empfunden, die ihm schlaflose Nächte bereiteten und ihn daran hinderten, einen klaren Gedanken zu fassen. Und die Art und Weise, wie Emma seine Leidenschaft erwiderte …
    „Hör auf!“ Er

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