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Liebe ist der größte Schatz

Liebe ist der größte Schatz

Titel: Liebe ist der größte Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SOPHIA JAMES
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Problem?“
    „Vielleicht.“
    Emerald verstand, dass der Kapitän in ihrer Gegenwart nicht mehr sagen wollte. Sie entschuldigte sich und ging an Deck, über dem hell und klar der Mond schien. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Was hatte sie bloß getan? Wenn Peter Drummond nicht gekommen wäre … Sie durfte nicht daran denken, wollte es nicht.
    „Ich bin eine Piratentochter“, flüsterte sie in die Dunkelheit.
    Piratentochter, Piratentochter.
    Sie erinnerte sich an die Hänseleien der Kinder in Kingston Town. Ihr Vater hatte Menschen Angst eingeflößt, um sie auf Distanz zu halten. Und er war nie aufrichtig gewesen. Genau wie sie nicht aufrichtig war – Asher gegenüber. Ihr wurde elend bei dem Gedanken, und als er sich wieder zu ihr gesellte, musste sie sich zwingen, ihn anzulächeln. Er wirkte zerstreut und wütend, alle Zärtlichkeit war aus seinem Blick verschwunden. Und doch war er Emerald nie schöner erschienen als in diesem Augenblick, da er im silbrigen Licht des Mondes vor ihr stand.
    Sie waren bereits eine Weile gefahren, als er das Wort an sie richtete. „Wer sind die Männer, die in dem Wäldchen hinter Falder ihr Lager aufgeschlagen haben?“, fragte er kühl und förmlich, als wären sie sich völlig fremd.
    „Ich bin mir nicht sicher, was Sie meinen …“
    Er fiel ihr ins Wort. „Die Männer, die Sie aus Jamaika mitgebracht haben. Wissen Sie jetzt, von wem ich spreche?“
    „Wer hat Ihnen erzählt, dass die Männer zu mir gehören?“
    „Peter Drummond vorhin und ein Bekannter von mir, Tony Formisson. Seinem Vater gehört das Schiff, auf dem Sie nach England gereist sind. Er erinnert sich, dass Sie mit zwei dunkelhäutigen Männern, die wie Araber aussehen, von Bord gegangen sind – mit vier Truhen und verdammt langen Haaren.“
    „Ich verstehe.“ Sie setzte eine zerknirschte Miene auf. „Sie haben mich begleitet, um mich zu beschützen.“
    Er warf ihr einen misstrauischen Blick zu. „Um Sie zu beschützen? Vor wem?“ Er dachte nach und fuhr fort: „Und wenn sie uns auf dem Schiff allein, ohne Chaperone, entdeckt hätten – was wäre geschehen?“
    „Sie hätten Sie vermutlich umgebracht.“
    Asher wusste nicht, ob er lachen oder fluchen sollte. „Wie können Sie sich so sicher sein, dass es ihnen gelungen wäre?“
    „Sie scheinen durchaus in der Lage zu sein, sich zu verteidigen, doch gegen zwei Männer … „
    Er unterbrach sie wieder. „Wer sind die beiden?“
    „Meine Diener. Es wäre zu gefährlich gewesen, wenn ich allein an Bord des Schiffes gegangen wäre. Sie boten mir an, mich nach London zu begleiten.“
    „Und dann haben sie Ihnen angeboten, Sie nach Falder zu begleiten.“
    „Ja“, sagte sie unbehaglich.
    „Weshalb haben Sie mich nicht gefragt, ob man sie im Dienstbotenflügel unterbringen kann?“
    „Sie lieben ihre Freiheit. Als sie sich vergewissert hatten, dass ich in Ihrem Haus gut aufgehoben bin … und Sie ein Gentleman sind …“
    Er legte die Stirn in Falten. „Wie nehmen Sie Kontakt mit ihnen auf?“
    „Ich gebe ihnen bei Nacht ein Zeichen mit meiner Kerze.“
    „Von Ihrem Schlafzimmerfenster aus?“
    „Ja.“
    „Muss ich mir Sorgen machen, dass die beiden mein Haus mit mehr Sachverstand durchsuchen als Sie?“
    Er war der Wahrheit so nahegekommen, dass ihr vor Scham die Röte in die Wangen schoss.
    „Ich verstehe“, sagte er und fuhr sich durchs Haar.
    „Es ist nicht so, wie Sie denken.“
    „Ach ja? Dann klären Sie mich auf, Emma.“
    „Das kann ich nicht“, erwiderte sie leise und wandte sich ab.
    „Sie können es nicht, weil Sie durch und durch eine Lügnerin sind, Emma Seaton. Wenn auch eine schöne, wie ich zugeben muss.“
    Sie sah ihm in die Augen. „Ja.“
    Er hatte recht. Und sie würde sogar zur Diebin, wenn sie den Stock fand und die Karte mitnahm. Verdammte Karte. Unendliches Bedauern stieg in ihr auf. Alles was sie wirklich wollte, war, in seinen Armen zu liegen und seine Lippen auf ihren zu spüren.
    Emerald sah aus dem Kutschenfenster. Als sie das hell erleuchtete Herrenhaus der Gravesons am Ende der Auffahrt erblickte, atmete sie auf. In wenigen Minuten würde es ihr vergönnt sein, der Beengtheit der Kutsche zu entfliehen.
    „Die Gravesons sind ungewöhnliche Leute“, bemerkte Emerald auf dem Heimweg. Als sie keine Antwort erhielt, fügte sie hinzu: „Sie sind ungewöhnlich und nett, meinte ich.“
    Asher schwieg noch immer, doch Emerald ließ sich nicht entmutigen. „Annabelle scheint mir allerdings eine

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