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Liebe ist ein Kleid aus Feuer

Titel: Liebe ist ein Kleid aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Riebe
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deines Ritters nun mal nicht mit Wasser zum Glühen bringen kann.«
    Widerwillig setzte der Knappe sich in Bewegung, während Raymond sich zu Algin hinunterbeugte.
    »Du willst das alte Schwert wieder instand setzen?«, fragte er. »Das mit dem Riss?«
    »Was sonst sollte ich tun an diesem Tag?« Algin erhob sich langsam. »Ist es nicht dein leichtestes?«
    »Das ist es.«
    »Du wirst es brauchen können, wenn ihr schon bald auf Feinde trefft. Ich hab dich neulich bei den Waffenübungen beobachtet. Auch wenn du dich bemühst, es zu verbergen, du wirst allmählich alt und langsam. Da kann ein zu schweres Schwert den Tod bedeuten.«
    Etwas Warmes breitete sich in Raymond aus und ließ ihn weicher werden. Plötzlich musste er an Oda denken und an das Kind, das mittlerweile längst das Licht der Welt erblickt hatte – vorausgesetzt, es lebte. Seine Augen wurden feucht. Ob es ein Junge war, ein Erbe, wie er ihn sich immer erträumt hatte? Es konnte Monde dauern, bis er das herausfinden würde.
    Vorausgesetzt, er war bis dahin selber noch am Leben.
    »Du wirst mir doch eines Tages noch eines deiner Wunderschwerter schmieden«, sagte er, um seine Rührung zu verbergen. »Ich hab es ja von Anfang an gewusst.«
    Der Strick fiel ihm bei diesen Worten wieder ein, und der Schatz, der sich noch immer in dessen Besitz befand. Er musste es zustande bringen, eine Begegnung mit dem König und dem Strick zu arrangieren, sonst würde der heilige Zahn niemals als Schutz bringende Reliquie in seinen künftigen Schwertknauf eingelassen werden.
    »Ich bin nur hier, weil der König es befohlen hat, und dass ich deinetwegen Haus und Familie verlassen musste, werd ich dir nachtragen bis zum Jüngsten Tag«, erwiderte Algin.
    Sigmar kam herbeigekeucht, einen großen Sack Holzkohle auf dem Rücken.
    »Kannst gleich wieder loslaufen«, sagte der Schmied. »Zwei, hab ich gesagt. Zwei !«
    »Wir sollen unsere Holzkohle gefälligst selbst brennen, hat der Proviantmeister gesagt.«
    »Dann bestell ihm von mir, dass wir das im Reiten schlecht bewerkstelligen können«, sagte Raymond. »Los mit dir – und tu, was man dir aufträgt!«
    Mit hängenden Schultern machte Sigmar sich erneut auf den Weg. Auch von hinten sah man, wie jung er noch war. Die Schultern waren breit, aber knochig, die Arme und Beine so mager, dass alles Gewand an ihm schlotterte.
    »Wann wirst du so weit sein?«, fragte Raymond.
    »Sobald mein Feuer die richtige Farbe hat.«
    Er ließ den Schmied in Ruhe, besprach mit Gissel die notwendigen anderen Reparaturen, die noch ausgeführt werden mussten, stattete den Pferden einen Besuch ab und stärkte sich mit Suppe und Tee. Früher hätte er die Zeit genutzt, um sich mit seinem Waffenbruder zu unterhalten, aber Bernhard hatte so seltsam reagiert, als er ihm von Roses Aufenthalt auf seiner Burg erzählte, dass er es lieber unterließ.
    »Dann ist sie jetzt also bei dir untergekrochen.«
    »Der Strick hat sie zu uns gebracht, mitten im Winter. Ich war natürlich überzeugt, es sei auf dein Geheiß hin geschehen.«
    »Ich hatte nicht die geringste Ahnung. Das muss Almut selbstherrlich entschieden haben, typisch für sie! Bevor sie nach Gandersheim ins Stift übersiedelt ist und damit auf einen Schlag ihre ganze Mitgift einbringen musste, ohne sich darum zu kümmern, was ich damit alles hätte anfangen können. Willst du, dass ich Roswitha wieder abholen lasse? Über kurz oder lang wird sie ohnehin meiner Schwester nachfolgen. Denn zum Weib wird sie wohl keiner nehmen, so wie die Dinge nun einmal liegen.«
    »Woher willst du das jetzt schon wissen?«
    »Hast du schon einmal erlebt, wenn sie … Ich meine, warst du dabei, als sie … fiel?«
    »Nein«, sagte Raymond, »aber man hat mir davon berichtet.«
    »Ihr Blut ist schlecht. Das ist es, was dahinter steckt. Ich hätte diese schwarze Teufelin, ihre Mutter, niemals freien dürfen, das weiß ich jetzt, geschweige mit ihr Kinder haben. Aber für diese Einsicht ist es nun zu spät.«
    »Deine Kleine ist ein besonderes Mädchen«, widersprach Raymond. »Ich kann nichts Schlechtes an ihr finden – ganz im Gegenteil. Auch Eila mag sie. Von mir aus kann sie bei uns bleiben, so lang sie will.«
    Bernhard hatte sich abgewandt, als sei damit alles für ihn erledigt, und sich wieder der Gruppe der »Falken« angeschlossen, die ständig etwas miteinander zu bereden hatten. Viele unbeantwortete Fragen kreisten seitdem in Raymonds Kopf.
    Jetzt trieb es ihn erneut hinüber zu Algin.
    Der hatte

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