Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)
und senkte den Blick, als Connor ihn nachdenklich musterte. „Wieso muss er ausgerechnet Arzt sein?“
Connor lachte leise. „Was hast du denn gedacht, was er ist?“
„Ein Künstler?“ Daniel sah wieder auf. „So wie du und deine Geschwister auch.“
Connor war eindeutig amüsiert. „Nein, das Künstlergen haben wir von unserer Mum. Sie ist Malerin, wie Violett, hat aber nie etwas daraus gemacht. Ihre Liebe gilt Dad und uns Kindern.“
„Eine Hausfrau“, murmelte Daniel verstehend.
„Hm“, nickte Connor und sah über seine Schulter als die Tür aufging. „Hi, Dad.“
Noch so ein Riese, dachte Daniel und staunte nicht schlecht, als sein Blick auf Connors Vater fiel. Jetzt wusste er, woher der seine Größe und Statur hatte. Der Mann, der gerade lächelnd ins Zimmer trat, war allerdings mindestens einen Kopf größer als sein Sohn und dadurch noch um einiges einschüchternder als Connor.
„Na, ihr Beiden. Hallo Daniel. Ich bin William Bennett. Arzt in der Stadt und leidgeprüfter Vater dieses Wortkünstlers.“
„Dad“, stöhnte Connor, grinste aber im Anschluss daran. „Das weiß er alles schon von Grandma. Außerdem hattest du Recht, er war vorhin wach und hat jedes Wort gehört, das wir gewechselt haben.“
„Gut, dann kann ich ja gleich zur Sache kommen.“
Connors Vater rieb sich die Hände und Daniel begriff, dass es jetzt Ärger geben würde. Er war sofort genervt. Ein Arzt, der an sein Gewissen appellieren oder ihm ordentlich die Leviten lesen wollte – wahrscheinlich Beides – hatte ihm gerade noch gefehlt. Aber vielleicht konnte er einer langen Diskussion diesbezüglich entgehen, wenn er die beiden Bennetts ablenkte. Einen Versuch war es auf jeden Fall wert.
„Wie spät ist es eigentlich?“, fragte er daher und runzelte im nächsten Moment die Stirn, denn Connors Vater grinste breit. Ihm schwante Übles.
„Kurz vor Zehn Uhr. Du hast beinahe vier Stunden geschlafen“, antwortete Connor und schaute ihn irritiert an, bevor er wieder zu seinem Vater sah. „Dad, wieso grinst du so?“
„Ach nichts“, wehrte der amüsiert ab und sah zu Connor. „Lässt du uns bitte allein? Daniel und ich haben einiges zu besprechen.“
Mist, dachte er frustriert. Sein Ablenkungsmanöver war sang- und klanglos gescheitert. Aber vielleicht war Connor die Rettung, denn der schien über die Bitte seines Vaters nicht sonderlich glücklich zu sein, doch bevor er Einspruch erheben konnte, schüttelte William Bennett den Kopf.
„Unten steht eine Suppe auf dem Herd, damit Daniel später etwas isst. Kümmere dich darum.“
Connor schnappte entsetzt nach Luft. „Dad, willst du, dass ich seine Küche in die Luft sprenge? Ich bezweifle, dass Daniel das gut findet. Mum fand es auch nicht lustig, als Tristan und ich damals das Chili falsch zusammengemischt haben und...“
„Ja, ich weiß. Und soweit ich mich erinnere, habt ihr dafür eure Strafe bekommen, oder?“ Connor zuckte ertappt zusammen. „Eben. Und um eine Wiederholung dieses Desasters zu verhindern, ist deine Mum gleich mitgekommen. Sie will nämlich mit dir reden. Und nun geh endlich, Connor. Ich habe nicht vor, deinen Freund aufzufressen.“
Connor sah ihn wieder an und zuckte dann ergeben die Schultern. „Schrei einfach, wenn ich dich retten soll.“
Mit den Worten und einem Grinsen im Gesicht erhob er sich und verließ das Zimmer, und auch wenn Daniel bewusst war, dass Connor das Ganze scherzhaft gemeint hatte, fand er selbst das überhaupt nicht lustig. Er betrachtete William Bennett, der mit einem sehr amüsierten Lächeln auf den Lippen am Fußende seines Bettes stand, mit einer Mischung aus Neugier und Misstrauen.
„Was ist mit der Küche passiert?“
Connors Vater begann zu grinsen. „Sagen wir es so, meine beiden Söhne haben, nachdem der Chilitopf förmlich explodiert war und die Küche komplett eingesaut hatte, eine Phobie gegen Malerpinsel, Farbeimer und Tapeten entwickelt.“
Er wollte es nicht, aber Daniel musste einfach lachen, weil er sich gut vorstellen konnte, wie die Küche der Bennetts nach diesem 'Unfall' ausgesehen haben musste. Chili war scharf, in vielerlei Hinsicht und Daniel bezweifelte, dass ein neuer Anstrich genug gewesen war, um die entstandenen Flecken verschwinden zu lassen.
Aber das Schwelgen in lustigen Erinnerungen mit Connors Vater, brachte ihn bei seinem momentanen Problem auch nicht weiter und daher sparte er sich jede weitere Frage zum Chilichaos.
„Danke für Ihre Hilfe, Mister
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