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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Milieu abzurutschen. Mein erster Dealer war mein eigener Apotheker und in den ersten Wochen kaufte ich das Zeug von ihm, danach ging ich direkt zu seinem Verkäufer. Ein Arzt, der sich damit ein kleines Vermögen verdiente.“
    „Was ist mit dem Fentanyl?“
    „Das habe ich bei meiner Entlassung aus dem Krankenhaus mitgehen lassen. Ich wusste ja, wie gut das Zeug ist und wollte es bei der Hand haben. Nur für alle Fälle.“
    „Es ist gefährlich, Daniel.“
    „Deswegen nehme ich es auch nicht ständig“, verteidigte er sich gekränkt. „Ich bin Schmerzmittelsüchtig, kein Vollidiot.“
    „Doch, bist du, sonst wärst du nämlich clean.“
    „Vielen Dank, Doc“, zischte Daniel und starrte finster auf die Bettdecke. Eine Debatte über Sinn und Unsinn von Drogen wollte er weder mit Connors Vater noch sonst wem führen.
    „Daniel...“
    „Vergiss es einfach. Wenn du glaubst, dass ich...“
    Sein Gegenüber griff so schnell nach seinem Arm, dass er sich in Erwartung eines Schlages unwillkürlich duckte.
    „Sieh mich an!“
    Er tat es und zitterte dabei vor Angst. Daniel war auf einiges gefasst, nur nicht auf den schockierten Blick, der ihn traf. Dann schüttelte Connors Vater den Kopf.
    „Ich habe noch niemals meine Hand gegen jemanden erhoben und ich werde bei dir nicht damit anfangen.“
    Daniel glaubte ihm. Aus irgendeinem Grund wusste er, dass Will Bennett die Wahrheit sagte, was ihn vor Erleichterung aufseufzen ließ, als der ältere Mann ihn wieder losließ.
    „Wie lange weißt du, dass du süchtig bist?“
    Daniel schwieg.
    „Junge, ich will dich nicht verletzen oder zusammen stauchen, das hilft weder dir noch mir. Ich möchte dir helfen, aber du musst mich auch lassen, sonst geht es nicht. Und komm mir jetzt nicht damit, dass du keine Hilfe brauchst. Wenn dem so wäre, wärst du nicht in dieser Stadt, nicht süchtig nach diesen verdammten Pillen und würdest ein völlig normales Leben leben.“
    Daniel klappte den Mund wieder zu und schluckte seinen Einspruch hinunter. Wie sollte er denn dagegen ankommen, verdammt?
    „Ich werde immer süchtig sein“, murmelte er schließlich leise.
    Auch wenn die Erkenntnis weh tat, war es Zeit, dass er sich damit abfand und seine Hoffnungen auf ein Leben ohne Medikamente begrub. Seine schweren Verletzungen und die daraus resultierenden andauernden Schmerzen machten es unmöglich. Daniel wusste das schon sehr lange, er hatte es sich nur niemals eingestehen wollen.
    „Das ist nicht wahr“, widersprach Connors Vater ruhig. „Es wird mit Sicherheit nicht leicht werden, deinen Körper so einzustellen, dass du, trotz einer regelmäßigen Medikamentengabe, nicht mehr mit den Nebenwirkungen von Morphin oder Fentanyl zu kämpfen hast. Und du hast zum Teil Recht, denn auf eine gewisse Art und Weise wirst du für den Rest deines Lebens süchtig sein. Aber nicht so wie jetzt. Es gibt andere Schmerzmittel, die es dir leichter machen können damit zu leben. Aber vor allem gibt es heutzutage viele Möglichkeiten in der Schönheitschirurgie, mit denen wir uns näher befassen sollten. Die Lasertechnologie zum Beispiel. Eine Fachmann sollte sich deine Narben wenigstens einmal ansehen. Oder willst du mir allen Ernstes weismachen, dass du dein ganzes restliches Leben als Schwersüchtiger verbringen willst?“
    Dieser Mistkerl durchschaute ihn genauso wie Connor. „Nein“, gab Daniel zu und sank in seinem Bett wie ein kleines Häufchen Elend zusammen. „Nein, das will ich nicht.“
    „Gut“, meinte Connors Vater daraufhin schlicht und verschränkte die Hände, bevor er sich bedeutsam räusperte. „Also, Junge, soll ich dir helfen, aus dem Chaos rauszukommen?“

- 5. Kapitel -

    Tagebucheintrag, 29. August

    Schicksal.
    Scheiße, ich hasse dieses Wort.
    Wenn man wirklich alles mit Schicksal erklären will, wer erklärt mir dann bitte, warum ich mich seit zwei Wochen wie ausgekotzt und durch den Fleischwolf gedreht fühle?
    Gott, wieso habe ich mich darauf eingelassen? Wieso, zum Teufel, habe ich Doktor – Ich weiß, was gut für dich ist - William Bennett nach unserem Gespräch nicht einfach aus dem Haus geworfen und ihm einen schönen Tod gewünscht?
    'Es wird nicht leicht werden.'
    'Dein Körper wird auf die neuen Medikamente reagieren.'
    'Du wirst mit einigen Nebenwirkungen zu kämpfen haben.'
    Einigen Nebenwirkungen???
    Für den Arsch. Von wegen 'einigen'. Dass ich nicht lache. Der Mann hat sie doch nicht mehr alle. In den vergangenen zwei Wochen habe ich mit Sicherheit

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