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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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interessieren würde, was...“
    Daniel unterbrach sich völlig verblüfft, hatte aber schon zuviel gesagt, denn Connors Vater sah ihn einen Moment erstaunt an, bevor er verstand und sich sein Blick in einen mitfühlenden wandelte, dem er nicht standhalten konnte.
    „Es ist sehr lange her, dass sich jemand für dich interessierte, nicht wahr, Daniel? Deswegen kannst du auch nicht damit umgehen, dass wir Bennetts anders sind und nicht zu der Gruppe Menschen gehört, die man Ignoranten oder Egoisten nennt.“
    Daniel schnappte entsetzt nach Luft und sein Blick suchte den von Connors Vater. Woher wusste der, wie er Menschen einteilte? Er wurde knallrot, als er Verständnis in den hellblauen Augen seines Gegenüber aufleuchten sah. So ein Mist. Er hatte sich verraten. Eine einzige Geste hatte ausgereicht und Will Bennett wusste, was in ihm vorging. Das war bislang nicht mal Connor gelungen. Daniel geriet in Panik.
    „Volltreffer“, murmelte Connors Vater im nächsten Moment und legte eine Hand über seine. „Daniel, sieh mich an.“
    „Vergiss es“, zischte er und riss seine Hand weg.
    Es war sinnlos. Will Bennett hatte schon zuviel gesehen. „Ich werde dich nicht aufgeben, Daniel. Und ich werde mich auch nicht von dir vertreiben lassen. So leicht entwischt du mir nicht.“
    Daniel schüttelte heftig den Kopf. Die Panik stand nun deutlich in seinen grünen Augen, das wusste er und es war ihm egal, denn kontrollieren konnte er sie in seinem Zustand sowieso nicht mehr.
    „Du weißt gar nichts und du kriegst mich auch nicht, kapiert?“
    „Ich hab dich doch schon.“
    Connors Vater sprach diese fünf Wörter aus, als wären sie eine unumstößliche Tatsache und trieb Daniel damit endgültig in die Flucht. Es vergaß, dass er nackt und an die Infusion angeschlossen war, während er die Decke zurückschlug und die Beine aus dem Bett schwang. Hauptsache weg, war sein einziger Gedanke. Im nächsten Augenblick schrie er schmerzhaft auf, als er sich die Kanüle und den Anschluss von der Infusion aus dem Arm riss und dann auch noch seine Beine unter ihm nachgaben.
    „Scheiße, was...?“
    Zwei Arme packten ihn behutsam unter den Achseln und halfen ihm zurück ins Bett. Daniel wehrte sich nicht dagegen, auch nicht, als Connors Vater begann die Wunde an seinem Arm zu versorgen.
    „Es musste früher oder später soweit kommen. Kein menschlicher Körper macht diese Art Missbrauch auf Dauer mit“, begann Connors Vater leise zu sprechen. „Für deine Körpergröße bist du sichtbar untergewichtig, Daniel. Dazu kommen diese starken Tabletten, das unregelmäßige Essen und ich glaube, du trinkst auch zu wenig, was die Anzeichen von Dehydratation erklärt.“
    Daniel schwieg. Was hätte er auch sagen sollen? Er beobachtete, wie Will Bennett mit routinierten Handgriffen die Blutung stoppte und wandte schließlich den Blick ab, weil er es nicht ertrug, die roten Flecken auf den weißen Kompressen zu sehen. Statt weiter zu kämpfen, kapitulierte er und wartete einfach ab, bis Connors Vater seinen Arm wieder freigab.
    „Daniel, sieh mich bitte an.“
    Dieses Mal tat er es und war schockiert, denn der Blick von Will Bennett war so voller Verständnis und Zuneigung, dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wie er darauf reagieren sollte. Connor sah ihn auch immer so an. Daniel war hin und her gerissen.
    „Du kannst nicht so weitermachen. Es wird dich umbringen.“
    „Ich muss“, flüsterte er erstickt und sah auf seinen Arm, den jetzt ein sauberer Verband zierte. „Ich kann nicht anders.“
    „Versuch es, Daniel. Ich bitte dich, versuch es.“
    „Was willst du bloß von mir?“, fragte er und sah wieder auf.
    Connors Vater lächelte ihn an. „Dir zeigen, wie man lebt. Das hast du im letzten Jahr nämlich vergessen."
    „Ich weiß“, murmelte Daniel und hielt dem Blick stand, obwohl es ihm sehr schwer fiel. „Frag, bevor ich es mir anders überlege.“
    Das musste er nicht zweimal sagen.
    „Wie bist du die ganze Zeit über an die Medikamente gekommen?“
    „Anfangs über Privatrezepte. Ärzte stellen einem alles aus, wenn man genug dafür zahlt. Und später... das willst du nicht wissen.“
    „Doch, Daniel, sonst hätte ich nicht gefragt.“
    Gab es in dieser Familie eigentlich kein Mitglied, bei dem das Wort Hartnäckigkeit nicht in Großbuchstaben im Lebenslauf stand? Daniel seufzte leise. „Gekauft, geklaut, gedealt. Ich war vorher nie kriminell, aber ich hätte auch nicht gedacht, dass es so leicht ist in dieses

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