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Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition)

Titel: Liebe ist jenseits von Gut und Böse (Die Ostküsten-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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verschwinden. Ein Kurztrip ins Nirgendwo. Nur der freche Racker und ich. Er ist zurzeit ohnehin der Einzige, den ich nicht vernachlässige, weil er mir tagtäglich deutlich zeigt, was er von mir erwartet und irgendwie hält er mich dadurch in der Welt. Das klingt bestimmt maßlos übertrieben und theatralisch, aber ohne ihn hätte ich schon jeden Halt verloren.

    „Hey, fährst du weg?“
    Daniel fuhr erschrocken herum, das gerade erworbene Busticket in der Hand und fand sich Shane Harrow gegenüber. Das lockere Grinsen verschwand allerdings recht schnell wieder aus dessen Gesicht, als Shanes Blick über die gefüllte Reisetasche und Zeke wanderte, der sich heftig gegen die Leine wehrte, die Daniel ihm angelegt hatte.
    „Connor hat gar nichts davon erzählt, dass du verreist.“ Shanes Blick blieb auf seinem Gesicht hängen, dann runzelte er die Stirn. „Ist alles okay?“
    Außer, dass er vor Angst gerade fast einen Herzinfarkt erlitten hatte, war alles okay. Daniel schluckte, bevor er nickte. „Ja, ich mache nur 'nen Kurztrip nach Baltimore.“
    'Wo ein Flugticket auf mich und Zeke wartet.' Aber das sprach er nicht aus. Daniel wusste, dass Shane ohne zögern sein Handy zücken und Connor anrufen würde, sollte er auf den Gedanken kommen, dass hier irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging.
    Und das tat es nicht. Daniel hatte seine Reisetasche nicht aus Langeweile dabei, genauso wenig wie den Batzen an Bargeld, den er locker gemacht hatte, weil man Zahlungen in bar nur schwer weiter verfolgen konnte. Außerdem nahmen Waffenhändler von der Straße keine Kreditkarten an. Daniel wusste, dass er gerade zwei große Fehler machte, indem er davonrannte, wie der Hase vor dem Fuchs, und außerdem vorhatte sich eine neue Waffe zu besorgen, aber er musste einfach aus der Stadt raus und das würde dauerhaft ohne Waffe nicht funktionieren. Lange hielt er nicht mehr durch, und deswegen musste er weg hier. Egal wohin, Hauptsache weg. Dass er seine Lage damit noch schlimmer machte, als sie ohnehin schon war, war Daniel im Moment völlig egal.
    „Du fährst rüber zu Tristan? Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?“
    Shanes Gesicht hellte sich auf und Daniel krümmte sich innerlich zusammen, aber er schwieg und ließ Shane in seinem Glauben. Eine Lüge mehr oder weniger, was machte das schon?
    „Hm“, nickte er daher und wies Zeke zurecht, der einfach nicht aufhören wollte an der Leine zu zerren. „Er hasst Leinen.“
    Shane lachte. „Versteh ich. Grüß Tristan von mir, okay? Er holt dich doch am Busbahnhof ab? Sag mir nicht, du stehst in Baltimore erstmal allein herum?“
    „Nein, keine Sorge, er holt mich direkt von dort ab.“ Daniel sah auf sein Ticket. „Bussteig Nummer 5.“ Eine weitere Lüge. Die Liste seiner Verfehlungen wurde immer länger, aber wenigstens stimmte die Nummer.
    „Okay“, nickte Shane und streichelte Zeke über den Kopf. „Benimm dich, Kleiner, und dir viel Spaß. Lasst mir die Stadt heil.“
    Daniel grinste schief. „Machen wir. Bye Shane.“

    Als Daniel aus dem Bus stieg, fühlte er sich wie gerädert. Ohne groß auf seine Umgebung zu achten, die vielen Leute waren ihm ohnehin nicht geheuer, nahm er seine Tasche und Zeke, um die Rasenfläche hinter der weitläufigen Busstation zu suchen, die erstens groß genug war, damit Zeke dort ohne Probleme ein wenig herumlaufen konnte und die außerdem nicht direkt an der Straße lag, so wie der Waffenhändler es gewollt hatte, mit dem er hier verabredet war.
    Er hatte sich gerade ins Gras sinken lassen, als ein Schatten über ihn fiel. Daniel sah hoch, direkt in das Gesicht eines jungen Mannes, der aussah, als hätte er die Schule gerade erst verlassen. War das etwa...?
    „Reisetasche und Hund. Schätze mal, du bist meine Verabredung?“ Daniel nickte nur. „Smith&Wesson. 45iger Revolver, wie gewünscht. Hast du die Kohle dabei?“
    Himmel, das war ja noch ein Kind. Daniel war schockiert über die Erkenntnis, dass er den Jungen erstmal völlig verblüfft anstarrte und dadurch auch nicht bemerkte, dass sie nicht mehr allein waren.
    „Nein, hat er nicht. Verzieh dich, bevor wir die Bullen rufen.“
    Der Junge fuhr genauso heftig zusammen wie Daniel, dann machte er ohne ein weiteres Wort kehrt und ließ ihn mit Tristan und Nick allein, die gerade aus Richtung Busstation auf ihn zukamen. Doch während Nick nur resigniert den Kopf schüttelte, zeigte Tristan unverhohlen seine Wut. Daniel wurde blass und erhob sich. Jetzt war er definitiv

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