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Liebe ist staerker als Haß

Titel: Liebe ist staerker als Haß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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diesem Colbrand? Willst du erleben, daß er mich schlägt?«
    »Nein, Severn, natürlich nicht. Ich wollte nur...«
    »Was?«
    »Ich ...« Was wollte sie ihm sagen? Daß sie Colbrand über alle Maßen schön fand? Daß sie ein Schauer überlief, wenn sie in seiner Nähe war?
    »Ich glaube, sie wünscht ihn in ihr Bett zu ziehen«, sagte Tearle mit ruhiger Stimme hinter Severn.
    »Das will ich nicht!« schrie Zared. »Was weißt du denn von meinen Wünschen? Was weißt du überhaupt? Du bist ...«
    »Sie?« fragte Severn bestürzt. »Hast du ihm dein Geschlecht verraten?« Er setzte sich auf den Schemel und stützte den Kopf in die Hände. »Liana hat Recht behalten.«
    »Ich habe ihm gar nichts gesagt«, platzte Zared heraus. »Er wußte es schon.«
    Severn hob den Kopf und sah Tearle fragend an.
    Tearle war die Ruhe selbst. »Seht sie Euch doch an? Würdet Ihr glauben, daß sie ein Mann ist? Sie ist so scharf auf diesen Colbrand, daß sie es kaum aushält, wenn sie in seiner Nähe ist. Und der Idiot hält sie für einen Jüngling! Dabei denkt sie wie ein Mädchen, sie spricht wie ein Mädchen, sie geht wie ein Mädchen, sie hat die Stimme eines Mädchens. Und das sollte ich nicht merken?«
    In Severns Kopf drehte sich alles. Wenn es allgemein bekannt wurde, daß Zared ein Mädchen war, würde die Nachricht auch Oliver Howard erreichen. Und der schien ein Gelübde abgelegt zu haben, alle Frauen der Peregrines gefangenzunehmen. Zared würde kein Ausnahme bilden. Wie könne er, Severn, sie dann schützen, da er sich doch ständig auf dem Turnierplatz aufhielt? Statt heute immer in seiner Sichtweite zu bleiben, hatte sie lieber mit einem Mann herumgeschäkert, der sein Rivale um die Gunst einer Lady war. Woher sollte er wissen, daß Colbrand nicht sogar in Oliver Howards Sold stand?
    »Du mußt zu Rogan zurück«, sagte Severn. »Denn hier bist du in Gefahr.«
    »Nein!« sagten Zared und Tearle gleichzeitig.
    Tearle wußte, daß er sie nie Wiedersehen würde, wenn sie jetzt abreiste. »Ich werde auf sie aufpassen«, sagte er schnell.
    »Du?« fragte Zared spöttisch. »Du, ein ...«
    »Ein was?« fragte Tearle auf die Gefahr hin, daß sie Severn seinen wahren Namen verriet.
    Zared sah ihren Bruder an. »Er ist schwach und feige. Er kann auf niemanden aufpassen.«
    Bei jeder anderen Gelegenheit hätte sich Severn wohl über die feindselige Haltung seiner Schwester dem Fremden gegenüber gewundert. Aber jetzt hatte er zu viel anderes im Kopf. »Liana hat ihn geschickt. Ihre Wahl fiel auf ihn.« Seine Schwägerin stieg von Stunde zu Stunde höher in seiner Achtung. Ich hätte auf sie hören, ihre Gewänder in Empfang nehmen und meine Schwester zu Hause lassen sollen, dachte er.
    »Liana hat nicht ...«
    »Hat was nicht?« fragte Severn.
    »Hat nicht gewußt, was er für einer ist. Er ist zu schwach, um irgendeinen anderen zu schützen. Wenn die Howards mich überfielen, würde er mich ihnen wahrscheinlich sofort übergeben.« Das war nahe an der Wahrheit. Mehr konnte sie ihrem Bruder nicht verraten.
    Severn sah forschend den Mann an, den Liana ihm geschickt hatte. Was er sah, stand ihm Gegensatz zu Zareds Worten. Dieser Smith war ein Bär von einem Mann: groß, stark, muskelbepackt. Wie kräftig dieser Mann war, hatte Severn gesehen, als er, während Zared noch schlief, beim Abladen der Waffen und der Rüstung geholfen hatte. Und zweimal hatte Severn ihn mit einem Schwert hantieren sehen. Wie er damit umging, hatte Severn verraten, daß er kein Anfänger war.
    »Bist du bereit, zu ihrem Schutz dein Leben einzusetzen?« fragte Severn.
    »Ja«, antwortete Tearle, und an seinen Augen war abzulesen, daß er die Wahrheit sprach.
    »Nein! Oh, Severn, nein, das kannst du mir nicht antun.«
    »Das hast du dir selbst zuzuschreiben«, sagte Severn und stand auf. Ihm war jetzt viel wohler. »Du mußt darauf achten, daß sie ihr wahres Geschlecht nicht in alle Welt hinausposaunt. Halte sie aus allen Raufhändeln heraus! Und vor allen Dingen aus den Betten der Männer! Ich habe Liana versprochen, daß ich sie als unberührte Jungfrau zurückbringe.«
    »Ich werde sie jederzeit beschützen«, sagte Tearle. »Ihr habt mein Wort.«
    »Gut«, sagte Severn. »Du bist also ihr Leibwächter. Niemand darf die Wahrheit über sie erfahren. Ich muß jetzt fort und mir die Kämpfe ansehen, um die Fähigkeiten meiner Gegner einschätzen zu können.« Damit drehte er sich um und ging aus dem Zelt.
    Zared blieb stehen, wo sie war, und sah ihrem

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