Liebe ist staerker als Haß
Strümpfe an, die über den Knien mit hübschen Seidenbändern befestigt waren. Eine Weile lag Tearle neben ihr und genoß ihren Anblick. Dann setzte er sich auf, um sie weiter zu betrachten.
Da wurde sie unruhig. »Ich gefalle dir wohl nicht?«
»Ich habe noch nie eine Frau wie dich gesehen«, sagte er leise, und er meinte es ernst. Wohl hatte er vor ihr schon viele unbekleidete Frauen gesehen. Doch mit Ausnahme einiger Mädchen vom Lande waren sie alle durch ihre Lebensweise verweichlicht gewesen. Zared aber hatte kein leichtes Leben gehabt. Kaum hatte sie laufen gelernt, da gab man ihr schon ein Schwert in die Hand und lehrte sie damit umgehen. Sie hatte oft eine Halbrüstung getragen. Reiten hatte sie früher gelernt, als sie laufen konnte. Das hatte ihr einen durchtrainierten, muskulösen Körper verliehen. Außer den weichen, üppigen Brüsten hatte sie kein Gramm Fett am Körper.
Zared besaß zu wenig Erfahrung mit Männern, um zu merken, daß er sie mit wollüstigen Blicken verschlang. Sie rollte sich weg von ihm, aber er packte sie und zog sie zurück.
Er sah sie an wie eine unbekannte Tierart, und seine Blicke wurden immer feuriger.
»Zared«, flüsterte er. Dann legte er sich auf sie und begann sie mit einer Glut zu küssen, wie sie es noch nie erlebt hatte.
Sie war von Natur aus leicht erregbar. Daher erwiderte sie seine Küsse leidenschaftlich. Er nahm seine Lippen auch nicht von ihrem Mund, als er sich jetzt auszog. Sie wußte, daß er sorgsam mit seiner Kleidung umzugehen pflegte, und mußte beinahe lachen, als sie hörte, wie bei seinen hastigen Bewegungen eine Naht platzte. Aber das hinderte ihn nicht daran, sich weiter in größter Eile auszuziehen.
Jetzt glitt sein Mund tiefer und saugte sich an einer ihrer Brüste fest. Zared kam es vor, als schmölze sie vor Verlangen. Es war noch schöner, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie wühlte in seinen Haaren und bog den Rücken nach oben, um ihm ihren Körper darzubieten.
L
»Du bist die schönste Frau, die ich je gesehen habe«, sagte er erregt. »Hätte ich gewußt, was sich unter deinen Kleidern verbirgt, hätte ich sie dir schon früher vom Leib gerissen.« Und sein Kopf glitt tiefer, über den Bauch hinab.
Diese Worte hatten eine unerwartete Wirkung auf Zared. Sie schlug die Augen auf und dachte: Ohne den Liebestrank hätte er mir nie die Kleider vom Leib gerissen. Allein der Liebestrank hat sein Verlangen hervorgerufen. Nicht ich bin es, die er begehrt. Es ist der Hexenwahn, der seine Leidenschaft entfesselt hat.
Sie schob ihn weg. »Laß mich los! Du sollst mich loslassen!«
Sie schob und schob, aber er ließ nicht von ihr ab. Er küßte ihre Hüften, er knabberte an ihnen und glitt tiefer an ihren Beinen entlang. Zared hob ein Bein an, stemmte den Fuß gegen seine Schulter und gab ihm mit aller Kraft einen Schubs. Dann zog sie sich in die entfernteste Ecke des Bettes zurück.
Entgeistert starrte Tearle sie an. »Habe ich dir weh getan?«
»Du willst mich ja gar nicht.«
Tearle war viel zu verblüfft, um zu begreifen, was sie meinte. Er konnte den Blick nicht von ihrem Körper wenden: diese Beine, dieser Unterleib mit den beiden Muskeln, die an den Hüften verliefen. Es war der Körper einer Frau, aber auch der Körper des anmutigsten Rennpferdes der Welt. Wieder streckte er die Arme nach ihr aus.
Zared wand sich, um ihnen zu entgehen. »Nicht mich begehrst du. Du stehst unter dem Zauberbann der Hexe.«
»Ja, so ist es«, sagte er mit lüsternem Blick. Es kribbelte ihm in den Handflächen, sie wieder und wieder zu berühren und zu streicheln. Wenn er sie noch länger anschaute, würde er jede Beherrschung verlieren. Er würde zum wilden Tier werden.
Als er sich erneut auf sie werfen wollte, sprang Zared aus dem Bett und flüchtete hinter einen der vier Pfosten. »Du willst mich nicht. Du hast mich nie haben wollen. Es ist nur ein Zaubertrick. Geh zu deiner Lady Catherine!«
Nun war sie hinter den Bettvorhängen verborgen, und er wurde etwas klarer im Kopf, jedenfalls so weit, daß er verstand, was sie sagen wollte. »Ich und dich nicht begehren?« Er streckte den Arm nach ihr aus. »Ich werde dir zeigen, wie sehr ich dich begehre.«
»Nein!« Sie zog sich weiter vor ihm zurück, nahm ein Kissen vom Fenstersitz und hielt es vor ihren nackten Körper. Doch das Kissen reizte ihn noch mehr, denn es ließ ihre Beine und die schwellenden Brüste unbedeckt.
Immerhin kannte Tearle die Frauen zu gut, um zu wissen, daß es jetzt
Weitere Kostenlose Bücher