Liebe ist staerker als Rache
Kosten für die Stromrechnung in Raten zu erstatten.
Wie auf ein Zeichen hin ging plötzlich in dem dunklen Foyer das Licht an. Maria stürzte aus der Küche. In ihren Augen glänzte es verdächtig. Sie nahm Maddie in die Arme. „Niña, siehst du, jetzt wird alles gut!“
Und Maddie brachte es nicht übers Herz, ihr zu gestehen, dass das Damoklesschwert nach wie vor über ihnen schwebte.
„Guten Abend, Señorita Vasquez. Bitte, treten Sie ein.“
Maddie hollte tief Luft und trat über die Schwelle. Sie sah sich in dem palastartigen Foyer um. Die diskrete Beleuchtung erinnerte Maddie daran, wie verführerisch die Atmosphäre auch bei ihrem ersten Besuch gewesen war.
Zögernd folgte sie Geraldo durch den Innenhof, der jetzt still und ruhig dalag. Der Brunnen plätscherte leise vor sich hin, und überall entfaltete sich eine üppige Blumenpracht. „Señor de Rojas wird gleich bei Ihnen sein. Er wurde durch einen Anruf aufgehalten. Darf ich Ihnen in der Zwischenzeit etwas zu trinken anbieten?“
„Ein Mineralwasser vielleicht.“ Sie lächelte gezwungen und nahm sich vor, heute auf jeden Fall einen kühlen Kopf zu bewahren.
Geraldo reichte ihr das Getränk und zog sich dann mit der Bemerkung zurück, sie möge es sich doch inzwischen bequem machen. Maddie erhaschte im Glas eines gerahmten Fotos ihr Spiegelbild und strich sich den Rock glatt. Es war derselbe, den sie bei ihrem Bankbesuch getragen hatte. Diesmal hatte sie ihn mit einem dunkelgrauen Seidentop kombiniert, das glücklicherweise ihr eigenes war und deshalb genau passte. Es war weit geschnitten mit einem großzügigen Ausschnitt. Sie zupfte daran herum, damit es ihr nicht über die Schulter rutschte. Sie hatte lange überlegt, was sie mit ihren Haaren machen sollte, und hatte sich für einen Chignon entschieden. Auf keinen Fall sollte der Eindruck entstehen, sie wolle Nic verführen.
Langsam ging sie durchs Zimmer und betrachtete die Fotografien an der Wand. Offensichtlich handelte es sich um alte Familienfotos.
„Entschuldige bitte, dass ich dich warten ließ.“
Maddie umklammerte ihr Glas fester, bevor sie sich langsam umdrehte. Nic stand in der Tür und sah einfach umwerfend aus in der schwarzen Hose, dem blassblauen Hemd, dessen Farbe das Strahlen seiner tiefblauen Augen noch intensivierte. Das sanfte Licht im Salon verlieh seinem dichten, dunkelblonden Haar einen goldenen Schimmer. Maddies Kehle wurde eng, und sie fühlte sich unerklärlicherweise plötzlich schüchtern und verlegen. Dabei hatte sie sich die letzten Jahre über wirklich ein dickes Fell zugelegt. Es gefiel ihr ganz und gar nicht, dass Nic sie derart leicht verunsichern konnte. „Macht nichts“, winkte sie ab.
Er trat neben sie und deutete auf die Fotos. „Meine Familie – bis ins neunzehnte Jahrhundert zurück. Die ersten Fotos stammen noch aus Spanien, bevor sie ausgewandert sind.“
Maddie lächelte. „Wir haben auch so eine Wand. Als Kind habe ich mich immer gefragt, warum meine Vorfahren alle so streng und grimmig dreinblicken.“
„Die Zeiten waren hart damals … es war ein täglicher Kampf.“
Verstohlen blickte Maddie ihn an. Etwas an seinem Ton rührte sie. Sie erinnerte sich plötzlich daran, wie er ihr von den Schwierigkeiten in seiner Kindheit erzählt hatte. Von seiner schwachen Konstitution und wie er dagegen angekämpft hatte. Jetzt kaum noch vorstellbar angesichts seiner Stärke und Vitalität.
„Darf ich dich ins Esszimmer bitten?“
Steif ging Maddie voran. Innerlich schäumte sie, dass Nic es immer schaffte, sie mit seinen altmodischen Höflichkeitsregeln zu entwaffnen. Es war so viel einfacher, wenn die Gefechtslinien klar und deutlich waren.
Ritterlich zog Nic einen Stuhl hervor, wartete, bis sie Platz genommen hatte, bevor er sich selbst setzte. Die Tafel war für zwei gedeckt. Kerzen ließen ihren sanften Schimmer erstrahlen. Alles viel zu romantisch für Maddies Geschmack.
„Wie wäre es mit einem Aperitif?“
Maddie widerstand dem Impuls, erneut nervös an ihrem Ausschnitt herumzunesteln. Ihr war auf einmal unerträglich heiß. Gleichzeitig war sie trotz allem gespannt, welche Weine Nic ausgesucht hatte. Immerhin saß sie mit einem „Master of Wine“ am Tisch. Weltweit gab es nur ein paar Hundert davon – es war ein sehr elitärer Kreis.
„Nur einen kleinen Schluck, bitte. Ich muss noch fahren.“
Er goss ihr einen Weißwein aus einer Flasche ein, deren Etikett verdeckt war. Maddie hob ihr Glas, schwenkte die klare
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