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Liebe ist staerker als Rache

Liebe ist staerker als Rache

Titel: Liebe ist staerker als Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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tut er mir einen Gefallen. Er behandelt mich wie eine Geliebte, die man mit Luxus verwöhnt. Ich muss es einfach nur schaffen, diese Nacht eine Rolle zu spielen.
    Punkt acht stand Maddie nervös vor der Tür, zu der sie ein schüchternes, junges Hausmädchen geführt hatte. Wie eine Debütantin vor dem Ball, dachte sie ironisch. Der Stoff umschmeichelte ihre Haut. Sie trug sogar die Luxusunterwäsche, wenn auch nur deshalb, um den Gesamteindruck nicht zu ruinieren. Der Schmuck lag schwer und kalt auf ihrer Haut.
    Sie hatte nur wenig Make-up aufgetragen und trug das Haar offen. Aufgeregt holte sie noch einmal tief Luft, klopfte leise an der Tür und betrat dann den Raum.
    Ihren Augen bot sich ein unbeschreiblicher Anblick. Auf jedem Möbelstück standen Kerzen, und in der Mitte des Zimmers befand sich ein Tisch, der für zwei gedeckt war. Erst nach ein paar Sekunden entdeckte sie Nic. Er hatte die Hände in die Hosentaschen geschoben und blickte aus dem Fenster. In dem schwarzen Smoking sah er umwerfend aus. Die Haare hatte er zurückgekämmt, als wäre er eben erst aus der Dusche gekommen.
    „Du trägst tatsächlich das Kleid!“
    Maddie biss sich auf die Lippen und sagte sich, dass sie einfach nur die Nacht hinter sich bringen musste. „Ja. Vielen Dank.“
    „Du kannst jetzt die Tür loslassen. Ich beiße nicht. Ich verspreche es.“
    Allein der Gedanken, seine Zähne in einem spielerischen Biss auf ihrer Haut zu spüren, ließ Maddie erröten. Abrupt ließ sie den Türgriff los. Ein Angestellter kam in den Raum, trat auf Nic zu, raunte ihm etwas ins Ohr und entfernte sich wieder. Nic ging zu der Anrichte, auf der sich unzählige Flaschen befanden.
    Maddie sah stumm zu, als er zwei Gläser mit Champagner füllte. Er bot ihr ein Glas an, und sie nahm es entgegen.
    Er prostete ihr zu. „Salud.“ Seine Stimme war rau und heiser.
    „ Salud“ , erwiderte Maddie und nahm einen Schluck. Gespielt gleichgültig sah sie sich im Raum um.
    „Deine Lippe ist gut geheilt.“
    Unwillkürlich berührte sie mit den Fingerspitzen die Wunde. Sie war tatsächlich gut geheilt.
    „Du bist wunderschön.“
    Komplimente dieser Art war sie wirklich nicht, gewöhnt. Verlegen blickte sie zu Boden. Sie wusste wirklich nicht wohin sie sonst sehen sollte. Am liebsten hätte sie ihn mit den Augen verschlungen, er sah wirklich unglaublich gut aus.
    „Du auch.“ Sie wurde rot. „Ich meine, du siehst gut aus.“
    Oh mein Gott, dachte sie. Wie peinlich kann es denn noch werden? Sie trank von der perlenden Flüssigkeit. Ich bin wirklich nicht souverän. Inzwischen hat er es wahrscheinlich endgültig kapiert.
    Um das peinliche Schweigen zu überbrücken, fragte sie ihn, ob er etwas über Marias Zustand gehört hätte. Sie erfuhr, dass die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen waren.
    „Ich möchte mich wirklich noch einmal bei dir bedanken. Hernan wusste einfach nicht mehr weiter. Nie im Leben hätten sie sich einen Arzt leisten können.“
    „Ich zahle für alle meine Angestellten Beiträge in die Krankenkasse.“
    „Und zu denen gehöre ich ab jetzt auch?“
    „Wir sind Geschäftspartner, Maddie!“ Er leerte das Glas auf einen Zug. Höflich bat er Maddie, an dem festlich geschmückten Tisch Platz zu nehmen. Die Kerzen flackerten romantisch, das feine Porzellan sah aus, als würde es beim leisesten Hauch zerbrechen. Ihr Kopf schwirrte. Sie war so etwas einfach nicht gewohnt, es verunsicherte sie zutiefst.
    Vor allem da Nic wirkte, als wären Situationen wie diese absolut alltäglich für ihn.
    Diskret wurde der erste Gang – eine leichte Suppe – serviert. Eine unglaubliche Panik stieg in Maddie empor. Es kam ihr vor, als würde ihr die Suppe im Hals stecken bleiben. Wem machen wir hier eigentlich etwas vor? dachte sie. Wir wissen doch beide, dass es nur um das eine geht – erst Dinner und dann … Sex!
    Inzwischen konnte sie sich nicht mehr vorstellen, ihre Distanziertheit aufrechtzuerhalten.
    Die Teller wurden abgetragen und ein neuer Gang gebracht. Maddie hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen.
    „Alles okay?“ Nic hob eine Braue. „Du wirkst, als wenn dir heiß wäre.“
    Seine Bemerkung, die absolut leidenschaftslos klang, brachte das Fass zum Überlaufen. Am liebsten hätte sie geschrien: Überhaupt nichts ist okay! Sie sprang auf. Dabei stieß sie an den Tisch, sodass die Gläser klirrten. Sie hob abwehrend die Hand. Die Diamanten an ihrem Arm verströmten ihr kaltes Feuer.
    „Ich … ich kann einfach nicht.

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