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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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oder nicht. Hast du sie geliebt? Ist das der Grund, warum du aufgibst?“
    „Ich bin tot. Ich liebe nicht.“ Ist es das, was geschieht? Gebe ich auf?
    Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. „Du belügst mich! Du gedenkst, mich irgendwie zu täuschen.“
    „Vampire lieben nicht, nicht wirklich. Wir wünschen und begehren. Wir werden gierig und eifersüchtig, aber es ist keine Liebe. Wenn ich... sterblich wäre, würde ich sie, glaube ich, lieben. Was ist das Geheimnis meiner Seele? Der Grund, warum ich Jahrhunderte lang getötet habe? Rache. Für meine Familie. Für meine Frau und meine Tochter. Für meinen Sohn. Sie alle wurden von Vampiren getötet. Ich habe geschworen, dass ich sie rächen würde. Das ist es, was mich auf meinen Pfad der Zerstörung geschickt hat. Nicht Hass, sondern Liebe.“
    Ihre Augen glitzerten wie blinkende Sterne, und ein vorwegnehmendes Lächeln ließ ihren Mund zucken. Seine Motivationen waren ihr gleich; alles, was sie wollte, war ihm Schmerz zuzufügen. Er sah auf Valeries Handgelenk hinunter und fühlte, wie Furcht ihn durchzuckte.
    Furcht.
    Lucas biss tief und schluckte. Die Zeit des Bedauerns und Zögerns war vorüber. Lucas fühlte sie in seinem Verstand herumfuhrwerken, und ihm stockte der Atem vor Überraschung über ihre Stärke. Er konnte sie in seinem Verstand fühlen, wie sie Türen aufriss und Fenster in seine Seele brach, die ganze Zeit suchte, plünderte und die letzte Tür finden wollte, die letzte, die er so tief in sich verborgen gehalten hatte, dass er sie vergessen hatte.
    Er war nichts.
    Verloren.
    Virginia stampfte durch seinen Verstand, und seine sämtlichen Instinkte befahlen ihm, sich zu wehren, seine geistigen Mauern aufzubauen und sie draußen zu halten. Sich vor ihrem Angriff zu schützen. Zurückzuknurren und ihr den Krieg zu erklären.
    Doch er tat es nicht. Lucas ließ sich selbst offen, benutzte jedes bisschen Willensstärke, das er hatte, um sie machen zu lassen, was immer sie mit ihm machen würde. Sie erreichte diese Tür und öffnete sie, erfüllte das Loch der Leere in seinem Innern. Er sah seine Tochter Anna an sich vorbeiblitzen, sah ihr fröhliches Lächeln und ihre blonden Locken, und es ließ ihn zusammenzucken.
    „Es ist wahr“, sagte sie, und er hörte die Genugtuung in ihrer Stimme. Sie war wie eine Mörderin nachts in einem Haus, wartend, nach dem geringsten Geräusch horchend, sich fragend, ob sie sie alle erwischt hatte. Er war der letzte Überlebende. Er war das entfernte Geräusch im Dunkeln, wie das Flehen eines Kindes, das darum bettelte, verschont zu werden. Sie fand diese unschuldige Version von ihm, den guten Mann, der er einst gewesen war, und sie begutachtete ihn neugierig.
    Und er hörte sie glasklar, als sie ihr Urteil über ihn sprach: „Das ist die Gesamtheit deiner Seele, Lucaius Tiberius Junius. Der Moment deines Leides, von dem du dich nie erholt hast und der dich wie eine Seuche verfolgt. Du trauerst um deine Kinder. Die so weit entfernt sind, dass niemand ihre Namen wissen würde noch eine Spur ihrer Knochen oder ihres Fleisches finden könnte. Hast du darüber nachgedacht, Lucaius? Wie die Zeit sie behandelt hat, während du weiterlebtest? Schön, stark und tödlich. Jeden einzelnen Tag wurdest du noch mehr so, und jeden Tag lagen sie im Dunkeln, unter der Erde, verrottend, und sie wussten nicht, was aus dir geworden war. Das Monster, zu dem du dich selbst hast werden lassen. Von dem Augenblick an als sie geboren wurden, bis zu dem Moment, als sie starben, und zu nichts als Erde wurden. Denk an all die Dinge, die du hättest anders machen können, sodass sie vielleicht überlebt hätten. Durchlebe es, Lucaius! Durchlebe es, bis es dich zerbricht!“
    Lucas war dort: er konnte den geschlossenen Raum und das rauchige Feuer, wo seine Tochter geboren wurde, riechen. Ihr erster Schrei und wie klein und leicht sie war, als er sie in seinen Armen hielt. Die weiche Haut und die blauen Augen. Liebe stieg in ihm auf, dicht gefolgt von Schmerz und Leid. Er konnte das alles sehen, das alles fühlen, und er wollte weggehen, und er wollte bleiben mehr als irgendetwas anderes seit den letzten sechzehnhundert Jahren.
    Sie alterten und wuchsen vor seinen eigenen Augen auf. Glücklich und voller Liebe, und die ganze Zeit rückte die Gefahr näher, zog drohend heran und wuchs in den Schatten an … Und dann kam die Nacht, in der sie starben. Sie waren in ihren Betten, und er sah sie sterben, fühlte den Dreck unter seinen

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