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Liebe kann man nicht planen, Casanova

Liebe kann man nicht planen, Casanova

Titel: Liebe kann man nicht planen, Casanova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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verleugnen. „Wahrscheinlich meine Lieblingsstadt in Europa. Nicht zu groß, nicht zu klein.“
    Pause.
    „Und die Pralinen“, fiel Lena etwas zögerlich ein.
    „Ja. Und die Waffeln!“, ergänzte Ruby eifrig.
    „Und die vielen Biersorten!“, schwärmte nun Lena. „Da ist für jeden etwas dabei.“ Sie schien zu verstehen, worum es Ruby ging.
    „Das stimmt.“ Lena war gar nicht so übel. Eigentlich mochte Ruby sie sogar sehr. „Und, Damon? Was gefällt dir am besten an Brüssel?“ Die Unterhaltung musste im Fluss gehalten werden. Ruby dominierte sie zwar, aber das war in diesem Fall egal.
    „Die Geschichte.“
    Nun ging es um Flandern und den Krieg, und auch Russell und Poppy beteiligten sich an dem fast schon wissenschaftlichen Gespräch.
    Das Essen war einfach nur köstlich, und der Wein versetzte alle schon bald wieder in eine heitere Feierstimmung. Man sprach nun über Zukunftspläne. Darüber, dass Lena hoffentlich bald wieder ganz gesund würde und wieder arbeiten könnte. Und über Poppy, die sich nicht sicher war, ob sie als Nächstes Koreanisch oder die Schrift der Maya studieren sollte. Russell legte auch seine Expansionspläne für Schanghai vor.
    Nur Damon hielt sich aus der Unterhaltung heraus, und es fragte ihn auch niemand nach seinen Zukunftswünschen.
    Es hatte sich gelohnt, noch aufs Dessert zu warten. Doch nachdem auch der letzte Gang abgeräumt war, beschloss Ruby aufzubrechen. Sie bedankte sich bei allen Anwesenden dafür, dass sie hatte dabei sein dürfen, und wünschte ihnen noch einen schönen Heiligabend.
    Sie fand, dass sie gut aus der Sache herausgekommen war – bis Damon sich neben ihr erhob. Fragend sah sie ihn an.
    In dem Moment erhob sich auch Russell, und die Mädchen taten es ihm gleich. Auch ihr Abend schien nun beendet zu sein. Russell bestand darauf, dass Ruby sich dieses Mal von seiner Limousine nach Hause chauffieren ließ. Und so stiegen sie alle in den Wagen und fuhren los.
    Ruby wusste, wann sie verloren hatte, aber sie konnte sich auch an die Gegebenheiten anpassen. Sie saß zwischen Poppy und Lena, und es bestand keine Gefahr, dass sie und Damon einander näher kommen mussten.
    Dachte sie.
    Bis sich der Plan schon wieder änderte. Russell ließ nämlich nicht zuerst Ruby nach Hause bringen, sondern er und seine beiden Töchter stiegen vor der Marmorvilla aus und verabschiedeten sich ganz herzlich. Und dann bat Russell Damon auch noch, Ruby nach Hause zu bringen, so als sei es das Normalste der Welt.
    „Alter Fuchs“, grummelte Ruby, nachdem der Wagen sich wieder in Bewegung gesetzt hatte, „das hat er doch von langer Hand geplant!“
    „Mein Vater hat eben immer einen guten Riecher“, erklärte Damon schmunzelnd.
    „Und was sagt dein Riecher zu der ganzen Sache?“
    „Ich glaube, ich werde Masochist“, erklärte er und spitzte nachdenklich die Lippen. Dann lehnte er sich zu ihr herüber und machte dabei den Sicherheitsabstand kaputt, den sie mühsam aufgebaut hatte. „Ich habe versucht, deine Frage von neulich zu beantworten.“
    „Ich weiß.“ Wusste Damon eigentlich, wie intim es sich anfühlte, an Heiligabend mit ihm in einer abgedunkelten Limousine durch Hongkong zu brausen? „Ich hoffe, du dachtest nicht, dass ich dafür mit dir ins Bett gehe.“ Jetzt war es heraus.
    „Nein, nicht wirklich.“
    „Warum hast du dir dann die Mühe gemacht? Deine Familie schien ja auch ziemlich überrascht zu sein.“
    „Vielleicht wollte ich einfach wissen, wie es ist, so offen zu sein.“
    „Und wie fühlt sich das an?“
    „Falsch.“
    Sie schwiegen einander an, zurückgelehnt in die weichen schwarzen Ledersitze der luxuriös ausgestatteten Limousine. Mit ihrem Wunsch nach mehr Offenheit schien Ruby alles nur komplizierter gemacht zu haben. Denn nun hatte sie auf einmal auch noch Mitleid mit Damon.
    „Vielleicht wird es mit der Zeit leichter für dich“, versuchte sie ihn zu ermutigen.
    „Vielleicht.“
    Ruby sah ihn an, und ihre Blicke trafen sich im Halbdunkel. Ohne zu wissen, warum, rückte sie ein Stück näher an ihn heran, gerade so weit, wie es ihr Sicherheitsgurt zuließ. Damon wich nicht zurück, aber er kam auch nicht auf sie zu. Da nahm Ruby all ihren Mut zusammen, lehnte sich vor zu ihm und drückte einen zarten Kuss auf seine zögernden Lippen. Sie spürte, wie ein ganz leichtes Zittern durch Damons Körper ging, doch er zog seinen Kopf zurück.
    „Wofür war das denn?“, fragte er flüsternd.
    „Für dich, mein Casanova. Als

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