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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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flüsterte sie und deutete mit dem Kopf auf die Bäume hinter Bens Haus. Sie sah eine Bewegung hinter den Zweigen, packte Abigails plumpen Arm und zog sie mit sich unter das Vordach des Hauses auf der anderen Straßenseite. Kaum hatten sie sich dort in Sicherheit gebracht, als die Hölle losbrach.
    Der maskierte Reiter galoppierte auf die Soldaten zu, ein mit Gewichten beschwertes Netz hinter sich herziehend. Das Überraschungsmoment war auf seiner Seite, denn die Soldaten und Ben standen nur da und gafften ihn an. Mit einer raschen Armbewegung warf der Maskierte das Netz vier Soldaten über die Köpfe, während er mit der anderen Hand eine Pistole zog und sie auf die übrigen zwei richtete. Sein Gürtel enthielt ein ganzes Waffenarsenal, und die beiden Uniformierten, die nicht im Netz gefangen waren, ließen instinktiv ihre Musketen fallen. Die vier, die im Netz zappelten, hatten zwar noch ihre Musketen, doch ihre Hände mühten sich mit den Maschen und nicht mit den Abzügen ihrer Kugelbüchsen ab.
    »Kein Mann aus Warbrooke besitzt Tee, der nicht verzollt worden ist«, verkündete der Mann auf dem Pferd. Er sprach mit einem eigenartigen Akzent — weder ein lupenreines Englisch noch den Dialekt, den die Familien angenommen hatten, die schon seit mehreren Generationen in Amerika lebten.
    Abigail blickte Jess an und wollte dagegen Protest erheben; doch Jess schüttelte nur energisch den Kopf.
    »Geht zurück zu eurem Herrn und sagt ihm, daß er es mit dem Schwarzen Rebellen zu tun bekommt, falls er noch einmal falsche Anklage erhebt. « Er warf einem der Soldaten die Zugleine des Netzes zu. »Führe du sie in eure Quartiere. «
    Der Mann der sich der Schwarze Rebell nannte, ritt so knapp an Ben und den Soldaten vorbei, daß die Hufe des Rappen ihnen fast auf die Zehen traten.
    Als er dann an der Veranda vorbeikam, auf der Abigail und Jessica standen, zügelte er heftig sein Pferd und blickte die beiden an.
    Selbst mit der Maske, welche die obere Hälfte seines Gesichts bedeckte, und dem Dreispitz, den er tief in die Stirn gezogen hatte, war er ein bestechend schöner Mann. Glitzernde schwarze Augen blickten durchbohrend aus den Schlitzen der Maske, und darunter saß ein sinnlicher, voller Mund mit fein gemeißelten Lippen. Das schwarze Hemd, die schwarze Trikothose und die Stiefel spannten sich wie eine zweite Haut über dem muskulösen, breitschultrigen Körper.
    Abigail seufzte tief und verlor unter dem Blick des Schwarzen Rebellen fast die Besinnung. Sie wäre sicherlich zu Boden gesunken, wenn Jess sie nicht unter die Achsel gefaßt und gestützt hätte.
    Die Lippen des Schwarzen kräuselten sich zu einem Lächeln, nicht zu einem Grinsen — zu einem so süßen und wissenden Lächeln, daß Jessica ihre ganze Kraft aufbieten mußte, um Abigail auf den Beinen zu halten.
    Immer noch lächelnd, beugte sich der Schwarze Rebell aus dem Sattel, legte seine breite Hand in Abigails Nacken und gab ihr einen langen, sinnlichen Kuß.
    Inzwischen hatten Ben und die Soldaten schon fast den Anlaß für das Erscheinen des Schwarzen Rebellen vergessen. Sein Verhalten kam ihrem Sinn für Romantik entgegen, und zudem war es den heimwehkranken Soldaten im Grunde egal, ob sie in Ben Sampsons Keller Tee entdeckten oder nicht. Hier war ein maskierter Mann im schwarzen Trikot, der durch das Land sprengte und hübsche Mädchen küßte.
    Sie klatschten Beifall, als der schwarze Reiter Mistress Abigail küßte, und hielten dann den Atem an, als er sich Mistress Jessica zuwandte — der Frau, die sie nachts in ihren Träumen besuchte, aber ihnen allen am Tag ins Gesicht gelacht hatte.
    Jessica staunte über den Ausdruck in den Augen dieses Mannes, der sich der Schwarze Rebell nannte, als er Abigail wieder losließ. Glaubte er vielleicht, daß sie sich auch so töricht verhalten würde wie Abigail, die jeden Mann anhimmelte, der ihr ein Kompliment machte?
    Als der Schwarze Rebell sich zu ihr hinunterbeugte, wich sie vor ihm zurück. Sie konnte sich nicht zu weit nach hinten beugen, da sie Abigail noch immer stützen mußte. »Fassen Sie mich bloß nicht an«, fauchte sie dem Reiter ins Gesicht.
    Sie war auf den Wechsel des Ausdrucks in seinen Augen nicht vorbereitet. Es war fast so, als würde er sie hassen. Eben noch hatte sie auf der Veranda gestanden, die Arme unter Abigails Achseln, und im nächsten Moment lag sie quer vor dem Schwarzem Rebellen über der Pferdekruppe. Der Sattelknauf stach ihr schmerzlich in den Magen, und ein Poltern

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