Liebe klopft nicht an
brauche«, bedankte sie sich lächelnd und begann, Katharinas Spätstück in sich hineinzuschaufeln.
»Da bist du ja. Ich hab dich gesucht«, trällerte Jessica, die gut gelaunt in die Küche geschlendert kam.
»Bin eben erst vom Joggen zurückgekommen«, antwortete Amy mit vollem Mund. Jessy zog eine Grimasse.
»Wo ist Taylor?«, fragte sie in die Runde. Katharina deutete zum Fenster.
»Er ist los, um den Wagen vollzutanken.«
»Dann habe ich ja auch noch Zeit für eine Tasse Kaffee«, sagte Jessica und ließ sich neben Amy auf den Stuhl fallen.
»Dein Appetit scheint ja nicht in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein«, stellte sie mit einer hochgezogenen Augenbraue fest, während sie beobachtete, wie Amy sich zwei kleine Würstchen auf einmal in den Mund schob.
»Da braucht es mehr, als einen Sturz aus zwei Metern Höhe.« Amy war kaum zu verstehen.
Kurz darauf kam Taylor zurück. Als sein Blick erst auf Amy und dann auf ihren leer gegessenen Teller fiel, lächelte er zufrieden.
»Dir geht es wieder etwas besser?«, wollte er wissen.
»Viel besser«, bestätigte sie.
Nachdem er Amys und Jessicas Koffer in den Wagen verfrachtet hatte, verabschiedeten sie sich von Katharina und Cole. Sie tauschten Adressen und Telefonnummern aus und versprachen hoch und heilig, dass man sich bald schon besuchen würde.
Amy war erleichtert, dass Taylors Eltern zum Essen ausgegangen waren, so musste sie sich nicht von der arroganten Kuh verabschieden. Mr Morgan hätte sie gerne noch einmal gesehen, denn er war ihr ungemein sympathisch.
»Dann wollen wir mal«, sagte Taylor.
Amy warf ihre Tasche in die Ecke und ließ sich laut seufzend in ihre Couch fallen. Die Rückfahrt nach London war wie im Flug vergangen, was wohl daran gelegen hatte, dass sie sofort nach der Abfahrt eingeschlafen war.
Jessica hatte Amy angeboten, die Nacht bei ihr zu bleiben, um ein Auge auf sie zu haben, aber Amy hatte dankend abgelehnt. Alles, was sie wollte, war Ruhe.
Taylor hatte sie zum Abschied kurz umarmt, doch es war eine eher freundschaftliche Geste gewesen. Bis zum Schluss hatte Amy gehofft, er würde sie vielleicht wiedersehen wollen, aber dem war nicht so.
Einerseits war sie enttäuscht, andererseits auch erleichtert. Jetzt war der falsche Zeitpunkt, sich zu verlieben. Sie musste erst ihr Leben wieder auf die Reihe kriegen, bevor sie an einen neuen Mann dachte.
Müde humpelte sie ins Schlafzimmer, nahm zwei weitere Tabletten und legte sich in ihr Bett.
»Zu Hause ist es wirklich am schönsten«, murmelte sie schläfrig, dann fielen ihr die Augen zu.
Kapitel 19
Fast ein Monat war nun seit ihrem Sturz vergangen. Ihr Knie war wieder völlig geheilt und auch die Fäden ihrer Platzwunde am Kopf waren gezogen worden. An der kleinen rasierten Stelle waren bereits Haare nachgewachsen, sodass die Verletzung kaum noch auffiel. Einzig ihr Handgelenk war noch geschient, was zur Folge hatte, dass sie krankgeschrieben war.
Dylan hatte sich seit ihrem Aufeinandertreffen an den Klippen nicht mehr blicken lassen. Sein Glück. Amy war nämlich stinksauer auf ihren Exfreund und wusste nicht, wie sie reagieren würde, wenn er ihr noch einmal unter die Augen treten würde.
In den darauffolgenden Wochen hatte sich Cole einige Male telefonisch bei ihr gemeldet und sie zum Essen eingeladen. Amy hatte ihn jedoch immer auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet.
Je länger sie zu Hause herumsaß, desto öfter spukte Taylor in ihrem Kopf herum. Sie wollte nicht an ihn denken, doch sie konnte nichts dagegen tun.
Einmal hatte sie sich sogar dabei ertappt, wie sie im Telefonbuch nach seiner Nummer gesucht hatte. Sie hatte sie auch gefunden, war jedoch zu feige gewesen, ihn anzurufen. Was hätte sie auch sagen sollen?
So wie es schien, war er wieder mit Tracy zusammen. Jedenfalls, wenn man Heather Morgan Glauben schenken konnte.
Sie musste Taylor endlich aus ihrem Kopf verjagen.
Tagsüber nahm sie sich ein Buch und ging in den Park, wo sie lange las, um für ein paar Stunden alles um sich herum zu vergessen.
Abends war sie fast immer mit Jessica unterwegs. Das half und schon bald dachte sie gar nicht mehr an den gut aussehenden, dunkelhaarigen Traummann, der sie vor dem Ertrinken gerettet hatte.
Als schließlich die Schiene abgenommen wurde und der Arzt Amy nach neuerlichen Röntgenaufnahmen bestätigte, dass ihr Handgelenk wieder völlig geheilt sei, fiel ihr ein Stein vom Herzen. Endlich konnte sie wieder arbeiten.
Anfangs fielen ihr
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