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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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vorher eigentlich nicht aufgefallen? War der etwa schon immer da gewesen? Oder war er erst kürzlich entstanden?
    »Oh … Mist.«
    »Vielleicht ist es nicht weiter schlimm«, versuchte Lorcan, sie zu beruhigen. »In alten Häusern findet man viele Risse im Putz. Bei kaltem Wetter gerät alles ein wenig in Bewegung. Aber du solltest das wirklich untersuchen lassen – damit es nicht irgendetwas Ernstes ist.«
    »Wie zum Beispiel?«
    Er hielt kurz inne. »Na ja, dass der Boden absackt? Oder es sich um Feuchtigkeitsschäden handelt?«
    Juliet rutschte das Herz in die Hose. Das war noch so etwas, was sie nicht brauchen konnte: die Entdeckung, dass der Bausachverständige einen Bergbauschacht oder Ähnliches unter dem Haus übersehen hatte!
    »Ich bin aber fast sicher, dass es sich nur um einen rein kosmetischen Makel handelt«, erklärte Lorcan beruhigend. »Aber bei Putzrissen ist es besser, die Dinge nicht zu ignorieren und zu hoffen, dass sich das Problem von allein lösen wird. Zumindest rät mir das meine Erfahrung.«
    Mit erhobenem Kinn sah Juliet ihn an. »Und? Glaubst du etwa immer noch, dass dies ein fröhliches Haus ist? Oder hast du deine Meinung schon geändert?«
    »Natürlich nicht«, entgegnete Lorcan und trat in den Flur hinaus. »Das ist ein schönes Familienheim – sieh dir doch bloß mal an, wie viel Platz du hier hast …«
    Juliet zuckte zusammen. »Den ich im Augenblick gar nicht brauche.«
    »Das ändert aber nichts an dem Haus«, erwiderte er monoton.
    »Ein Gästezimmer.« Juliet deutete mit der Hand auf das gegenüberliegende Zimmer. »Und noch ein Gästezimmer dort. Und …« Das winzige Zimmerchen, das sich zwischen dem Bad und dem Wandschrank befand, hätte eigentlich ein Kinderzimmer werden sollen, obwohl Ben und sie das nie laut ausgesprochen hatten. Das Zimmer war warm und behaglich, eher ein Nest als ein Raum.
    »Du könntest es als Ankleidezimmer nutzen?«, schlug Lorcan vor. »Oder du machst einen Durchbruch und nutzt es dann als Bad en suite. Wie wäre es mit einem Wellnessbadezimmer? Das hätte Emer für ihr Leben gern.«
    »Ich werd’s mir überlegen«, erwiderte Juliet. Sie schielte auf Lorcans Notizen, die mittlerweile mehrere Seiten umfassten. Sie waren in einer sauberen Handschrift verfasst und beinhalteten auch Skizzen. Aus welchem Grund auch immer, aber sie hatte nicht erwartet, dass ein Handwerker eine so schöne Schrift haben könnte. »Du meine Güte, da kommt aber ganz schön was zusammen.«
    »Nein, keine Sorge.« Lorcan hielt inne. »Doch, es muss tatsächlich viel getan werden. Aber damit muss man rechnen, wenn man ein altes viktorianisches Haus kauft. Das lässt sich nicht mal eben über Nacht renovieren.«
    »Was schätzt du, wie lange die Arbeiten dauern werden?«
    »Ich habe mir noch keinen Überblick über die Lage im Erdgeschoss verschafft …«
    »Wie lange? Sei ehrlich!«
    Lorcan sah sie an, doch nun flirtete er nicht mehr mit ihr. Sein Blick war ernst, als verstünde er die verletzbare Position, in der sich Juliet befand. »Vielleicht ein halbes Jahr? Aber auch nur, wenn du dabei ein Auge auf die Arbeiten hast. Handwerker haben leider die unschöne Angewohnheit, mehrere Jobs gleichzeitig anzunehmen, die sich dann überschneiden.«
    Wieder wurde es Juliet schwer ums Herz. Die Arbeiten würden also bis Weihnachten dauern, wenn sie sofort morgen anfangen würde – die Einjahresgrenze, die sie sich gesetzt hatte und die ihre Gedanken wie eine Ziellinie beherrschte, würde dies weit überschreiten.
    Allein der Gedanke, einen Menschen länger als eine Stunde in ihrem Haus zu haben, belastete sie bereits. Sechs Monate aber würden sie in den Wahnsinn treiben. Einen Moment lang dachte sie daran, ihrer Mutter einfach den Hausschlüssel und das Geld, das aus Bens Lebensversicherung noch übrig war, für die Handwerker zu geben und sich dann eines dieser Tickets zu kaufen, mit denen sie einmal um die ganze Welt reisen konnte. Was aber bedeuten würde, dass sie Ben verlassen müsste. Minton. Die Channel-4-Serie Time Team . Und all die anderen kleinen Anker, die sie davor bewahrten, in den reißenden Strudel der Finsternis zu geraten.
    »Hattest du etwa gehofft, meine Antwort würde ›drei Wochen‹ lauten?«, erkundigte sich Lorcan. »Ich glaube, du schaust tagsüber ein wenig zu viel fern.«
    »Was hast du eigentlich dagegen, tagsüber fernzuschauen?«, entgegnete Juliet abwehrend. »Es ist nicht wahr, dass ich den ganzen Tag vor der doofen Flimmerkiste sitze!«
    »Da

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