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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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fest im Blick behielt. »Lorcan, backst du uns Schokoladenbrownies zum Abendbrot? Wenn du da bist, gibt es immer Brownies.«
    »Ich habe ein tolles Rezept für Brownies«, mischte sich Juliet ein.
    »Ja?« Lorcan schien interessiert zu sein. »Das ist das Einzige, was ich backen kann.«
    »Du bist ja ein richtiger Küchenheld.«
    »Na ja.« Er sah sie ein wenig belämmert an. »Ich kann die Brownies am besten, bei denen noch ein paar Sonderzutaten hinzugefügt werden, wenn du weißt, was ich meine.«
    »Bei Lorcan dürfen wir immer die Schüssel auslecken. Mum erlaubt uns so was nie«, stellte Florrie fest. »Und Dad erlaubt uns nicht einmal Brownies.«
    Juliet brannte die Frage unter den Fingernägeln, wie das Verhältnis von Lorcan zu den Kellys genau aussah. Sie wusste, dass er zusammen mit Alec Roadie gewesen war und mit Emer in einer Band gespielt hatte, aber warum lebte er jetzt bei ihnen? Passte er auf die Kinder auf? Dieses Beziehungsgeflecht war ziemlich kompliziert und eindeutig Rock ’n’ Roll , doch obwohl sie neugierig war, war sie zu schüchtern, um nachzuhaken. Jede diesbezügliche Frage käme ihr wie eine Einmischung vor, mit der sie ihre Unwissenheit preisgab.
    »Bist du sicher, dass du nicht doch mit reinkommen willst?«, fragte Lorcan, aber noch während er sprach, fuhr draußen ein Taxi vor, aus dem Emer ausstieg, Spike im Schlepptau. Ihr schildpattfarbenes Haar stand in wilden Locken vom Kopf ab, und sie trug eine Jeansweste über ihrem bodenlangen Kleid. An jedem anderen hätte diese Weste total bescheuert ausgesehen, aber sie konnte sie wirklich tragen.
    Spike hatte einen Ritterhelm auf dem Kopf, und an seinem T-Shirt klebte ein »Ich war im Krankenhaus tapfer!«-Sticker. Durch die Sehschlitze funkelte seine Brille.
    »Er«, rief Emer und deutete auf Spike, »muss aufhören, sich alles in den Mund zu stecken! Und du« – sie zeigte mit dem Zeigefinger auf Florrie –, »du hörst auf, ihm immer solche Flausen in den Kopf zu setzen. Hi, Juliet! Du meine Güte, steht der Teekessel auf dem Herd? Ich verdurste gleich!«
    Umhüllt von einer Parfumwolke eilte sie an Juliet vorbei, jedoch nicht auf unfreundliche Art und Weise. Spike folgte ihr und starrte währenddessen durch seinen Helm hindurch auf den enormen Verband an seinem Daumen, knallte gegen den Türrahmen, rappelte sich auf und lief dann weiter.
    »Komm rein«, lud Lorcan Juliet erneut ein. »Du darfst auch die Schüssel auslecken.«
    »Muuuum!« Juliet vernahm einen donnernden Klang von Füßen auf der Treppe – Roisin, wie sie annahm. In der Küche plärrte das Radio mit voller Lautstärke, und Emer sang lauthals mit.
    Das ganze Haus schien explosionsartig zum Leben erwacht zu sein wie eine Blüte, die sich im Zeitraffer öffnete.
    Das meinte Lorcan also damit, dass mein Haus ein Familienhaus sei, dachte Juliet. Nur dass ich keine Familie habe, um dieses Haus zu füllen. Trauer überwältigte sie mit einem Schlag, und sie verspürte das dringende Bedürfnis, zu Minton zurückzukehren, ihrem loyalen, aber stillen Familienmitglied mit der feuchten Schnauze.
    »Schon gut. Muss noch was erledigen. Bis morgen«, verabschiedete sie sich hastig.
    »Bis morgen!« Lorcan schien eigentlich noch etwas anderes sagen zu wollen, änderte dann jedoch seine Meinung und grinste. »Und falls dir danach sein sollte, ein paar deiner Brownies zu backen, dann würde ich mich gerne opfern, um sie im Vergleich zu meinen zu probieren …«
    »Ich werde sehen, was sich machen lässt«, erwiderte Juliet schnell.
    Als sie sich umdrehte, um den Fußweg hinunterzugehen, sah sie aus dem Augenwinkel, wie Lorcan an Florries Zopf zog. Als Florrie herumwirbelte und gellend schrie, tat er, als sei nichts gewesen.
    »Das ist der Geisssssssssst!«, heulte er, woraufhin Florrie den Flur hinunterlief und völlig außer sich nach Roisin rief.
    Überhaupt nicht mit Ben zu vergleichen, dachte Juliet. Mum schien nicht mehr ganz bei Trost zu sein.

11
    L ouise wünschte sich nichts sehnlicher als einen Job, bei dem das Mittagessen einen tatsächlichen, zeitlich festgelegten Punkt auf der Agenda eines jeden Arbeitstages darstellte. Vielleicht hätte sie Literaturagentin werden oder eine Karriere in der Stadtverwaltung anstreben sollen – einen Job eben, bei dem man seine Arbeit mitnehmen konnte, um dann einen leckeren Salat Tricolore zu essen und idealerweise jemand anderes dafür bezahlen zu lassen.
    Sie wusste, dass es solche Mittagessen durchaus gab, da sie sie durch die

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