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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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getrunken, weil sie den ganzen Morgen über gekläfft hatte? Und wenn sie tatsächlich zu aufgeregt gewesen war, um ihr Frühstück aufzufressen, wie lange war sie dann schon bellend durchs Haus gelaufen?
    Juliet biss sich auf die Lippe und gab sich Mühe, im Zweifel für den Angeklagten, also Mark, zu stimmen. Eigentlich schien er gar nicht der Typ zu sein, der seine Hündin vernachlässigte; immerhin bezahlte er Juliet dafür, dass sie vorbeikam und sich um Damson kümmerte, weil er es tagsüber nicht konnte. Andererseits machte er einen sehr beschäftigten Eindruck. Vielleicht wusste er nichts davon, wie stark Damsons Trennungsangst war. Möglicherweise wollte er es aber auch gar nicht wissen angesichts der Schuldgefühle, die er wegen seiner eigenen Trennung schon mit sich herumschleppte.
    Rachel hatte erzählt, dass ein paar der neurotischsten Hunde, die in der Auffangstation untergekommen waren, aus Scheidungsfamilien stammten. Zuerst hatten sie all den Streit miterlebt, dann den Auszug der einen Hälfte der menschlichen Familie, dann vielleicht auch noch den der anderen Hälfte, dann die Erfahrung, wie sie zwischen den beiden Parteien hin- und hergereicht wurden, ohne dass sie wussten, wen sie mehr lieben sollten. Kein Wunder also, dass Damson nicht wusste, wer sie als Nächstes streicheln würde.
    Endlich hörte Damson auf zu trinken, und Juliet bückte sich, um ihre weichen Ohren zu kraulen.
    »Bereit fürs Gassigehen? Lass uns doch einen schönen, ausgedehnten Spaziergang machen. Dann kannst du anschließend schlafen, bis dein Daddy nach Hause kommt.«
    Die Spanieldame wackelte so begeistert mit dem Schwanz, dass es Juliet fast das Herz brach.
    Juliet lief mit Damson und Minton eine ordentliche Runde durch die Gartenanlagen des Gemeindeparks, dann hinauf in den Wald und über eine Wiese, wo die Hunde wie verrückt Mintons Ball hinterherjagten, bis beide erschöpft waren und ihnen die Zunge aus dem Maul hing.
    Wieder zu Hause, rollte sich Damson in ihrem Korb unter dem Küchentisch zusammen und überließ sogar Minton eine kleine Ecke. Juliet wusste, dass sie Damson jetzt guten Gewissens zurücklassen konnte, da sie völlig ausgepowert war. Gleichzeitig war ihr aber auch klar, dass sie Mark davon berichten musste, in welchem Zustand sie Damson vorgefunden hatte.
    Aber was sollte sie ihm sagen? Weder war sie eine Tierärztin noch die Hundepolizei. Außerdem ging es dabei nicht nur um den Hund allein: Marks Leben zu Hause und auch seine Beziehung zu Damson spielten eine genauso große Rolle. Wäre es ungerecht, ihm die Schuld zuzuweisen? Wenigstens war er bemüht, so viel stand fest.
    Juliet kramte ihr Notizbuch aus der Tasche. Sie hatte sich angewöhnt, dieses immer mitzunehmen – weniger, um rechthaberische Kommentare für Tierbesitzer zurückzulassen, sondern eher, um den besorgten Nachfragen bei ihr zuvorzukommen, die sich um die Konsistenz der Hinterlassenschaften oder die Menge des Frühstücksfutters drehten.
    Einen Augenblick kaute sie an ihrem Stift herum, bevor sie dann loskritzelte:
    Lieber Daddy,
    könntest du mir beim nächsten Mal bitte den Fernseher anstellen? Damit wird nicht nur das Gebell von dem blöden Hund nebenan übertönt, sondern auch das Geschrei vom Baby gegenüber. Dann kann ich besser schlafen und muss mir nicht ununterbrochen Sorgen um die beiden machen. QVC wäre ganz gut, aber die BBC News 24 tun’s auch.
    Wenn du mir dazu dann noch ein großes Hundespielzeug ins Körbchen legen könntest, wäre das echt toll.
    Oh, und wenn du in deinen Arbeitsklamotten öfter mal ums Haus gehst und mit den Schlüsseln klimperst, dann brauche ich mich auch nicht so zu sorgen, wenn du tatsächlich einmal weggehst. Ich muss einfach nur wissen, dass du auch wieder nach Hause kommst, weil ich dich vermisse. Sehr sogar.
    Liebe Grüße
    Damson
    Juliet überlegte kurz, noch einen Pfotenabdruck hinzumalen, fand dann aber, dass dies vielleicht des Guten zu viel sein könnte.
    Sie faltete die Nachricht, stellte sie auf den Tisch und sah sich dann nach einem Radio um. Erst nach einer Weile fand sie in einer Ecke der Küche den schmalen iPod-Lautsprecher. Als sie das Gerät einschaltete, war bereits ein klassischer Sender eingestellt, sodass sie es dabei beließ.
    Juliet verspürte ein seltsames Flattern in der Magengrube, zu wissen, welche Musik Mark hörte. Es passte jedoch gut zu ihm: sehr erwachsen und kultiviert. Und ziemlich sexy.
    Damson schnarchte tief und fest in ihrem Körbchen, als die

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