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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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überreden. Bitte, begleite mich im Finale von ESDS . Wir würden sicher Spaß haben, und ich denke, davon kannst du im Moment vielleicht etwas gebrauchen. Gib dir einen Ruck.
    Warum nicht? Lg
    In der Tat, warum nicht? Anton, das ist eine sehr lange Geschichte.
    »Grace«, sagt John leise zu mir, sobald Wendy an ihren Schreibtisch zurückgekehrt ist. »Grace, du hast mir gefehlt. Darf ich dich am Wochenende einladen? Du weißt schon, um ein paar Beleidigungen und Beschimpfungen nachzuholen. Hast du am Sonntagabend Zeit? Ich muss am Samstag mit Schleimi ein paar Dinge durchgehen.«
    Das reißt mich endgültig aus meinen Tagträumen.
    »Was für Dinge?«
    »Oh.« Er wirkt verblüfft über meine Frage. »Ach, ich soll ihn nur auf den neuesten Stand bringen.«
    Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Das klingt überhaupt nicht nach Schleimi.
    »Dann darf ich dich am Sonntag ausführen?«
    »Du wirst auch nicht über mich herfallen?«
    »Nein, versprochen.«
    »Hoch und heilig? Ich bin nämlich nicht in der Stimmung für ein Nümmerchen.«
    »Du hast mein Ehrenwort.«
    »Also gut.«
    »Wunderbar. Hör zu, ich werde mir etwas Nettes für uns beide ausdenken und schicke dir dann eine SMS wegen des Treffpunkts. Einverstanden?«
    »Ja. Perfekt.«
    Er lächelt. Ich muss daran denken, wie ich ihn geküsst habe. Wie schön es war. Und ich lächle auch. Dann drehe ich mich wieder zu meinem Monitor und spiele den Clip auf YouTube ein zweites Mal ab.

71
    John war sehr zufrieden mit sich.
    Du wirst begeistert sein! , simste er mir. Gracie Flowers, ich habe die perfekte Idee für uns: ein Karaoke-Abend! Wie wäre es um halb acht im Carbuncle? Nettes Kneipenrestaurant. Kennst du es?
    » Ich dachte, mit deiner Stimme und meiner Elton-John-Imitation fegen wir sie alle von der Bühne«, rief er begeistert, als wir uns dort trafen.
    Ich sagte nichts. Tatsächlich war es bis jetzt nicht so fürchterlich, wie es hätte werden können. So hat schon mal niemand Amazing Grace gesungen, und ich habe Anton kaum zu sehen bekommen. Johns Elton-John-Darbietung hat noch keine Chance gehabt, was daran liegt, dass er die meiste Zeit draußen ist, um zu telefonieren. So wie es sich anhört, hat er gerade einen Riesenzoff mit seinem Vater. Durch das Fenster kann ich sehen, wie er mit den Armen fuchtelt und vor dem Pub auf und ab geht, an den Rauchern vorbei. Jetzt betritt Anton die Bühne.
    »Okay, heute Abend müsst ihr mit mir allein vorliebnehmen. Ich … äh … habe immer noch keine neue Partnerin gefunden für das ESDS -Finale.« Er blickt in meine Richtung. Ich war mir nicht sicher, ob er mitbekommen hat, dass ich hier bin, weil er mir noch nicht Hallo gesagt hat. Ich mache ein bedauerndes Gesicht. Sosehr ich diesen Mann auch liebe, ich könnte trotzdem nie, niemals und unter keinen Umständen an diesem Finale teilnehmen. »Ich möchte euch daher bitten, euch weiter für mich umzuhören. Falls ihr eine Sängerin kennt, die mich begleiten könnte, erklärt ihr bitte meine Not. Die Sache ist dringend, weil das Finale bereits nächste Woche stattfindet. Ich danke euch.«
    Anton wirkt trauriger als sonst. Das sehe ich an seinen großen Augen, die normalerweise funkeln. Seine Augen sind mir sofort aufgefallen, als ich diesen Pub hier das erste Mal betrat. Ich fand, es waren die freundlichsten Augen, die ich jemals gesehen hatte. Sie schienen zu sagen »Schau in meine Seele, du wirst dort keinen Hass und keine Finsternis finden.« Und eine innere Stimme sagte mir »Ja, hier gehörst du hin.« Antons Augen waren wahrscheinlich der Grund, warum ich die lauteste Wohnung im Vereinigten Königreich gekauft habe.
    Heute lächeln seine Lippen, aber seine Augen nicht. Am liebsten würde ich jetzt zu ihm hochgehen und seine Hand halten oder seinen Kopf an meine Brust legen und ihm über die Haare streicheln oder ihm ein Lied vorsingen, um ihn zum Lächeln zu bringen.
    »Bitte, verzeiht mir, falls ich mal danebengreife, aber ich werde den nächsten Song auf der Gitarre spielen.«
    Er schnappt sich seine Akustikgitarre, streift den Gurt über den Kopf und klemmt das Plektrum zwischen die Vorderzähne, während er auf einem Barhocker Platz nimmt. Dann nimmt er das Plektrum aus dem Mund und sieht zu mir.
    »Das Stück heißt Annie’s Song «, sagt er und schlägt die ersten Töne an.
    Als er anfängt zu singen, sieht er mich immer noch an. Unsere Blicke sind ineinander versunken. Ich kann nicht wegschauen, selbst wenn ich wollte. Ich kann mich nicht erinnern, in meinem

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