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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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gibt mir ein Messer und Butter.
    »Wie hat meine Großmutter früher immer gesagt? Spare nicht mit der guten Butter«, instruiert er mich.
    »Hervorragend, ich liebe Butter!«
    Er zerteilt das Huhn und hält mir ein Fleischstück entgegen. Ich nehme es.
    »Ich bin froh, dass ich dich habe«, sagt er, als das Sandwich fertig ist. Ich bekomme wieder ein Flattern im Bauch, als wäre er voller Schmetterlinge. »Ich verführe dich also nun mit einem Hühner-Sandwich«, fügt er lächelnd hinzu und leckt ein bisschen Soße von seinem Daumen.
    Arme Babybohne, in meinem Bauch muss es sich anfühlen, als würden Raubvögel über einer Beute kreisen.
    »Ich wollte nur sagen, dass ich so ziemlich der glücklichste Mensch der Welt bin, seit ich weiß, dass wir zusammen bei ESDS auftreten. Das wird sicher lustig.«
    Ich nicke und lächle.
    »Sollen wir nach oben gehen?«
    Ich nicke und lächle wieder, dann folge ich ihm hinter der Theke durch und die Treppe hoch. Die Karaoke-Ausrüstung ist wieder aufgebaut, so wie beim letzten Mal, als ich hier war, aber von Wendy und Freddie ist nichts zu sehen. Bestimmt sind sie in Freddies Zimmer.
    Wir setzen uns auf die Couch, und ich probiere den ersten Bissen von dem Hühner-Sandwich.
    »Unglaublich«, rufe ich. »Das ist der pure Hühner-Sandwich-Himmel.«
    »Hm«, sagt Anton und beißt in seine Hälfte.
    Ich sitze da und kaue mein Sandwich, während ich mit den Augen das Wohnzimmer erkunde. Es ist wirklich urgemütlich hier. Mein Blick wandert über all die Fotos, dann rutsche ich auf der Couch ein paar Zentimeter vor, um einen besseren Blick zu haben. Gut möglich, dass ich ein bisschen länger bleibe, weil ich meinen üblichen Bücherschrankcheck machen werde und es hier viele Bücher zu durchforsten gibt.
    »Gracie Flowers, was tust du da?«, fragt Anton.
    »Ich sehe mir nur deine Bücher an.«
    »Bist du von der Bücherpolizei?«
    »Allerdings, das bin ich. Ich bin die Chefin der … Oh. Meine. Güte.«
    »Was ist?«
    »Oh. Meine. Güte.«
    »Grace?«
    »Ist das …? Das ist doch nicht …? Das ist doch nicht der Fünfjahresplan , oder doch?«
    »Ah, ja. Schuldig. Wegen dieses Buchs habe ich den Pub gekauft.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Ich wollte schon immer einen Pub aufmachen, also habe ich das Buch gekauft, meinen Plan geschrieben, meine Ziele verfolgt und diesen Laden gekauft.«
    »Wegen dieses Buchs habe ich meine Wohnung gekauft«, sage ich leise.
    Ich starre ihn an und wünsche mir, dass er sagt, mein Plan und seiner hätten uns zusammengebracht, und dass das Schicksal sein müsse. Ich warte, aber von ihm kommt nichts. Er sitzt einfach da und kaut sein Sandwich. Die Leute sprechen nie das aus, was man von ihnen hören möchte, stimmt’s?
    Ich nehme das Buch aus dem Regal.
    »Es hat schon ein paar Eselsohren.«
    Ich gehe auf Anton zu und strecke es ihm entgegen, und er lächelt mich verwirrt an.
    »Was?«
    »Lies, was auf dem Cover steht.«
    »Warum? Der Fünfjahresplan: Machen Sie das Beste aus Ihrem Leben .«
    »Nein, lies, wer der Autor ist?«
    »Camille Flowers.«
    »Lies weiter.«
    »Camille Flowers, Co-Autoren Rosemary und Grace Flowers.«
    »Ja.«
    »Grace Flowers. Aber … du bist Grace Flowers. Gracie Flowers.«
    »Ja.«
    »Du hast dieses Buch geschrieben?«
    »Ja, beziehungsweise nein. Das meiste davon stammt von meinem Vater. Als er starb, haben meine Mutter und ich seine Aufzeichnungen für den Verlag zusammengefügt.«
    »Grace Flowers. Ich kenne dich schon so lange, aber das ist mir noch nie aufgefallen.«
    »Warum auch?«
    »Weil du aussiehst wie dein Vater.«
    »Das sagt meine Mutter auch immer.«
    »Ich habe deinen Vater mal kennengelernt.«
    »Wann?«
    »Ich sollte mit ihm ein Fotoshooting machen für die Vanity Fair .«
    »Oh, die Vanity-Fair -Story.«
    »Aber leider ist es nicht mehr dazu gekommen.«
    »Nein.«
    Die Aufnahmen kamen nicht zustande, weil mein Vater wenige Wochen vor dem geplanten Termin starb.
    »Grace, das tut mir so leid.«
    »Muss es nicht.«
    »Aber ich habe mich davor einmal mit ihm getroffen. Wir haben ein paar Probeaufnahmen gemacht.«
    »Ja?«
    »Ja. Ich habe sie oben, falls du sie dir anschauen möchtest.«
    »Liebend gern.«
    Das fantastische Hühner-Sandwich ist vergessen. Wir lassen unsere halb leeren Teller zurück und gehen die nächste Treppe hoch. Ich kann Wendy und Freddie hören, sie unterhalten sich hinter der geschlossenen Zimmertür.
    Ich folge Anton in sein Schlafzimmer und atme die Ruhe dort ein. Er schiebt eine der

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