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Liebe, Lust und Lesebrille

Liebe, Lust und Lesebrille

Titel: Liebe, Lust und Lesebrille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Roemer
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weil er als Kind schon immer das Gefühl eingeimpft bekommen hatte, nicht gut genug zu sein, etwas falsch zu machen. Das hatte ihn schon damals immer sehr hilflos und wütend werden lassen. Ich löste durch meine undifferenzierten Vorwürfe sozusagen ganz schreckliche alte Gefühle bei ihm aus. Als wir beide dieses Muster endlich erkannt hatten, war das eine große Entlastung. Es hat aber viel Übung und Geduld gebraucht, das Muster zu verändern. Es war viel Arbeit, aber sie hat sich gelohnt. Immerhin haben wir nun viel mehr Verständnis füreinander und gehen milder miteinander um. Das hat uns einander näher gebracht und unser gegenseitiges Vertrauen gestärkt.« 14

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    Verbalisierte Wertschätzung: Bedanken Sie sich bei Ihrem Partner/Ihrer Partnerin
    Dankbarkeit und Demut sind womöglich etwas altmodische Begriffe. Doch wenn wir nicht in der Lage sind, gelegentlich Dankbarkeit und eine gewisse Demut zu empfinden, können wir kaum emotional erfassen, was für ein Glück uns in unserem Leben widerfahren ist. Wer beispielsweise eine schwere Krankheit überstanden hat, wird oft demütiger und kann das Leben bewusster genießen. Ebenso ist es mit der Dankbarkeit: Wer tiefe Dankbarkeit empfinden kann, ist sich klarer darüber, was ihm alles Gutes widerfahren ist. Überlegen Sie also gelegentlich:
Wofür bin ich meinem Partner/meiner Partnerin aufrichtig dankbar?
Wofür möchte ich mich bei ihm/ihr bedanken?
    Fassen Sie diese Dankbarkeit in Worte. Sie können dies mündlich oder per Brief machen. Aber tun Sie es. Sich dem Partner gegenüber gelegentlich dankbar zu zeigen, ist Balsam für jede Beziehung.
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    Ritualisieren Sie die den »positiven Blick in die Vergangenheit«
    Zur Stabilisierung und Bereicherung Ihrer Partnerschaft ist es sinnvoll, sich in einem regelmäßigen Abstand immer mal wieder dem Schönen zu widmen. Tauschen Sie sich dann einfach einmal in derWoche (oder im Monat) ausschließlich über das aus, was gut war, was Ihnen gefallen hat, was Ihnen Spaß gemacht hat, etc. Ritualisieren Sie so Ihren Blick auf das Gute und Gelungene.
    Ich bin keineswegs der Auffassung, dass man alles immer nur positiv sehen oder Problematisches verklären sollte. Ganz im Gegenteil: Ich bin sehr dafür, Störungen in der Beziehung anzusprechen und zu klären. Dennoch ist es ebenso wichtig, sich auch immer mal wieder bewusst auf das Positive zu besinnen und es auch zu benennen. Erstens prägt das unser Bewusstsein und findet ganz unmittelbar eine positive Resonanz in unserem Inneren; wir freuen uns oder sind sogar beglückt. Außerdem ist es für ein Paar sehr wichtig, im Austausch nicht nur das Problematische zu thematisieren. Oft reden Paare gar nicht miteinander oder man redet eben über Probleme. Dass das auf die Dauer ermüdend ist, liegt auf der Hand. Deshalb halte ich es für wichtig, den positiven Blick bewusst in den Paar-Alltag zu installieren.
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    Nachdem wir nun einen Blick auf alles geworfen haben, was positiv und wertvoll in unserer Partnerschaft war und ist, können wir den Blick nun erweitern und eine kleine Bestandsaufnahme Ihrer Partnerschaft wagen. Das nächste Kapitel liefert Ihnen hierfür eine Fülle von Übungen und Anregungen. Nun wird es richtig spannend!

3. Auf Entdeckungsreise
Warum eine Beziehungsinventur jetzt sinnvoll ist und wie Sie in 10 Schritten die Beschaffenheit Ihrer Partnerschaft erkunden
    Nachdem wir zunächst ein wenig in der Vergangenheit geschwelgt und den Blick für das Gelungene in unserer Beziehung geschärft haben, wenden wir uns nun der vielleicht etwas heikleren aktuellen Lebenssituation zu. In der Lebensmitte ist man ohnehin geneigt, die Partnerschaft einer kritischen, manchmal sogar radikalen Prüfung zu unterziehen: Taugt sie was? Ist sie noch wichtig und bedeutsam für mich? Will ich sie überhaupt noch weiterführen, und wenn ja, unter welchen veränderten Bedingungen?
    Es ist sinnvoll, sich immer mal wieder intensiv mit der Ehe bzw. der Partnerschaft zu beschäftigen. Besonders, wenn etwa die Kinder aus dem Haus sind oder die midlife crisis anklopft. Immerhin haben wir ja noch 30 bis 40 Lebensjahre vor uns, die es zu gestalten gilt! Jetzt ist es wichtig, die Weichen für den eigenen und auch für den gemeinsamen weiteren Weg zu stellen.
    Es ist ohnehin verblüffend, wie viel Zeit, Geld und Energie Menschen etwa für die Versorgung ihrer Haustiere aufbringen und wie wenig ernsthaft sie sich im Vergleich dazu mit ihrer Partnerschaft beschäftigen. Geld

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