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Liebe, Lust und Lesebrille

Liebe, Lust und Lesebrille

Titel: Liebe, Lust und Lesebrille
Autoren: Felicitas Roemer
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angenehmen Seiten des Partners zu besinnen:
Was schätze ich an meinem Partner/meiner Partnerin besonders?
Was kann er/sie richtig gut?
Was tut er/sie zu meinem, zu unserem Wohle?
Welche seiner/ihrer Eigenschaften tun mir gut? Wie stärkt und unterstützt mich mein Partner/meine Partnerin?
Was kann ich von ihm/ihr lernen, mir von ihr/ihm abgucken?
Welche Fähigkeit bewundere ich an ihm/ihr?
Was macht ihn/sie für mich absolut unverwechselbar und liebenswert?
    Sagen Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin diese Sätze am besten direkt. Wenn Ihnen das schwerfällt, schreiben Sie ihm/ihr diese vervollständigten Sätze auf:
Ich schätze an dir besonders …
Du kannst … richtig gut.
Du kümmerst dich rührend um …
Mir tut gut, dass du …
Du unterstützt mich, indem du …
Ich bewundere an dir …
….
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    Gehen Sie zurück auf Los: Schwelgen Sie in Erinnerungen
    Erinnern Sie sich noch an Ihre erste gemeinsame Zeit?Wissen Sie noch, was Sie an Ihrem Partner reizvoll fanden und was für Sie besonders attraktiv war? Prima! Denn nichts sagt so viel über die Partnerschaft aus, wie die Art und Weise, auf die sie zustande kam. Denn die Partnerwahl ist weit mehr als bloßer Zufall oder einfach nur »Glückssache«. Denn in der Regel erfassen Verliebte intuitiv, was der andere dazu beitragen kann, bestimmte Lebensthemen »abzuarbeiten« (siehe Kapitel 5).
    Es ist also mehr als nostalgischer Firlefanz, wenn sich Paare immer mal wieder vor Augen halten, wie sie sich begegnet sind und was sie dabei empfunden haben. Paare in Beratung oder Therapie blühen bei dieser Übung oft auf, weil alte, sehr intensive und vor allem positive Gefühle wiederbelebt werden – oft mit sehr heilsamen und erfrischenden Folgen.
    Also, schwelgen Sie gemeinsam in Erinnerungen:
Wie haben wir uns kennengelernt?
Was hat uns aneinander fasziniert?
Wie war unsere erste Begegnung?
Wann hat es »gefunkt«?
Wann ist mir mein Partner/meine Partnerin erstmals als attraktiver Mensch aufgefallen?
Was genau hat mich berührt, begeistert, angesprochen?
Welche Verheißung, welches unausgesprochene Versprechen ging von meinem Partner/meiner Partnerin aus? Was davon hat sich – zumindest teilweise – erfüllt?
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    Würdigen Sie die Entwicklung, die Sie gemeinsam durchgemacht haben!
    Menschen wachsen in Beziehungen. Das ist nicht nur bei Kindern so. Menschen lernen in erster Linie von und mit anderen Menschen.
    Zu oft schielen wir nur auf das, was wir wegen der Beziehung vielleicht nicht verwirklichen konnten, und verfallen der Fantasie, dass aus uns etwas viel Großartigeres hätte werden können, wenn wir uns bloß nicht an diesen Partner gebunden hätten. Wenn auch Sie manchmal dieses Gefühl haben, ist es höchste Zeit, sich mal der Frage zuzuwenden, was Sie durch und im Kontakt mit Ihrem Partner schon alles gelernt haben. Fragen Sie sich (und Ihren Partner, Ihre Partnerin):
Was hat sich im Laufe unserer Beziehung verbessert? Was können wir mittlerweile, was uns am Anfang nicht so gut möglich war?
Was habe ich an meinem Partner mittlerweile verstanden, was mir früher unverständlich war?
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    Oft bemerken Paare ihre gemeinsame Entwicklung an veränderten Umgangs- und Kommunikationsformen, so wie Yvonne (50) es beschreibt:
    »Ich habe früher meinem Mann oft Vorwürfe gemacht, wenn mich etwas verletzt hat, was er tat. Ich war schlecht in der Lage, meine Gefühle konkret zu benennen, für sie die Verantwortung zu übernehmen und sie in Form von ›Ich-Botschaften‹ zu vermitteln. Es war einfach leichter, ihm Vorhaltungen für vermeintlich falsches Verhalten zu machen, als zuzugeben, dass ich mich von ihm ignoriert oder gekränkt fühlte. Wir sind dann oft in Streit geraten, weil mein Mann sehr schnell in die Gegenoffensive gegangen ist. Das Ende vom Lied war dann fast immer, dass ich geweint habe und er wütend war. Und keiner von uns beiden hat sich verstanden gefühlt. Das hat sich nach ein paar Jahren verändert, weil ich es irgendwann besser schaffte, von mir selbst zu reden, und weniger Vorhaltungen machte. Er konnte dann besser zuhören, was ich ihm eigentlich mitteilen wollte und musste sich nicht mehr so aggressiv verteidigen.
    Wir haben viel über dieses Muster gesprochen und dabei festgestellt, dass es in unseren jeweiligen Herkunftsfamilien wurzelte: Meine Mutter hatte meinem Vater auch immer viele Vorwürfe gemacht, eine andere Artder Beziehungsgespräche hatte ich nie kennengelernt. Und mein Mann reagierte auf Vorwürfe so allergisch,
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