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Liebe, Lust und Lesebrille

Liebe, Lust und Lesebrille

Titel: Liebe, Lust und Lesebrille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felicitas Roemer
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Regeln. Vermeiden Sie Schuldzuschreibungen und Vorwürfe. Bleiben Sie bei sich.
    Das genau ist die hohe Kunst des Zwiegespräches: Emotional ganz bei sich zu bleiben und gleichzeitig ganz nah am Erleben des anderen zu sein! Keiner sagt, dass das leicht ist. Aber es ist bereichernd und äußerst interessant. So lernen Sie sich wirklich kennen! Probieren Sie es aus! Es lohnt sich.
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    15. Hoch hinaus! Stecken Sie sich gemeinsame Ziele und entwickeln Sie gemeinsame Pläne
    Für jedes Paar ist es wichtig, gemeinsame Ziele zu haben und sich auf etwas zusammen freuen zu können. Zunächst waren da vielleicht die Kinder und das Haus; jeder hat in seinem Job Fuß gefasst. Diese Ziele sind nun alle erreicht. Und nun? Besonders in der Lebensmitte, in der viele Menschen so etwas wie eine Sinnkrise erleiden, ist es wichtig, sich neue gemeinsame Ziele zu setzen und Träume zu haben: Könnte das eine schöne Reise sein? Oder ein gemeinsames Hobby? Vielleicht ein Umzug? Was ist Ihr gemeinsamer Traum? Überlegen Sie gemeinsam, was Ihnen zum Glück noch fehlt und wie Sie Ihren gemeinsamen Traum in die Tat umsetzen könnten. Die Zeit ist reif!
Welcome to the next level: Warum echte Intimität und lebendige Sexualität nichts für Feiglinge ist
    In älteren Beziehungen, die der Alltag und das anstrengende Familienleben etwas abgeschliffen zu haben scheint, liegt bekanntermaßen manchmal die Sexualität brach. Zahlreiche niveaulose Stammtischwitze kursieren zu diesem Thema. Die leidenschaftlichen Zeiten der ersten Jahre sind lange vorbei, Routine und Erschöpfung machen sich auch im Bett breit. Irgendwie findet man einfach keine Zeit mehr füreinander und der Reiz aneinander verflüchtigt sich. Der Mann schnarcht, die Frau zieht aus dem Schlafzimmer aus; damit hat sich das Thema dann irgendwie von allein erledigt.
    Das ist insofern schade, als Paartherapeutinnen und -therapeuten der Überzeugung sind, dass Sex durchaus intensiver und leidenschaftlicher werden kann, wenn wir eine gewisse menschliche Reife erlangt haben und tief miteinander vertraut sind. So schreibt z. B. der Sexualtherapeut David Schnarch: »Sinnerfüllte Sexualität beruht nicht auf physiologischen Reflexen, sondern setzt eine bestimmte Stufe der persönlichen Entwicklung voraus.« 19 Und er ist aufgrund seiner Arbeit zu folgender Ansicht gelangt: »Das Älterwerden ist, was die Sexualität angeht, keineswegs eine unvermeidliche Abwärtsspirale.« 20 Er beobachtete in seiner langjährigen sexualtherapeutischen Praxis nämlich, dass Männer und Frauen meistens erst ab 40+ in der Lage sind, sich in der leidenschaftlichen Begegnung wirklich offen zu zeigen, und so einen bisher nie gekannten Grad der Intimität miteinander erreichen. Das ist insofern eine neue Erkenntnis, als früher viele Therapeuten selbstverständlich davon ausgingen, dass Sex in jungen Jahren per se leidenschaftlicher und vitaler sein müsse. Dieser etwas altbackenen Theorie widersprechen aber die Aussagen vieler Klientinnen und Klienten, die in etwas reiferem Alter ihre Sexualität bewusster gestalten und besser genießen können: »Ältere Männer und Frauen berichten oft, dass ihre sexuellen Begegnungen erfüllender und ihre Orgasmen stärker sind als je zuvor.« 21
    Wenn das keine prickelnden Aussichten sind!
Kein Sex ist auch keine Lösung. Oder doch?
    Trotzdem gibt es in langjährigen Beziehungen kaum einen Bereich, der so wenig bewusst gepflegt wird wie die Sexualität. »Wenn ich keine Lust mehr habe, dann ist das eben so«, heißt es dann lapidar. Oder: »So wichtig ist Sex ja nun auch wieder nicht.« Viele Paare lassen es einfach zu, dassihre gemeinsame Sexualität eintönig wird oder sogar ganz einschläft. Doch warum eigentlich, wenn es doch so gute Aussichten auf erfüllenden Sex im gestiegenen Alter gibt?
    Vielleicht wird in unserer Hochleistungsgesellschaft Sex ja tatsächlich auch irgendwie überbewertet. Zumindest in den Medien wird suggeriert, Sex sei das, was die Menschen am häufigsten machen. Sex ist omnipräsent, sex sells . Doch in Wahrheit haben viele Menschen Probleme mit der Sexualität. Manche haben es noch schlechter: Sie haben keine Probleme mit dem Sex, weil sie gar keinen mehr haben – zumindest nicht mit einer anderen Person.
    In vielen Paar-Schlafzimmern herrscht Flaute im Bett, der Leistungsdruck im Beruf spielt dabei sicher häufig eine große Rolle. Wir wenden viel Energie auf, um im Job zu brillieren, und widmen uns oft zu wenig bewusst unserem Privatleben. Die

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