Liebe, Lust und Teufel
entfernen, also habe ich nur das Nötigste machen lassen und gedacht, zum Teufel mit dem Rest.” Warnend fügte er hinzu: “Kein Mensch fragt mich darüber aus.”
“Warum hast du ihren Namen entfernen lassen?”
Leicht verärgert blickte er zur Seite. “Warum reden wir nicht ein anderes Mal darüber?”
“Weil ich weiß, das du das immer verhindern wirst. Bitte, Alec.”
Verdammt noch mal, er hasste ihre nette Art, Fragen zu stellen, wenn sie wirklich etwas wissen wollte, und gleichzeitig liebte er sie auch.
Sie ließ ihre Hand über seinen Bauch gleiten, umkreiste einige Male seinen Nabel, wanderte dann weiter nach unten und umschloss ihn mit der Hand.
Alec biss die Zähne zusammen. “Also gut. Ich ließ ihren Namen kurz nach ihrem Tod entfernen, weil …” Es war sonst nie um Worte verlegen, und es gefiel ihm nicht, dass Celia ihn in diese Lage brachte. Er drehte sich zu ihr, packte ihre Hände und drückte sie über ihrem Kopf auf das Kissen. Halb über sie gebeugt, sagte er aufgebracht: “Du willst also all die schmutzigen Details wissen, ja?”
Celia sah ihn mit großen Augen an.
“Na schön.”
Sie biss sich auf die Unterlippe. “Alec …”
“Meine Frau war eine Frau, die es mit jedem trieb.” Er sah Celia in die Augen. Sie wollte die ganze Geschichte wissen, nun sollte sie damit fertig werden. “Wie die meisten jungen Kerle habe ich beim ersten Mal Lust mit Liebe verwechselt.”
Er musste über seine eigene Dummheit lachen. Und er wunderte sich, dass es gar nicht so schlimm war, mit Celia darüber zu sprechen. Er wollte es hinter sich bringen, damit er wieder mit ihr schlafen konnte. Und wieder und wieder, bis das Verlangen nachließ. Es behagte ihm nicht, dass er sie so sehr begehrte; immer wenn er eine Frau begehrt hatte, hatte es am Ende furchtbar wehgetan. Er war jetzt ein erwachsener Mann und hatte gelernt, das Leben als das zu nehmen, was es war, ohne große Illusionen. Vielleicht war es an der Zeit, dass Celia es ebenfalls lernte. Er ließ sie wieder los.
“Ich hatte keine besonders schöne Kindheit, nachdem meine Mutter an Krebs gestorben war. Mein Vater hatte uns verlassen, als ich noch sehr klein war, und so kam ich nach dem Tod meiner Mutter zu meinem Großvater. Der gute Mann hat sich wirklich alle Mühe mit mir gegeben, aber wir hatten nicht viel Geld, und ich war sowieso schon mächtig sauer auf die ganze Welt. Ich habe es ihm nicht leicht gemacht. Immer wenn ich es besonders schlimm trieb – und glaub mir, ich war ein wahrer Teufelsbraten –, hat er seinen Stock rausgeholt. Der alte Kauz hatte einen starken Schwung im Arm.”
Celia stiegen die Tränen in die Augen, aber Alec schüttelte sie und sagte zwischen zusammengebissenen Zähnen: “Wein nicht um mich, Celia. Ich habe nie etwas bekommen, was ich nicht verdient habe. Außer vielleicht meine Frau.”
Sie wollte etwas erwidern, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. Er wollte weder Trost noch Mitleid. Er wollte sie wieder ganz nah spüren, damit er alles andere vergessen konnte.
“Sie kam aus ähnlichen Verhältnissen wie ich, aber bei ihr war es ein Stiefvater, der sie schlug. Ich träumte davon, diesen Mistkerl mal ordentlich zu verprügeln. Und wenn er nicht irgendwann davongerannt wäre, hätte ich es vielleicht tatsächlich getan. Marissa feierte sein Verschwinden mit mir. Sie zog mich am Fluss ins Gebüsch und fiel über mich her. Es war das erste Mal, dass wir Sex miteinander hatten.
Ich rebellierte gegen mein Leben, indem ich gegen alle möglichen Regeln verstieß und den Wilden spielte, aber Marissa rebellierte, indem sie jede Art von Liebe nahm, die sie kriegen konnte. Zuerst hat sie mir leidgetan, und dann, nachdem sie mich in die Geheimnisse des weiblichen Körpers eingeweiht hatte, war ich hoffnungslos verliebt. Sie war erfahren genug, um genau zu wissen, was sie tat, und ohne größere Anstrengung stellte sie mein ganzes Leben auf den Kopf. Ich machte sie zu meinem einzigen Lebensinhalt. Ich dachte, sie würde sich bestimmt ändern und dass irgendwann ich allein sie glücklich machten könnte.” Er schnaubte verächtlich. “Aber wie sich rausstellte, war ich nur einer von vielen Idioten, die sich das einbildeten.”
Celia starrte auf die Tätowierung und unterdrückte ein Schluchzen.
Alec wischte ihr die Tränen von den Wimpern und fuhr fort: “Sobald wir die Highschool verließen, machte ich Pläne für unsere Heirat. Ich suchte mir einen Job auf einer Baustelle, sparte Geld zusammen,
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