Liebe, Lust und Teufel
heiser vor Verlangen. “Ich will dich schon seit so langer Zeit.” Sie strich sich selbst mit den Händen über ihre Brüste, als wollte sie dort einen Schmerz lindern, und um Alec war es geschehen. Zu sehen, wie sie sich selbst berührte, ließ ihn schlagartig alle Vorsätze vergessen, ihr Liebesspiel möglichst lange auszudehnen.
Mit einem kehligen Stöhnen drang er ganz in sie ein und legte sich auf sie. Celia schlang ihre Beine um seine Hüften, und Alec barg das Gesicht an ihrem Hals, um den süßen Duft ihrer Haut und ihrer Haare aufzunehmen. Es ist so gut, dachte er. Ich will, dass es nie wieder aufhört. Er schob eine Hand unter ihren Po und zog sie noch fester zu sich heran. In diesem Moment kam sie so heftig zum Höhepunkt, dass die Wucht ihrer Leidenschaft auch ihn mitriss.
Sie bäumte sich auf, kam seinen Stößen entgegen, und er spürte ihr Fingernägel auf seiner Haut und ihre scharfen, kleinen Zähne. Er schrie auf und drang immer wieder kraftvoll in sie ein, bis er so erschöpft war, dass er kaum noch Luft holen konnte.
Benommen blieb er auf ihr liegen und versuchte, wieder in die Realität zurückzukehren. Es war unglaublich befriedigend, mit Celia zu schlafen. Dass es schön werden würde, hatte er gewusst, und dieses Wissen hatte ihn so manche schlaflose Nacht gekostet. Aber etwas wie das hier hatte er nicht in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet. Es ging weit über puren Sex hinaus, und gerade das verunsicherte ihn.
Celias Atem strich über sein Ohr, und sie streichelte seinen Rücken. Er wollte schreien, dass er ihre Zärtlichkeit nicht brauchte, nicht, nachdem sie ihn körperlich zufriedengestellt hatte. Aber die Worte kamen ihm nicht über die Lippen, denn es wäre eine Lüge gewesen.
Auf einmal spürte er, wie sie innehielt und seinen rechten Bizeps berührte.
“Alec, was hat diese Tätowierung zu bedeuten?”, fragte sie leise.
Er schloss die Augen. Vielleicht dachte sie dann, dass er schlief, und ließ ihn in Ruhe.
Doch einen Augenblick später fragte sie nochmals: “Alec?”
Er seufzte resigniert und stützte sich auf einen Ellenbogen. Celia sah so hübsch aus mit ihrem nassen, zerzausten Haar und ihren geröteten Wangen. Fast gegen seinen Willen beugte er sich vor und küsste sie – und hätte am liebsten nie aufgehört, sie zu küssen. Irritiert zog er sich schließlich zurück.
“Dazu hat meine Frau mich überredet. Das war vor fünfzehn Jahren.”
Celia wurde blass. “Du bist verheiratet?”
Er rollte sich auf den Rücken, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und starrte an die Decke. Er hatte gewusst, wenn er mit Celia schlief, würde er ihr früher oder später von seiner Frau erzählen müssen. Nicht, dass sie ein Anrecht auf seine gesamte Lebensgeschichte hatte – das hatte niemand. Aber Vertraulichkeiten im Bett führten eben zu weiteren Vertraulichkeiten. Und Celia war eine neugierige Frau und wühlte gern in Dingen herum, von denen sie lieber die Finger lassen sollte.
Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf: die Wahrheit würde sie vermutlich abstoßen und wieder die nötige Distanz zwischen ihnen schaffen. Keine körperliche Distanz, denn er begehrte sie nach wie vor, und hätte sie am liebsten gleich wieder geliebt. Aber er brauchte emotionale Distanz, und das allein war Grund genug, ihr mehr zu erzählen.
Er seufzte erneut, dann sagte er ohne merkliche Gefühlsregung: “Nicht mehr. Meine Frau ist tot.”
Halb erwartete er, dass Celia aus dem Bett sprang oder ihn verfluchte. Doch sie schwieg eine Weile, ehe sie sich umdrehte und an seine Seite schmiegte. Überrascht legte er einen Arm um sie und hoffte inständig, sie möge nicht anfangen zu weinen. Er hasste es, wenn sie das tat.
“Hast du sie geliebt?”
Alec erstarrte. Verdammt, er verabscheute Fragen wie diese. “Hör mal …”
“Du musst sie geliebt haben”, flüsterte Celia mit zärtlicher Stimme, “sonst hättest du dich nicht für sie tätowieren lassen.” Mit einem Finger zog sie die Umrisse des Herzens nach. “Hier, wo die Farbe ein bisschen verschmiert ist, hast du da den Namen entfernen lassen?”
Der Name war verschwunden, die Erinnerung jedoch geblieben. Es war ein unnötiger Aufwand gewesen. “Ja.”
“Warum hast du nicht alles wegmachen lassen?”
Alec blickte auf Celias Körper, und ihre helle Haut an seiner dunklen zu sehen entfachte sofort sein Verlangen. Er wollte das Gespräch schnell beenden. “Es hat höllisch wehgetan, die Stelle mit dem Laserstrahl zu
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