Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe, Lust und Teufel

Liebe, Lust und Teufel

Titel: Liebe, Lust und Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Foster
Vom Netzwerk:
und kurz bevor wir neunzehn wurden, brannten wir durch. Für mich, den dummen Jungen, der ich damals war, bedeutete diese Heirat wirklich ‘für immer’.”
    Celia studierte sein Gesicht. “Weil du sie geliebt hast.”
    Er lachte kurz. “Liebe? Das glaube ich nicht. Kein Neunzehnjähriger weiß, was er denkt oder fühlt, vor allem, wenn er seinen Verstand in der Hose trägt. Ich dachte, ich könnte etwas bei ihr bewirken, könnte sie retten. Aber sie hat mich schnell eines Besseren belehrt. Wie deine kleine Hannah sehnte sie sich nach Geld und Ruhm. Sie redete immer davon, dass wir wegziehen sollten, aber ich konnte uns gerade mit Mühe über Wasser halten und auf keinen Fall einen Umzug bezahlen.
    Eines Tages kam ich von einer Zwölfstundenschicht nach Hause und fand eine Nachricht vor, sie sei bei einer Freundin in Chicago. Am nächsten Tag erst merkte ich, dass sie unser Sparkonto geplündert hatte. Es war nicht viel, aber immerhin genug, um die anstehenden Rechnungen zu bezahlen. Ich hatte keine Ahnung, wo sie steckte, und brauchte eine Weile, um sie aufzuspüren. Als ich sie fand, war sie vollgepumpt mit Drogen und sagte mir mitten ins Gesicht, sie ziehe das Leben in der Großstadt allem vor, was ich ihr zu bieten hätte.” Mit der Erinnerung kamen auch die Gefühle der Hilflosigkeit und des Betrogenwerdens wieder hoch, die sich tief in seine Seele eingegraben hatten. “Sie lebte mit drei Leuten zusammen, zwei davon waren Männer.”
    “O nein. Was hast du da gemacht?”
    “Ich habe die beiden Kerle mächtig verprügelt, obwohl ich keine Ahnung hatte, wer von ihnen eigentlich ihr Liebhaber war. Vielleicht waren es auch beide, so unersättlich wie sie war! Die Polizei kam, ich wurde verhaftet, und sie sagte, sie würde die Scheidung einreichen. Ich fühlte mich so elend, dass mir alles egal war, und schrie sie an, sie solle gefälligst aus meinem Leben verschwinden.”
    Celia schlang ihre Arme fest um Alec. “Sie hatte Unrecht. Aber leider wusste sie es nicht besser.”
    “So wie deine Hannah?” Er wollte sich aus ihrem Griff befreien, doch sie ließ ihn nicht los.
    “Nein!” Celia sah ihm ins Gesicht. Da er ihr nicht wehtun wollte, gab er seine Befreiungsversuche auf. “Hannah will Hilfe, Alec. Sie ist anders. Sie wurde nicht durch ihre Lebensumstände in Jacobs Arme getrieben, sondern durch ihr schlechtes Urteilsvermögen.”
    “Keine Sorge, Schätzchen. Nur weil ich nichts für meine Ehefrau tun konnte, bedeutet das nicht, dass ich die kleine Hannah im Stich lasse. Du und ich, wir haben eine Vereinbarung getroffen, und ich werde meinen Teil erfüllen. Ich frage mich nur, ob sie dir am Ende danken wird, das ist alles.”
    Seine Worte hatten wohl kälter geklungen als beabsichtigt, denn sie zitterte leicht. “Alec, was ist mit deiner Frau passiert?”
    Er bemühte sich erneut, möglichst emotionslos zu sprechen, denn er wollte weder ihr Mitleid noch ihr Verständnis. “Einen Monat, nachdem ich fortgegangen war, ohne auch nur zu versuchen, sie zur Rückkehr zu bewegen, ist sie auf einer Party ihrer neuen Freunde an einer Überdosis von Drogen gestorben. Sie hat ihre Scheidung nie bekommen, also riefen sie mich an, und als ich ihre Leiche identifizieren musste …”
    Seine Stimme erstarb, und er schloss die Augen. Wieder sah er Marissas zerstörten, abgemagerten und vorzeitig gealterten Körper vor sich. Ihr Leben in der Großstadt hatte seinen Preis gehabt. Und Alec hatte sich nie verziehen, dass er sich nicht intensiver bemüht hatte, sie zurückzuholen. Egal, was er Celia erzählte, egal, was für Entschuldigungen er sich überlegte, er wusste, er hatte seine Frau im Stich gelassen. Sicher, er hatte sie nie richtig geliebt, aber sie hatte ihm leid getan und tat es immer noch. Er hatte ihr gegenüber eine Verantwortung getragen, die er schnell über Bord geworfen hatte, als sein Stolz verletzt wurde. An manchen Tagen fühlte er sich so schuldig, dass es ihn fast umbrachte.
    Auch Hannah tat ihm irgendwie leid, weil sie so leichtgläubig, naiv und verletzlich war. Aber er wollte nicht wieder in so eine Sache hineingezogen werden. Wenn Celia nicht darauf bestanden hätte …
    Ihm war nicht aufgefallen, dass er seine Arme um Celia geschlungen hatte, bis sie sich bewegte.
    Sie gab ihm einen Kuss. “Es tut mir leid, dass ich das alles in dir aufgewühlt habe.”
    “Nachdem sie mit dem Geld verschwunden war, hatte ich überall Schulden, und dann starb sie, und ich konnte nicht mal ihr Begräbnis

Weitere Kostenlose Bücher