Liebe mich... bitte nicht
gemietet hatte.
Susan Sullivan hätte am liebsten vierundzwanzig Stunden und dreihundertvierundsechzig Tage im Jahr ihre Familie verhätschelt. Den einen Tag würde sie sich nur frei nehmen, um nicht als Glucke verspottet zu werden, die sie nun einmal war und das machte ihr auch eigentlich nichts aus.
Sie liebte jedes Einzelne ihrer vier Kinder abgöttisch und hatte sie schon immer wie eine Löwenmutter ihre Jungen vor allen Ungerechtigkeiten verteidigt. Schwiegertöchter und Söhne waren zwar gern gesehen, hatten im Allgemeinen aber zunächst einen schweren Stand, da sie potenzielle Schmerzquellen waren, die Mutter Sullivan nicht im Griff hatte.
Mac konnte nur hoffen, dass Liv nichts von Beth‘ tragischer Familiengeschichte ausgeplaudert hatte , doch als Liv ihn am Telefon ausgequetscht hatte, ob er denn nun etwas Neues erfahren hätte, war er ganz froh gewesen, es jemandem erzählen zu können. Der Gedanke wie sehr Beth leiden musste, bereitete ihm Kummer, mit dem er sie schlecht auch noch belasten konnte. Das Einzige was sie erst einmal zuließ, war seine Nähe und so hatte er beschlossen, ihr so viel davon zu geben, wie er konnte.
Bevor Mac den Mund öffnete , um Beth vorzustellen, machte sich Susan auch schon auf den Weg zu ihr, die sanft von Luther beiseite geschoben wurde, als sie ihr Gepäck aus dem Wagen holen wollte. Unsicher lächelnd streckte Beth seiner Mutter die Hand entgegen, die diese ignorierte und sie stattdessen in ihre Arme schloss.
Unschlüssig , wo sie ihre Hände platzieren sollte, tätschelte Beth die Schulter seiner Mutter, die mit einem Meter sechzig genauso klein war wie Beth. Mac beobachtete seine Mutter aufmerksam, die sich scheinbar gar nicht von Beth lösen wollte, ihre Hand nahm und sie wie eine Beute mit ins Hausinnere zog. Sie wusste es .
Kopfschüttelnd folgte er seiner Familie und hoffte, dass wenigstens Beth verborgen blieb, dass scheinbar mal wieder jeder Bescheid wusste. Wenn sie herausfand, dass er ihr schreckliches Geheimnis weitergetratscht hatte, würde sie ihn ohne zu zögern köpfen oder schlimmer noch, sofort abreisen.
Wie immer hatte sich seine Familie in der Küche versammelt, wo er auf seinen Vater, seine Schwestern Anna und Kendra, sowie Annas Mann Tom, seine vierjährige Nichte Ava und seinen einjährigen Neffen Alex traf. Alle belagerten Beth wie ein tolles neues Spielzeug, was seinen Puls in ungeahnte Höhen trieb.
Gott weiß, wie ihr dieser Chaoshaufe n zusetzen musste. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Er war egoistisch gewesen, und sie musste darunter leiden. Nur weil er nicht wollte, dass sie schon wieder doppelte Schichten im Krankenhaus schob und an Silvester alleine und traurig in ihrer Wohnung verbrachte. Eigentlich jedoch wollte er nicht alleine sein. Er wollte Beth um sich haben, sie im Arm halten und ihr um Mitternacht den leidenschaftlichsten Kuss auf ihre verführerischen weichen Lippen geben, den sie beide je erleben würden.
Macs Sorge um Beth ‘ Gemütszustand wich einem beinahe unbändigen Verlangen nach ihr, sodass er seinen Blick kaum von ihr wenden konnte. Als sie jedoch in schallendes Gelächter ausbrach über etwas, was seine Nichte Ava ihr ins Ohr geflüstert hatte und er den üblichen Gesprächslärm in der Küche wahrnahm, fand er augenblicklich in die Realität zurück.
Sie waren nach wie vor kein Paar, auch wenn er diesen Umstand zutiefst hasste und so schnell wie möglich ändern wollte. Doch er durfte sie nicht drängen. Was ihm schwerfiel, wenn sie so gelöst lachte, dass sich kleine Grübchen in ihre Wangen bohrten und ihre sanften Augen zu leuchten begannen.
Der einjährige Alex hatte sich seinen Weg durch die Küche zu Mac gebahnt und versuchte nun verzweifelt, ihn zu erklimmen. Lächelnd und dankbar für die Abwechslung des Babys, griff er unter seine Arme, drückte ihn an sich und atmete den süßen Babyduft seines Neffen ein.
Er liebte diesen Knirps mit seinen samtig weichen braunen Löckchen, seinen Pausbäckchen und den typischen tiefschwarzen Sullivan-Augen. Ebenso wie seine Nichte Ava würde er ein kleiner Herzensbrecher werden und seine Mutter damit in den Wahnsinn treiben.
„Hey , du bist ja wieder da“, sagte seine kleine Schwester Kendra fröhlich und küsste ihn auf die Wange. Im Schlepptau hatte sie einen muskulösen blonden Kerl, den er noch nie gesehen hatte und doch nach einem Blick auf Kendras Taille, die der Typ besitzergreifend umfasste, am liebsten in seine Einzelteile zerlegen
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