Liebe mich... bitte nicht
Sullivans. Die Nähe, die zwischen den einzelnen Familienmitgliedern herrschte, war nicht zu übersehen und beinahe überwältigend für Beth gewesen. Doch niemand hatte sie ausgeschlossen.
Sie hatten sie alle wie selbstverständlich in ihren Kreis aufgenommen, sie aber nicht bedrängt, das hatte ihr gefallen. Zumal es dem armen Jeff, Kendras neuem Freund, nicht so gut zu bekommen schien wie ihr selbst. Erst hatte Mac ihm einen ungewöhnlich scharfen und aggressiven Blick zugeworfen, danach Luther und als letztes musste er sich auch noch dem prüfenden Blick Mr. Sullivans stellen. Allesamt schienen sie nicht begeistert von Kendras Wahl des Footballstars ihres Colleges, obwohl Beth ihn eigentlich als nett und recht zurückhaltend empfunden hatte.
Derweil war sie jedoch so sehr mit dem kleinen Alex beschäftigt gewesen, dass sie von weiteren Hahnenkämpfen nichts mehr mitbekommen hatte. Das Baby im Arm zu halten, welches sein weiches Köpfchen an ihren Hals schmiegte und seinen süßen Babyduft verströmte, hatte ihr Herz erweicht, gleichzeitig war sie aber auch erschrocken, wie selten in ihrem Leben. Als Mac dann seine Arme um sie und das Baby gelegt hatte, war es ihr mehr als schwer gefallen ihre Tränen zurückzuhalten, weil sie sich so geborgen gefühlt hatte. Und zu allem Überfluss hatte es sich so richtig angefühlt, wie seit Monaten nichts mehr. Als wäre genau hier ihr Platz. Dabei wusste sie genau, dass sie es niemals so weit kommen lassen durfte.
Sie war hier bei ihm zuhause und fühlte sich auch, entgegen ihrer Erwartungen wohl, dennoch hätte sie nicht weiter von ihm entfernt sein können. Ihr Körper, sowie ihr Verstand wehrten sich mit aller Gewalt gegen die neuen Menschen, gegen ein Eindringen in Macs Privatleben.
Es war ohnehin eine völlig bescheuerte Kurzschlussreaktion gewesen, sich Mac anzuschließen und Silvester mit diesen netten Menschen zu verbringen, die sie schneller ins Herz schließen würde als ihr lieb war.
Das war nicht gut. Das war gar nicht gut .
Sie begann allmählich mehr als bloße Zuneigung und Begehren für Mac zu empfinden , und das machte sie schrecklich angreifbar. Schon jetzt fürchtete sie den Tag, an dem er sie verlassen würde, weil sie ihm zu verdreht und emotional kaputt war. Die einzige Möglichkeit, die sie hatte war, dem vorzubeugen.
Mac hatte keine Ahnung, aber sie hatte das Gefühl mit einer schwarzen Wolke zu leben, die sie überall hin verfolgte und ihr in einem Moment , in dem sie sich vermeintlich sicher, geliebt und geborgen fühlte, alles nahm. Das würde sie weder sich und schon gar nicht Mac oder seiner Familie antun.
E in kräftiges Klopfen an der Tür vereitelte weitere Gedanken zu ihrem Rückzugsplan. Kurze Zeit später erschien Mac in der Tür und grinste sie an. Sofort begann ihr Herz schneller zu pochen und die Kehle wurde ihr eng.
Reiß dich zusammen und lass nicht zu, dass er eine solche Wirkung auf dich hat .
Seine dunkle Jeans saß wie angegossen und obwohl sie seinen Hintern nicht sehen konnte, wusste sie wie perfekt er aussah und förmlich nach ihr schrie, sie solle ihn anfassen. Schnell stellte sie sich aufrecht hin und verschränkte die Arme vor ihrer Brust, um sich vorzumachen, sie hätte einen Schutz gegen seinen Sexappeal.
Doch als er mit diesem für ihn typisch lässigen Schritt auf sie zukam und sie seine Muskeln unter seinem schwarzen T-Shirt arbeiten sah, verpuffte ihre innere Abwehr und sie hätte sich ihm am liebsten – schwach wie sie sich fühlte – in die Arme geworfen und festhalten lassen.
Mac blickte sich in dem großzügigen Jungenzimmer um und lächelte über ein Ferrari-Poster an der Wand, das scheinbar den ganzen Raum einzunehmen schien. Er hatte sie von einer halben Stunde hierher gebracht und sie mit den Worten „Das ist dein Zimmer, ich werde gleich nebenan bei Luther schlafen. Ruh‘ dich erst einmal ein bisschen aus“, alleine gelassen. Nach einer Reise, die mit den beiden Flugstopps und der Fahrt nach Hollow – die dank dem Verkehr gut eine Stunde und bis zur Ankunft insgesamt beinahe acht Stunden gedauert hatte, war Beth erst einmal erschöpft gewesen. Das danach stattfindende und aufwühlende Aufeinandertreffen auf Macs herzliche Familie hatte ihr den Rest gegeben .
Innerlich hatte sie einen Kampf mit sich selbst ausgefochten, der sie zusätzlich zermürbt hatte. Wie konnte sie abweisend zu einer so netten Familie sein? Und dann die niedlichen Kinder, Macs überfürsorgliche Mutter, ihre einzige
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