Liebe mich! Liebe mich!
Augenbrauen an. “Vorsicht, wir sind auch schon zweiunddreißig. Hier steht, sie liebt die Natur, Picknick, Grillen und hat einen Pudel.”
Er sah Robin skeptisch an. “Ich fürchte, die kommt nicht in Frage. Mach den nächsten Brief auf.”
“Wollen wir einen Nein-Stapel anlegen?”
“Vielleicht ja, Derek wollte sich die Abgelehnten ansehen.”
Robin legte den Brief beiseite und machte den nächsten auf. Jake, der sich auf die Couch gesetzt hatte, lehnte sich gemütlich zurück und hörte zu.
“Hier, wieder ein Bild. Die sieht ja aus wie Cindy Crawford.” Sie reichte ihm das Foto.
“Das ist Cindy Crawford.”
“Cindy Crawford will dich heiraten? Dann würde ich mich aber beeilen, bevor sie es sich anders überlegt.”
Jake schüttelte nur den Kopf und warf das Foto auf den Tisch. “Die Nächste.”
Robin griff nach dem nächsten Brief und setzte den Brieföffner an. “Die ganze Sache kommt mir etwas extrem vor. Gibt es denn in der ganzen Stadt keine Frau, die du heiraten möchtest?”
Er antwortete nicht sofort, sondern starrte sie nur an, als müsste sie spüren, was in ihm vorging. “Genau genommen nicht.”
Robin ging nicht darauf ein und sah noch nicht einmal hoch. “Das hört sich gut an”, sagte sie lächelnd. “Siebenundzwanzig, kein Bild, aber sie liebt Camping und Bergsteigen.”
“Wo wohnt sie?”
“In Vancouver. Oh, magst du Schlangen?”
“Hör auf!”
“Sie hat ein Phython-Pärchen, das Junge erwartet.”
Jake stöhnte.
Robin lachte. “Aber sie schreibt, Phythons seien sehr kinderfreundlich.”
“Nichts für meine Kinder. Weiter.”
“Keine Sorge, Jake. Hier sind noch mindestens vierzig Briefe.” Sie öffnete den nächsten. “Wir werden schon jemanden für dich finden.”
“Die Schlangenfrau werde ich Derek auf den Hals hetzen. Möchtest du Kaffee oder was anderes?”
“Gern. Ach du liebe Zeit!”
“Was ist denn?”
“Sieht die nicht so aus wie ein Transvestit?” Robin hielt ein Bild hoch.
“Himmel! Da würde ich mich zu Tode fürchten. Das ist das Richtige für Derek.” Jake stand auf. “Wie trinkst du deinen Kaffee?”
“Schwarz. Vielleicht solltest du lieber nach Vancouver oder Edmonton fahren und versuchen, dort jemanden kennenzulernen.” Auch Robin erhob sich und folgte Jake in die Küche. Sie schüttelte den Kopf. Offenbar schrieben ganz normale Leute heutzutage nicht mehr auf solche Anzeigen.
“Das habe ich schon getan, und nicht nur ein Mal.”
“Das verstehe ich nicht. Du bist intelligent, siehst gut aus …”
“Danke.” Er holte die Kaffeedose aus dem Küchenschrank.
“Wenn du wirklich eine Frau suchst, schränkst du deine Möglichkeiten unnötig ein, wenn du hier bleibst. Du könntest deine Pferde doch überall züchten.”
Jake biss die Zähne zusammen und stellte die Dose auf den Marmortresen. Er schwieg.
“Hast du denn schon mal daran gedacht, in eine größere Stadt zu ziehen?”, fing Robin wieder an.
“Ja.”
“Und?”
“Ich würde es der Frau immer übel nehmen, dass sie mich gedrängt hat, von hier fortzugehen.” Er öffnete die Dose und füllte Kaffee in den Filter.
“Ach so.” Robin sah ihn nicht an.
Er drückte den Plastikdeckel auf die Kaffeedose und stellte sie zurück in den Schrank. Dann versuchte er ein Lächeln. “Aber wie ist es mit dir? Du bist intelligent, siehst gut aus …”
Sie war froh, dass er sich um einen ungezwungenen Ton bemühte. “Danke.”
“Warum hast du nicht geheiratet?”, fragte er.
“Ich bin in der ganzen Welt herumgekommen, von Argentinien bis Zimbabwe. Aber ich habe den Richtigen einfach nicht gefunden.”
“Hast du jemals daran gedacht, deine Möglichkeiten zu erweitern?”
Ein Blitz zuckte auf und der Donner krachte unmittelbar danach.
Robin schreckte zusammen. “Wie meinst du das?”
“Hast du jemals daran gedacht, nach Forever zurückzukehren?”
Sie starrte Jake an. Die Sehnsucht, ihn zu berühren, ihn zu umarmen, überwältigte sie fast. Aber das änderte nichts daran, dass sie fest davon überzeugt war, hier in Forever ihre Freiheit aufgeben zu müssen.
Robin sah Jake nicht an, als sie ihre trockenen Lippen befeuchtete und dann antwortete: “Ich würde es dem Mann übel nehmen, dass er mich gedrängt hat, hier zu bleiben.”
5. KAPITEL
Jake würde sie nicht dazu bringen, hierzubleiben, auch wenn er sie noch so vielversprechend ansah mit seinen dunkelblauen Augen. Und egal, wie einsam er wirkte oder wie elend sie sich fühlte, weil sich beide
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