Liebe mich! Liebe mich!
erstaunlich gut, wenn man bedenkt, dass du nur ein paar Kurse besucht hast.”
“Ich habe ziemlich oft Gelegenheit, mit Holländern zu sprechen. Das hilft.” Sie ging wieder ins Esszimmer.
Jake folgte ihr. Robin war auf der High School immer die beste Schülerin gewesen. Vielleicht war es wirklich kein Wunder, dass Forever ihr nicht genügte. “Wie viele Fremdsprachen sprichst du denn?”
Sie nahm die Kerzenreste aus den Haltern. “Inklusive Latein?”
“Latein?”
“Na ja, es ist eine tote Sprache. Ich hatte sie nur belegt, weil ich den Donnerstag frei hatte.” Robin lachte leise auf. “Die Wahrscheinlichkeit, dass Derek eines Tages mit jemandem vor deiner Tür steht, der nur Latein spricht, ist wohl ziemlich gering.”
Jake starrte sie fassungslos an. Sie konnte Latein! Er kannte nur ein paar Redewendungen. Plötzlich wollte er gar nicht mehr so genau wissen, wie viele Sprachen sie sprach. Es war zu entmutigend.
Stirnrunzelnd betrachtete sie die Kerzenhalter. “Wo habe ich die noch hergeholt?”
“Sie gehören in die große Schublade, dort in der Anrichte.”
Sie zog die mittlere Schublade auf.
“Nein, nicht diese”, sagte er hastig und kam schnell näher.” Die andere …”
“Was ist das denn?” Robin stellte die Kerzenhalter ab und griff nach einem der ungeöffneten Briefe, die in der mittleren Schublade lagen. “Alaska Jake? Bist du das?” Sie sah ihn verblüfft an. “Die Briefe kommen ja aus dem ganzen Land.”
“Ja, aber das ist doch jetzt ganz uninteressant.”
“Nein, das finde ich nicht. Wollen die alle Rodeo-Pferde kaufen?”
“Nicht unbedingt.”
“Du meinst, es geht mich nichts an? Dann nicht.” Sie ließ den Brief wieder in die Schublade fallen. “Entschuldige.”
Du liebe Zeit, jetzt dachte sie wahrscheinlich, er sei in irgendwelche illegalen Geschäfte verwickelt! Er holte tief Luft. “Es sind Antworten auf eine Heiratsanzeige.”
Sie riss die Augen auf und starrte ihn ungläubig an. “Du hast eine Anzeige aufgegeben, um eine Frau zu finden?”
“Nein, nein!”, sagte er hastig. “Derek hat das gemacht, in meinem Namen. Wir hatten darüber mal im Spaß gesprochen und dann …”
“Wer sucht eine Frau? Du oder Derek?” Robin legte ihm leicht die Hand auf den Arm. “Du brauchst nicht zu antworten, wenn du nicht willst.”
“Warum sollte ich dir das nicht erzählen?” Er versuchte, sich von der Berührung ihrer warmen Hand nicht irritieren zu lassen. Unmöglich. “Das weiß sowieso die ganze Stadt. Im Grunde suchen wir beide eine Frau. Derek meinte, eine Anzeige sei eine gute Idee, und hat mich vorgeschoben.”
“Was für ein reizender Freund!” Sie nahm wieder einen der Briefe hoch. “Und? Hast du eine Frau gefunden? Wirst du bald heiraten?”
Er musterte sie eindringlich, um herauszufinden, was sie dachte. “Bisher habe ich noch keinen einzigen Brief aufgemacht.”
“Nein?” Ihre grünen Augen funkelten. “Wollen wir nicht mal …?” Sie wies auf die Briefe. “Ich könnte dir helfen, die Richtige zu finden.”
Ausgerechnet Robin! Was für eine verrückte Idee!
Gespannt wartete Robin auf seine Antwort. Wäre das nicht vielleicht eine gute Kur gegen ihr wachsendes Interesse für Jake? Wenn sie ihm half, eine Frau zu finden, würde sie sich an den Gedanken gewöhnen müssen, dass er für sie nicht mehr zur Verfügung stand. Nur für den Fall, dass sie sich einbilden sollte, in ihn verliebt zu sein.
“Was stand denn in der Anzeige?”, fragte sie und breitete die Briefe auf dem Couchtisch aus.
Das Holz leuchtete warm im sanften Licht der Lampe, während draußen der Sturm tobte und der Regen schwer gegen die dunklen Fenster schlug.
Jake grinste. “Alleinstehender weißer Mann sucht …”
“Das glaube ich nicht!” Sie lachte.
“Es stand drin, dass ich eine intelligente Frau kennenlernen möchte, die die Natur liebt und bereit wäre, in einer kleinen Stadt im Norden zu leben, spätere Heirat nicht ausgeschlossen.”
“Es scheint ja eine ganze Menge naturliebender Frauen zu geben.” Robin schlitzte den ersten Brief auf. “Oh, sieh mal, mit Foto.”
Eine sehr attraktive Frau in Shorts und knappem Top posierte an einem See.
Jake nahm Robin das Foto aus der Hand. “Meinst du, dass das wirklich die ist, die den Brief geschrieben hat?”
“Klar. Warum sollte sie ein Foto von einer anderen schicken?” Robin fing an, den Brief zu lesen. “Sie ist vierunddreißig.”
“Ein bisschen alt.”
Robin sah ihn mit hochgezogenen
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