Liebe mich so wie damals
auch nicht zu hoffen. Ich lebe schon lange genug in dieser Stadt und kenne das. Willst du die ganze Nacht hier im Wagen verbringen?“
„Ich kann auch in mein Büro zurückgehen und dort warten. Du brauchst dir meinetwegen wirklich keine Umstände zu machen.“
Zach verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. „Na schön“, sagte er. „Entweder du steigst zu mir in den Wagen, oder ich bleibe hier sitzen, und wir warten zusammen auf die Leute vom Automobilclub.“
„Das kannst du nicht machen!“, widersprach Arielle aufgeregt. Dann fragte sie etwas kleinlauter: „Hast du nichts Besseres zu tun?“
„Nein.“
Arielle war der Verzweiflung nahe. In diesem Augenblick knurrte ihr zu allem Überfluss auch noch der Magen. Nachdem sie die Phase des morgendlichen Unwohlseins überstanden hatte, war es immer noch so, dass sie von Zeit zu Zeit wenigstens eine Kleinigkeit zwischendurch essen musste, damit ihr nicht übel wurde. Obendrein fürchtete sie, dass Zach doch herausbekam, dass sie schwanger war, je länger er in ihrer Nähe blieb. Arielle hatte zwar noch vor, es ihm zu sagen, aber damit wollte sie sich lieber Zeit lassen.
„Du brauchst mich gar nicht so anzusehen“, meinte Zach. „Ich lasse dich hier nicht einfach so allein.“
„Damit hattest du ja vor vier Monaten keine Probleme“, entgegnete sie, ohne nachzudenken.
Seine Miene wirkte ernst. Zach richtete sich auf und lehnte sich zu ihr herüber. Dann strich er ihr mit dem Zeigefinger sacht über die Wange. „Das war etwas ganz anderes damals. Und nun sei vernünftig und komm zu mir in meinen Wagen. Sonst werde ich dich eigenhändig hinübertragen.“
Die leichte Berührung hatte schon genügt, Arielle schlug das Herz bis zum Hals. Bei der Vorstellung, dass Zach sie auf seine Arme heben und sie dann die Wärme seiner Haut spüren würde, wurde ihr schon ganz heiß. „Soll das eine Drohung sein, Mr. Forsythe?“, fragte sie mit schwacher Stimme.
„Nein, eine Tatsache.“
2. KAPITEL
Der schwere Lincoln fuhr vom Parkplatz herunter und bog in die Straße ein. Nachdem Arielle Zach gesagt hatte, wo sie wohnte, hielt sie sich dicht an Tür und Beifahrersitz gedrängt und presste krampfhaft die Aufschläge ihres Regenmantels zusammen. Mit einem Seitenblick stellte Zach fest, dass sie blass aussah.
Hatte er sich zunächst über Arielles Sturheit amüsiert und sogar ein wenig geärgert, begann er nun, sich Sorgen zu machen. Ihr Benehmen passte nicht zu der optimistischen, ungezwungenen Arielle, die er in Aspen kennengelernt hatte. Auch die ungesunde Gesichtsfarbe kannte er nicht an ihr. Irgendetwas schien ihr in den Knochen zu stecken.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er und blickte kurz hinüber.
„Ja, natürlich.“
Als er an einer roten Ampel halten musste, nahm er die Gelegenheit wahr, um sich Arielle genauer anzusehen. „Ich weiß nicht. Du siehst so blass und käsig aus. Ein Gespenst könnte sich vor dir erschrecken.“
„Es geht schon“, antwortete sie abwehrend. „Wenn ich erst zu Hause bin und etwas gegessen habe, ist alles wieder bestens.“
Die Ampel schaltete auf grün, und Zach musste weiterfahren. Jetzt hieß es, schnell zu entscheiden. Ursprünglich hatte er Arielle tatsächlich nach Hause fahren wollen. Aber je länger er sie ansah, desto weniger schien ihm dies geraten zu sein. Sie war neu in Dallas, und ob sie außer den Erzieherinnen, mit denen sie zusammenarbeitete, überhaupt Freunde oder Bekannte in der Stadt hatte, die sich um sie kümmerten, wusste er nicht. Arielle war offensichtlich krank oder wurde gerade krank. So konnte er sie unmöglich sich selbst überlassen.
Entschlossen bog Zach auf den Zubringer zum Highway ab, der aus der Stadt herausführte. Wenn es sonst niemanden gab, musste er sich eben um sie kümmern.
Nach einer Schrecksekunde fragte Arielle entsetzt: „Was tust du? Das ist nicht meine Richtung.“
„Wenn du mich fragst, bist du krank, Arielle. Und so lasse ich dich nicht ein ganzes Wochenende allein in deiner Wohnung.“
„Du biegst an der nächsten Abfahrt ab und bringst mich nach Hause!“ Arielle protestierte lautstark. „Ich habe dir gesagt, mit mir ist alles in Ordnung.“
„Ich bringe dich auf meine kleine Ranch außerhalb der Stadt. Da hast du Ruhe und kannst dich ein wenig erholen.“
Tatsächlich fühlte sich Arielle fast von Minute zu Minute elender. „Ich will auf keine Ranch und schon gar nicht mit dir“, erklärte sie trotzdem. „Bring mich nach
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