Liebe mich so wie damals
sich wieder, nachdem er ihr den Stuhl gegenüber angeboten hatte. „Ich glaube, es ist das erste Mal, dass jemand das Ding trägt.“
Sie sah ihn erst fragend an und dann noch einmal auf sich. „Wieso? Der ist doch schön.“
„Aber für mich nutzlos. Warum sollte ich mir für den Weg vom Badezimmer zum Kleiderschrank extra etwas anziehen?“
„Und was ist, wenn du Gäste hast?“
„Darling, die einzige Person außer mir, die je mein Schlafzimmer betreten hat, bist du.“ Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu, unter dem sie sich so ähnlich anfühlte wie gerade eben, als er sie geküsst hatte. „Und wenn ich mich nicht sehr irre, ist dir das auch ganz recht so.“
Arielle wollte etwas sagen, kam aber nicht dazu. Zach hatte schon nach dem Haustelefon gegriffen, das auf dem Tisch lag. „Maria, Sie können uns jetzt das Frühstück heraufbringen.“
Nach einer Weile meinte Arielle: „Warum frühstücken wir nicht unten im Esszimmer?“
Er nahm ihre Hand und drückte sie leicht. „Es ist doch besser, du bekommst so rasch wie möglich etwas zu essen. Das wissen wir doch.“
„Ich bin überhaupt nicht gewohnt, mich so bedienen zu lassen.“
„Ich verstehe, was du meinst. Ich sorge auch oft für mich selbst. Aber ich habe nun einmal versprochen, dich zu verwöhnen. Außerdem …“, fügte er herausfordernd lächelnd hinzu, „… sollst du deine Kräfte schonen.“
„Wozu?“
„Ich habe etwas mit dir vor, das dir genauso viel Spaß machen wird wie unser Trip nach San Antonio.“
Es klopfte, und Zach stand auf, um die Tür zu öffnen. Eine freundlich aussehende Frau mittleren Alters und mit lebhaften braunen Augen trat ein und trug ein großes Tablett zu ihnen. Zach stellte die Frauen einander vor, woraufhin Maria Arielle sofort bat, Bescheid zu sagen, falls sie besondere Wünsche für das Frühstück hätte.
„Das ist sehr freundlich, Maria“, antwortete Arielle. „Aber ich …“
„Wir melden uns dann“, unterbrach Zach sie.
Als Maria gegangen war, sagte Arielle überrascht: „Das klang ja fast so, als ob sie denkt, dass ich jeden Morgen hier frühstücke.“
„Ich habe ihr gesagt, dass du ab jetzt häufiger bei mir sein wirst“, gestand Zach, während er die silbernen Deckel von den Tellern nahm. „Aber bevor du dich jetzt aufregst. Ich habe nicht gesagt, dass du endgültig hier einziehst. Und nun iss. Wir haben einen langen Tag vor uns.“
Arielle verzichtete auf weitere Nachfragen, denn das Essen duftete so verführerisch, dass sie nicht länger warten konnte. Schon nach dem ersten Bissen verdrehte sie verzückt die Augen. „Dieses Omelett ist ja köstlich!“
„Ja“, bestätigte Zach. „Maria ist wirklich eine wahre Zauberin zwischen ihren Kochtöpfen.“
Von da an genossen sie schweigend ihr Frühstück. Arielle seufzte zufrieden, als sie ihr letztes Stück Toast heruntergeschluckt hatte. „Also, allzu oft darf ich bei dir nicht essen“, meinte sie und legte das Besteck auf den Teller. „Sonst gehe ich auf wie ein Hefekuchen.“
„Du bekommst Zwillinge. Da musst du ordentlich essen“, erwiderte Zach ernst.
Arielle stutzte. Irgendetwas in seinem Tonfall irritierte sie. „Natürlich. Was ich damit sagen wollte, war nur, dass ich bei Marias Küche mehr zunehmen könnte, als der Arzt erlaubt.“ Sie schob den Stuhl zurück und stand auf. „Ich mache mich jetzt fertig. Du kannst ja solange das Tablett in die Küche bringen und mich dann zu mir nach Hause fahren.“
„Warum?“
Arielle sah ihm forschend ins Gesicht und fragte sich, warum er mit einem Mal so gereizt war. „Wenn wir heute noch etwas vorhaben, wäre es doch gut, wenn ich etwas Passendes anziehe, meinst du nicht?“
„Ach so, selbstverständlich.“ Er räumte das Geschirr zusammen und wirkte gleich entspannter. „Das ist natürlich etwas anderes. Geh nur. In ein paar Minuten bin ich auch so weit. Dann können wir starten.“
Zach sah ihr nach, während sie hinausging, und ärgerte sich über die eigene Dummheit. Noch auf dem Weg zur Küche wurmte es ihn, dass er so unsouverän auf Arielles Bemerkung über das Essen reagiert hatte. Es war blanker Unsinn, Arielle mit den schrecklichen Erfahrungen in Verbindung zu bringen, die er mit Gretchen gemacht hatte. Die beiden waren nicht miteinander zu vergleichen. Vor allem konnte man Arielle nicht vorwerfen, dass sie in ihrer Schwangerschaft jemals etwas gesagt oder getan hätte, was irgendwie darauf schließen ließ, dass sie ihren Zustand bedauerte.
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