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Liebe, nichts als Liebe

Liebe, nichts als Liebe

Titel: Liebe, nichts als Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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setzen und damit die Gewissheit zu haben, dass du außer Reichweite dieser Männer bist, die du so fürchtest." Sein entschlossener Ton duldete keinen Widerspruch. „Ich lasse dich nicht aus diesem Auto, bevor wir nicht am Flughafen sind. Also tu, was ich sage, und gib mir deine Autoschlüssel."
    Sie musste einräumen, dass sein Plan das Risiko ausschloss, dass sie ungewollt den Männern begegnete, denen sie aus dem Weg gehen wollte. Froh, dass Jared anscheinend bereit war, ihre Geschichte ansonsten mitzutragen, kramte sie in ihrer Handtasche nach ihren Schlüsseln.
    „Sorg dafür, dass der Schlüssel im Zündschloss steckt", bat sie, als sie Jared den Schlüsselbund reichte.
    „Ich brauche nur den Autoschlüssel."
    „Es ist egal, weil ich die anderen nie mehr benutzen werde. Ich komme nicht mehr zurück, Jared."
    „Du bist also bereit, alles hinter dir zu lassen?"
    „Ja "
    „Mich eingeschlossen?"
    Sein Blick schien die Tiefen ihrer Seele erforschen zu wollen. Es tat ihr so weh, sich von dem abzuwenden, was zwischen ihnen hätte sein können. Minutenlang war Christabel versucht, die Hand auszustrecken und ihn festzuhalten, sich in seine starken Arme zu schmiegen und ihm zu sagen, dass niemand ihr je würde geben können, was er ihr gegeben hatte.
    Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie wandte den Blick ab, atmete tief ein und zwang sich zu der einzig möglichen Antwort, wenn sie sein Leben nicht für immer zerstören wollte. Denn am Ende würde er sie dafür verfluchen, dass sie ihn in ihre Probleme mit hineingezogen hatte. „Es gibt für uns keine Zukunft", sagte sie bestimmt.
    „Es hat sie nie gegeben. Du hast mich um eine Nacht gebeten. Ich werde sie nie vergessen. Und ich danke dir für diese Erinnerungen."
    Damit war alles gesagt. Es war sinnlos, ihm ihre Gefühle zu erklären. Das hätte ihn womöglich nur veranlasst, ihr noch weiter zur Seite zu stehen, und das durfte sie nicht zulassen. Wenn ihre Worte kalt und herzlos geklungen hatten, umso besser. Es würde ihm leichter fallen, sie gehen zu lassen, wenn er glauben musste, ihr gleichgültig zu sein.
    Christabel blickte starr geradeaus, entschlossen, ihm keine Schwäche zu zeigen, die ihn verführt hätte, auf ein anderes Ende zu hoffen. Jared King war ein guter, anständiger Mann. Sicher verletzte sie seine Gefühle, indem sie ihre Beziehung so abrupt beendete, aber wenigstens konnte sie auf diese Weise sicher sein, dass ihm ihretwegen nichts Schlimmeres passierte.
    Eigentlich hätte sie froh sein müssen, als sie endlich den Stadtrand von Broome erreichten, weil die Sache nun bald ein Ende haben würde. Doch ihr Schmerz wuchs bei dem Gedanken an den bevorstehenden Abschied. Ein Abschied für immer, dachte Christabel unglücklich. In wenigen Minuten würde Jared King nur noch Erinnerung für sie sein. Am liebsten hätte sie ihn angesehen, um sich sein schönes Gesicht noch einmal einzuprägen, denn sie besaß nicht einmal ein Foto von ihm.
    Doch wenn sie ihn anblicken würde, würde er spüren, was sie fühlte, einfühlsam und scharfsinnig, wie er war. Sie durfte es nicht wagen. Um seinetwillen, sagte sie sich immer wieder. Um seinetwillen musste sie sich mit der Erinnerung an die eine wundervolle gemeinsame Nacht begnügen.
    Der Wagen bog auf die Straße zum Flughafen ein. Christabel blickte sich um, weil ihr plötzlich bewusst wurde, wie still Alicia während der ganzen Fahrt gewesen war. Der Kopf war ihr auf die Brust gesunken. Sie war eingeschlafen, müde von dem Ausflug zur Vogelwarte. Christabel fragte sich bedrückt, wie lange sie von ihrer kleinen Tochter die Probleme würde fern halten können, die ihr gewaltiges Erbe mit sich brachte.
    Jared fuhr direkt vor den Büros von „KingAir" vor. Davor stand ein kleines Flugzeug, bereit, auf die Startbahn hinauszurollen. Verzweifelt bemüht, einer schmerzlichen Abschiedsszene aus dem Weg zu gehen, sagte Christabel rasch: „Ich bringe Alicia schon zum Flugzeug, während du dem Piloten unsere Ankunft meldest."
    „Sie ist eingeschlafen. Ich werde sie zum Flugzeug tragen und dafür sorgen, dass ihr beide sicher an Bord kommt", entgegnete Jared bestimmt."
    „Okay", gab sie sich geschlagen. Auf diese Weise würde Alicia wahrscheinlich gar nicht aufwachen, was ihr, Christabel, einen Wust von unbequemen Fragen ersparte.
    Sie stiegen beide aus, sobald Jared den Motor abgeschaltet hatte. Jared schien genauso begierig, die Sache so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Sie sprachen kein Wort.

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