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Liebe, nichts als Liebe

Liebe, nichts als Liebe

Titel: Liebe, nichts als Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy
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wagt, der nichts gewinnt. Sie blickte zu dem alten Farmhaus, Sinnbild der Standhaftigkeit dieser Familie seit über hundert Jahren. Es war liebevoll gepflegt. Das Dach glänzte in der Morgensonne, und die weißen Verandaposten und die schmiedeeisernen Verzierungen entlang der Traufen ließen es wie eine imposante Krone aussehen, die sich auf dem gewaltigen Land ringsum erhob.
    Eine Krone für die Kings des Outbacks. Christabel hoffte inständig, dass nicht sie diese wundervollen Menschen zu Fall bringen würde. Sie wünschte sich sehnlichst, dass sie auch diesmal standhalten und einen Weg finden würden, damit sie und Alicia zusammen mit Jared glücklich werden konnten.
    Sie liebte ihn. Aber ob diese Liebe all die Risiken wert sein würde, konnte nur die Zeit erweisen.

13. KAPITEL
    Christabel atmete tief ein, als der Kleinbus aus dem „King's Eden" Safaripark vor dem Farmhaus vorfuhr. Jared hatte ihr den Arm um die Taille gelegt und drückte sie an sich, um sie daran zu erinnern, dass sie nicht allein war. Sie hatten sich auf der vorderen Veranda aufgestellt, er und Nathan nebeneinander, sie und Miranda zu beiden Seiten der Männer.
    Vor vierzig Minuten hatten sie Tommys Maschine landen sehen - und für Christabel waren es sehr lange vierzig Minuten geworden. Jetzt beobachtete sie fast erleichtert, wie das Kruger-Triumvirat aus dem Kleinbus stieg, und zu ihrer Überraschung trugen alle drei diesmal keinen Anzug. Bekleidet mit Hemden mit offenem Kragen und leichten Baumwollhosen, wirkten die drei Herren weniger furchteinflößend, aber Christabel machte sich nichts vor. Und die schwarzen Lederkoffer, die sie trugen, straften jeden Eindruck von einem zwanglosen Besuch Lügen.
    Rafael Santiso und Elizabeth King führten die kleine Prozession an, gefolgt von Vogel und Wissmann und zuletzt Tommy, der das Tor mit der zufriedenen Miene eines Schäfers schloss, der seine Schafe alle in den vereinbarten Pferch getrieben hatte.
    Nur leider hat er den Wolf auch hereingebracht, dachte Christabel, die bei jedem Schritt, den Santiso sich ihr näherte, immer nervöser wurde. Der Blick seiner dunklen Augen schweifte über die vier Personen, die ihn auf der Veranda erwarteten, und verweilte kurz auf Christabel, bevor er sich wieder Elizabeth zuwandte, die mit ihm sprach. Ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. Amüsierte er sich etwa über die Kings? Würde er eines Besseren belehrt werden?
    Elizabeth führte ihn die Stufen der Veranda empor und stellte ihn zunächst Nathan und Miranda vor. Der Argentinier war nicht so groß und breitschultrig wie Nathan eher elegant und schlank wie Jared -, aber er wirkte nicht im Mindesten eingeschüchtert von Elizabeths ältestem Sohn, und Miranda begrüßte er mit einem bewundernden Lächeln, als wäre der Anlass seines Besuchs rein geselliger Natur.
    Jared begutachtete er mit schärferem Blick, bevor er Christabel zufrieden zunickte.
    „Christabel, es freut mich, Sie so wohl zu sehen."
    Beim Klang seiner kultivierten Stimme jagte ihr ein Schauder über den Rücken.
    Schweigend und voller Verachtung sah sie ihn an.
    Er zog spöttisch die Brauen hoch. „Alicia ist nicht hier bei Ihnen?"
    „Nein, das ist sie nicht!" stieß sie wütend hervor und machte dieser höflichen Farce ein Ende. „Sie ist außer Ihrer Reichweite, Rafael."
    „Wie ich sehe, ist es zu spät, das Thema ,Vertrauen' anzusprechen", erwiderte er ironisch lächelnd.
    „Viel zu spät", bekräftigte Jared provozierend.
    Der kurze Wortwechsel wurde unterbrochen, weil Elizabeth nun Hans Vogel und Pieter Wissmann vorstellte. Dann bat Nathan alle ins Haus.
    Jared hielt Christabel einen Moment zurück und sah sie eindringlich an. „Ich weiß, dass du besorgt bist, aber ich weiß auch, dass du das Herz einer Tigerin hast.
    Zusammen können wir alles schaffen", sagte er überzeugt.
    Das Herz einer Tigerin? Hatte er Recht? Im Nebel ihrer Ängste formte sich plötzlich ein Gedanke: Wenn je der rechte Zeitpunkt gekommen war, die Krallen zu zeigen und sich die Freiheit zu erkämpfen, dann jetzt! „Ich werde kämpfen, Jared", versprach sie ihm, und seine dunklen Augen leuchteten zufrieden auf.
    Das große Speisezimmer diente als Konferenzraum für dieses alles entscheidende Treffen. Als Christabel und Jared eintraten, hatten Santiso, Vogel und Wissmann bereits an der gegenüberliegenden langen Seite des großen Mahagonitisches Platz genommen und die Papiere aus ihren schwarzen Aktenkoffern vor sich gestapelt. Nathan saß am Kopf des

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