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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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oft sehr eigen.«
    »Aha«, war alles, was Burke dazu sagte. Dann versank er für einige Minuten in Schweigen. Für ihn war ganz offensichtlich, daß Arielle das einzig und allein seinetwegen tat. Doch weshalb wollte sie davonlaufen? Weshalb war sie so argwöhnisch? Schließlich faßte er einen Entschluß: »Ich werde alles kaufen. Mein Verwalter, Mr. Cerlew, wird mit Ihrem Mann zusammenarbeiten, wie Sie vorgeschlagen haben. Ich werde einen anständigen Preis bieten.«
    »Ich dachte, daß Sie interessiert sein würden, Mylord. Lady Rendel stellt allerdings eine Bedingung, und zwar möchte sie nicht, daß irgendeiner ihrer Pächter und Diener entlassen wird.«
    »Nein, natürlich nicht«, meinte Burke abwesend.
    »Lady Rendel wird entzückt sein, so rasch ein Angebot zu erhalten, denn sie hat es eilig, wie ich Ihnen ja bereits gesagt habe.«
    »Ich stelle allerdings ebenfalls eine Bedingung, Mr. Lapwing.«
    Mr. Lapwing zog fragend eine Augenbraue hoch.
    »Ich möchte keinesfalls, daß Lady Rendel erfährt, wer der Käufer ist. Unter keinen Umständen dürfen Sie ihr das mitteilen!«
    »Das wird schwierig werden, Mylord. Wie können wir das geheimhalten, wenn Ihr Verwalter mit Mr. Jeweils zusammenarbeitet?«
    »Das ist allerdings wahr«, meinte Burke stirnrunzelnd. »Ich werde noch darüber nachdenken. Trotzdem können Sie schon mit Ihrer Arbeit beginnen.«
    Mr. Lapwing war mit allem einverstanden, obwohl er die Bedingung des Earl of Ravensworth zumindest unverständlich fand. Von seinem Verdienst plante er, seiner kleinen Frau, Lottie, ein hübsches Smaragdhalsband zu kaufen. Zufrieden vor sich hinpfeifend, machte er sich auf den Weg nach Rendel Hall.
    Auf dem Weg nach London, wo er seinen Rechtsanwalt mit der Abwicklung der Angelegenheit beauftragen wollte, dachte Burke daran, daß Arielle vom Tag des Verkaufs an für ihn nicht mehr erreichbar sein würde. Im Gegenteil, sein Geld würde ihr sogar noch die Flucht vor ihm ermöglichen. Doch wollte er sie wirklich wie eine Sklavin an sich fesseln? Als er sich an ihr letztes Treffen erinnerte, biß er heftig die Zähne aufeinander. Ja, er wollte sie, er wollte sie besitzen.
    Nach seiner Ankunft suchte er zuerst seine Schwester Corinne, deren Ehemann, Lord Boyle, und die vor kurzem angekommene Lannie auf. Er berichtete kurz von seinem Kauf, weil er verhindern wollte, daß sie es durch Zufall erfuhren.
    »Äußerst ungewöhnlich«, bemerkte Corinne, nachdem er geendet hatte. »Ungewöhnlich, daß ein junges Mädchen England verläßt, nicht wahr?«
    »Bestimmt geht es um einen Mann«, meinte Lord Kinnard. »Mit Sicherheit sogar!«
    Nach Lannies Meinung, die Arielle allerdings nur wenig, also so gut wie gar nicht kannte, steckte niemals ein Mann dahinter. Wahrscheinlich war das Mädchen nur ein wenig überspannt.
    »Trotzdem wüßte ich gern, weshalb sie das tut«, sagte Corinne.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Burke abschließend.
    »Wie teuer ist der Besitz?« wollte Lord Boyle wissen.
    »Den Preis kenne ich noch nicht«, meinte Burke. »Doch ich nehme an, daß er vernünftig sein wird.«
    Höflich lehnte Burke die Einladung seiner Schwester zum Mittagessen ab und ging statt dessen zu White‘s. Zu seiner großen Freude saß Knight Winthrop, Viscount
    Castlerosse, vor einem Stapel Geldscheinen am Spieltisch und winkte ihm zu, neben ihm Platz zu nehmen, während er seinem Gegenüber, Lord Lucy, die letzte Karte hinwarf.
    Als dieser zähneknirschend seine Niederlage einräumen mußte, meinte Knight nur: »Es tut mir leid, alter Freund!« und sammelte die Scheine ein. »Ich fürchte, wir müssen aufhören, denn ganz offensichtlich braucht mich mein Freund.«
    Während Lord Lucy sich einen neuen Partner suchte und Knight sich das Geld in die Tasche stopfte, bemerkte Burke: »Sie sind ein Hai, Knight!«
    »Kann ich etwas dafür, daß dieser Mann sich so dumm anstellt? Er hatte doch alle Trümpfe in der Hand!« Knight Winthrop winkte einem der Kellner und bestellte eine Flasche vom besten französischen Brandy. »Was macht Ihre Verwundung?«
    »Ich bin zufrieden. Keine ziehenden Schmerzen und auch kein Taubheitsgefühl mehr.«
    »Na wunderbar. Im Augenblick sind ja weitere Blessuren nicht zu befürchten. Was führt Sie denn nach London, Burke? Wollen Sie ein wenig spielen, oder suchen Sie ein Abenteuer? Ich hoffe, Sie haben nicht nur Geschäftliches im Sinn, oder?«
    Burke betrachtete seinen besten Freund einige Zeit schweigend. »Eine Frau wäre mir im Augenblick schon

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