Liebe ohne Schuld
sehr willkommen. Ich glaube, ich würde vor morgen früh nicht mehr aufhören, so ausgehungert bin ich!«
Knight lachte. »Wenigstens sind Sie noch jung genug, um derartige Wünsche in die Tat umzusetzen.«
»Ach, gehen Sie zum Teufel, Knight!« seufzte Burke und fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes Haar.
»Nein, nein. Sie möchten eine Frau, und Sie werden sie bekommen. Sie heißt Laura und ist eine sehr warmherzige, liebevolle Person. Bestimmt wird sie Vergnügen an Ihnen haben – natürlich nicht so viel wie mit mir, aber immerhin genug. Ich werde Sie hinbringen, und morgen früh werden wir bei mir frühstücken. Dann können wir unsere Unterhaltung fortsetzen.«
Burke lachte ungläubig und verlegen. »Sie wollen mir Ihre Geliebte überlassen?« Doch Knight schüttelte den Kopf.
»Wer ist sie dann?«
»Die Freundin meiner Geliebten.«
»Ich weiß nicht recht. – Es stimmt zwar, daß ich im Augenblick frustriert bin. Das Mädchen, das ich nun schon seit beinahe drei Jahren begehre, will nichts mit mir zu tun haben!«
Sie will sogar England verlassen, um mir aus dem Weg zu gehen!
Knight war völlig überrascht und sah Burke gequält an. »Sie kennen doch meine Einstellung zur Ehe, alter Freund! Spielen Sie etwa mit diesem Gedanken?«
»Ja.«
»Und kann ich es Ihnen nicht ausreden? Wollen Sie nicht lieber die Kleine zu Ihrer Geliebten machen?«
»Kommt nicht in Frage.«
»Möchten Sie mir vielleicht den Namen dieses tugendhaften Wesens verraten?«
»Ich glaube nicht. Noch nicht, Knight.«
»Nun gut, dann verbringen Sie erst einmal die Nacht mit Laura, und morgen werden wir dann weitersehen. Noch sind Sie ja ein freier Mensch, und die Zukunft muß Sie nicht belasten. Lassen Sie sich heute nacht von Laura verwöhnen.«
Nachdem Burke zugestimmt hatte, begleitete ihn Knight zu einem kleinen, hübschen Haus in der Curzon Street. Laura entsprach tatsächlich seiner Beschreibung: Weich, warm, mit großen Brüsten und sehr anschmiegsam. Eigentlich glaubte Burke nicht, daß sie ihr Vergnügen vortäuschte, doch im Grunde war es ihm gleichgültig. Als er den Höhepunkt erreichte, reckte er sich plötzlich empor und schrie mit zurückgelegtem Kopf ganz laut: »Arielle!«
Einige Augenblicke lang lag er völlig erschöpft und ausgepumpt bewegungslos auf dem Mädchen und wunderte sich, daß er noch atmete.
»Haben Sie die letzte Zeit in einem Kloster verbracht, Mylord?«
Burke hatte Schwierigkeiten, sich auf die Ellenbogen hochzustützen. »So kann man es auch nennen«, antwortete er lächelnd. »Es tut mir leid, daß ich so hemmungslos war, aber …«
»Das macht doch nichts.« Sie bewegte sich ein wenig unter ihm, und Sekunden später war er wieder bereit und zitterte vor Begierde.
Ein wenig wehmütig lächelte er ihr zu und küßte sie dann ausgiebig. Diesmal tat er alles ganz langsam und gründlich, so daß auch Laura zu ihrem Vergnügen kam.
Laura beobachtete ihn, während er schlief. Er war nicht nur ein schöner Mann, sondern auch so wunderbar normal, was seine sexuellen Bedürfnisse anging. Wer war wohl diese Arielle? Etwa seine Frau? Nein, er benahm sich nicht, als ob er verheiratet wäre. Als er ungefähr eine halbe Stunde später wieder voller Begehren erwachte, gab sie sich ihm ohne Zurückhaltung hin.
»Ach, mir geht es einfach wunderbar!« seufzte Burke schließlich.
Laura kicherte und strich mit ihren Zehen an seinem Bein entlang. Dabei sah sie ihm geradewegs in die Augen und sagte ohne Umschweife: »Im Augenblick habe ich keinen Liebhaber, und Sie könnten mir schon gefallen, Mylord.«
Burke fühlte sich herrlich entspannt und zufrieden. Seit Jahren hatte er keine Geliebte mehr gehabt, da er als Offizier nie gewußt hatte, was ihn im nächsten Augenblick erwartete. Und jetzt hatte er eigentlich die Absicht, Arielle so bald wie nur möglich zu heiraten.
Er fühlte, wie Laura sich unter ihm bewegte und ihre Muskeln spannte, doch diesmal war er für eine Reaktion viel zu träge. Sie war eine wunderschöne Frau, da gab es keinen Zweifel, und er hatte sich selten so entspannt gefühlt. Leise fluchend zog er sich schließlich von ihr zurück, ließ sich auf die Seite rollen und legte einen Arm unter den Kopf.
»Ich bin unentschlossen«, sagte er schließlich.
»Ist diese Arielle der Grund?«
Er erstarrte, als er sich daran erinnerte, laut ihren Namen gerufen zu haben. Und dann fluchte er wieder.
»Verzeihen Sie, Mylord, ist sie etwa Ihre Frau?«
»Nein«, antwortete er schroff.
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