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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Schatz? Männer und Frauen, die einander nahe sein wollen, schlafen sehr wohl …«
    »Nein!« entgegnete sie heftig und starrte verbissen auf die restlichen Erbsen auf ihrem Teller.
    »Sprich nicht mehr davon, Arielle!« entgegnete er sanft. »Dies ist unser Schlafzimmer, und wir werden jede Nacht hier gemeinsam schlafen.«
    Nachdem Arielle eine Weile geschwiegen hatte, fragte sie plötzlich: »Gibt es hier einen Gemüsegarten?«
    »Ja. Wenn es dich interessiert, wird dir Mrs. Pepperall bestimmt gern alles zeigen. Du bist schließlich die Herrin dieses Hauses und kannst tun, was du möchtest.«
    Arielle konnte nicht ganz glauben, was sie soeben gehört hatte. Dazu war sie zu lange Lady Rendel gewesen! Alle Bediensteten waren immer nur dem Hausherrn ergeben, aber doch nicht seiner Frau!
    Wie zufällig, fragte Burke einige Zeit später: »Sollen wir irgendwann einmal deinen Halbbruder zum Essen einladen? Ich habe ihn bisher noch gar nicht kennengelernt.«
    Klappernd fiel ihre Gabel auf den Teller. »Nein! Das heißt, er und ich stehen einander nicht sehr nahe. Tatsächlich habe ich ihn erst kennengelernt, nachdem mein Vater gestorben war. Er war damals mein Vormund.« Doch sie wollte nicht so schroff ablehnen. »Vielleicht kann er uns ja später einmal besuchen.«
    Burke nickte nur. Ihre Abneigung gegen Goddis war mehr als deutlich, und das sollte auch so bleiben. Wenn sie allerdings zusammengezuckt wäre, hätte er den Beweis gehabt, daß dieser Mann ihr wehgetan hatte, und er wäre wie ein Wilder nach Leslie Farm geritten. Doch so strich er sich nur Butter auf ein Brot und erkundigte sich ganz beiläufig: »Hattest du nicht auch einen Stiefsohn? Etienne irgendwie?«
    Unter halbgeschlossenen Lidern beobachtete er ihre Reaktionen, die Blässe, die unruhigen Augen und das Zittern, das ihre Hände befiel. Dieser Mann hatte ihr etwas angetan!
    Sie legte ihre Gabel nieder und antwortete mit ruhiger, beherrschter Stimme. »Ja, er heißt Etienne DuPons und ist Paisleys unehelicher Sohn. Seine Mutter war Französin. Ich nehme an, daß er inzwischen wieder nach Frankreich zurückgekehrt ist.«
    »Soviel ich weiß, hat er das nicht getan. Ich dachte, du wüßtest, daß er in Leslie Farm lebt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Was dich betrifft, betrifft jetzt auch mich. Vergiß das nie, Arielle! Hast du es gewußt?«
    »Ja. Ich habe allerdings gehofft, daß er inzwischen fort ist, denn ich kann ihn nicht ausstehen.«
    »Und weshalb? Hat er deine Position in Rendel Hall ir gendwie gefährdet?«
    Sie lachte schrill auf und konnte sie gar nicht mehr beruhigen. Doch schließlich lehnte sie sich zurück und schloß die Augen.
    Für Burke war klar, daß dieser Mann ihr etwas angetan hatte. Hatte ihr Ehemann sie etwa seinem Sohn überlassen? »Kinder hattest du nicht, oder?«
    »Nein.«
    »Warst du eigentlich einmal schwanger?«
    »Nein.«
    Burke scheute vor seinen Gedanken zurück, doch vielleicht war es ja tatsächlich so gewesen. Vielleicht war der alte Cochrane ja tatsächlich unfähig gewesen, ein Kind zu zeugen, und hatte seine Frau gezwungen, mit seinem
    Sohn zu schlafen, um endlich schwanger zu werden. Nein, das war ja absurd! »Möchtest du noch eine Tasse Tee, Arielle?«
    Seufzend nickte sie. »Willst du mir noch mehr Fragen stellen?«
    »Im Augenblick nicht. Ich möchte lieber noch ein biß chen Karten spielen, und danach schläfst du dich einmal richtig lange aus.«
    Und ich werde wieder eine höllische Nacht verbringen, dachte er, während er die Karten holte. Doch es war nicht so schlimm, wie er angenommen hatte. Er hatte nämlich vergessen, wie breit das riesige Bett war. Wenn er auf seiner Seite lag, mußte er den Arm schon weit ausstrecken, um sie überhaupt zu erreichen. Bewegungslos lag er auf seiner Seite und versuchte, seine Erregung nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    Arielle starrte indessen an die Decke und überlegte, weshalb er ihr alle diese Fragen gestellt hatte. Es war unmöglich, daß er etwas wußte! Als sie schließlich die Augen schloß, sah sie ihn vor sich, sah, wie er sich auszog, während er sich mit ihr unterhielt. Sie musterte seinen Körper von oben bis unten, bis schließlich die Vernunft überwog und sie den Blick abwandte. Er hatte einen wunderschönen, schlanken und zugleich starken Körper, doch er war ein Mann, und seine Stärke konnte schmerzlich sein.
    Sie lauschte auf seine ruhigen, gleichmäßigen Atemzüge und erschrak entsetzlich, als er plötzlich sprach. »Ich werde dich jetzt küssen.

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