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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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nachdenklichem Schweigen. »Bisher hat sie sich aus allen Verwaltungsdingen herausgehalten und auch den Haushalt weitgehend Mrs. Pepperall überlassen. Nun gut, aber wie nimmt Lannie das auf?«
    »Lannie hat keinerlei Schwierigkeiten, Arielles Autorität anzuerkennen, und man könnte wirklich glauben, daß Arielle diesem Haus schon immer vorgestanden hätte.«
    Burke lächelte noch immer leise vor sich hin, als Arielle, gefolgt von Doktor Brody, das Zimmer betrat. »Wie ich sehe, bist du endlich aufgewacht«, begrüßte sie Burke und warf Knight einen mißtrauischen Blick zu. »Oder haben Sie ihn aufgeweckt?«
    Knight hob abwehrend die Hände. »Nein, Madam, ich würde mich hüten!«
    Arielle nickte ihm kurz zu und beugte sich dann über ihren Mann. »Hallo!« Sie schenkte ihm das süßeste Lächeln, das er je auf ihrem Gesicht erblickt hatte, und strich ihm sanft das Haar aus der Stirn.
    »Hallo, mein Liebling! Wie ich sehe, hast du den Folterknecht gleich mitgebracht!«
    »Ja, aber ich verspreche, daß er dir nicht wehtun wird! Er muß sich nur die Wunde ansehen und den Verband wechseln. Mach dir keine Sorgen, Burke. Ich bleibe ja bei dir.«
    Burke blieb vor Überraschung der Mund offen, und als Doktor Brody bei der Behandlung einmal aus Versehen an die Wunde rührte, entfuhr ihm ein kleiner Schmerzenslaut, den er eigentlich hatte unterdrücken wollen.
    »Passen Sie doch auf!« sagte Arielle scharf. »Geht es wieder, Burke?«
    »Ja«, erwiderte er, während er ihre Hand nahm.
    Wie ein kleines Kind versuchte sie ihn von der Behandlung abzulenken. »Du siehst heute schon ein ganzes Stück besser aus. Wenn du willst, werde ich dich rasieren, obwohl ich dich eigentlich auch mit Bart mag.« Als sich seine Finger in einem schmerzhaften Augenblick fest um ihre Hand klammerten, tröstete sie ihn rasch: »Falls dein Magen keinen Einspruch erhebt, darfst du von heute an auch etwas anderes als Suppe essen. Magst du vielleicht Reispudding? Ich werde dir natürlich Gesellschaft leisten.«
    »Reispudding«, wiederholte Burke und rümpfte die Nase.
    »Ich habe ihn versucht und die Köchin gebeten, noch ein wenig mehr Vanille hinzuzufügen. Jetzt schmeckt er wirklich köstlich.«
    Nachdem Doktor Brody fertig war, lobte er die Fortschritte seines Patienten. »In etwa zwei Wochen werden Sie wieder der alte sein, denke ich. Die nächsten drei oder vier Tage müssen Sie allerdings noch Bettruhe einhalten. Danach werde ich dann die Fäden ziehen. Passen Sie auf, daß er sich an die Anweisungen hält, Arielle?«
    »Aber selbstverständlich. Mein Mann ist doch ein vernünftiger Mensch!«
    Knight mußte lachen. »Aber nur, weil er ohnmächtig war!«
    Burke lächelte nur und sagte überhaupt nichts. Als Arielle Doktor Brody hinausgeleitete, stellte er fest, daß sie aufrechter ging. Sie trug den Kopf hoch und strahlte eine Menge Selbstverständlichkeit aus. »Ich hätte es wahrscheinlich viel früher tun sollen«, murmelte er leise vor sich hin.
    Knight hatte ihn gehört. »Ein wunderbarer Erfolg, nicht wahr? Es gefällt mir zwar nicht unbedingt, daß Sie hier so wehrlos auf dem Rücken liegen, doch Arielle hat es mit Sicherheit gut getan.«
    »Ja, allmählich glaube ich es auch.«
    »Bevor Ihre Frau zurückkommt, noch rasch etwas anderes: Die alte Frau ist immer noch in einem Zimmer im dritten Stock eingesperrt. Arielle läßt sie Tag und Nacht beaufsichtigen, weil sie unverändert schimpft und tobt. Als ich gestern oben war, war ich ganz schockiert. Die Alte hat uns beide verwechselt und mich als Satan und ähnliches beschimpft. Haben Sie eine Vermutung, weshalb sie Arielle umbringen wollte?«
    »Ja. Im Grunde ist die Erklärung sehr einfach. Dorcas hat uns in der Nacht beobachtet, als wir uns geliebt haben, und gesehen, daß das ›arme Opfer‹ durchaus Spaß hatte. Ich glaube, daß nach ihrer Vorstellung jede Frau als Opfer ihren Mann hassen muß. Anfangs war Arielle durch ihr Widerstreben in Dorcas‘ Augen perfekt, doch in der fraglichen Nacht wurde Arielle durch ihre Zustimmung zu einer gewöhnlichen Hure, zu einer Kreatur, die man zerstören muß.«
    »Mein Gott!«
    »Es kann schon sein, daß alles in Wirklichkeit ein wenig komplizierter ist, aber mit Sicherheit ist das das Wesentliche.« Während er den Satz vollendete, sah er auf und erblickte Arielle, die lautlos hereingekommen war und ihn mit bleichem Gesicht anstarrte.
    »Hallo, mein Schatz! Kommt jetzt scheußliche Medizin? Ein Kuß wäre mir allerdings viel lieber, doch

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