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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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zu meinem Freund fahren wollte, löste ich, indem ich ihn mal wieder anlog. Das beherrschte ich ja nun mittlerweile ausgezeichnet. Ich müsste arbeiten, war meine Ausrede. Er war enttäuscht. Und ich war erleichtert, wie einfach es doch immer noch ging, sich seine Welt zu recht zu legen, wie man sie gerade braucht.
    Am folgenden Tag nach unserem ersten Date hatte ich wieder eine sehr niedliche E-Mail von Nummer vierzehn im Postfach. Wie perplex er doch war, dass die deutsche Prinzessin so vor Energie und Witz sprudelte und wie wunderhübsch sie sei, und wie schön der Abend war und überhaupt. Ich wurde rot, mir wurde warm, und dann musste ich auch noch höchst dämlich grinsen wie ein Schmunzelhase. Ich hatte keinerlei Kontrolle über meine biologischen Reaktionen auf diese E-Mail. Meine Gesichtszüge entglitten und meine Poren öffneten sich weit. Einfach so. Und mir war, als würde ich da draußen auch noch einen Regenbogen sehen. Und tönten da nicht eben auch noch Geigen? Verdammte Hacke. Nein, verlieben in luxemburgischen Schnösel ist jetzt wirklich nicht Programm, ermahnte ich mich selbst.
    Ich hatte die Rechnung ohne ihn gemacht. Die Party entpuppte sich als sehr illustre Runde junger wohl erzogener und gut aussehender Elite aus besten luxemburgischen und belgischen Häusern. Wo bin ich hier nur gelandet, schoss es mir durch den Kopf. Es wirkte alles so irreal. Ich tat so, als gehörte ich dazu, und man machte es mir auch sehr leicht, denn die jungen Damen und Herren waren äußerst freundlich und interessiert an mir. Sie wollten wissen, wer ich bin, woher ich komme, was ich so mache, woher ich Nummer vierzehn kennen würde und so weiter. Und ich, stolz darauf, perfekte französische Dinner-Konversation betreiben zu können, plauderte drauf los. Ich fühle mich ob des großen Interesses an meiner Person massiv geschmeichelt, und fühlte mich sehr kosmopolitisch und elitär. Man wollte gar nicht glauben, dass Nummer vierzehn und ich uns erst ein paar Tage kennen. Man sagte uns, wir würden so vertraut wirken. Ich spürte, wie Nummer vierzehn es genoss, durch mich deutsches Mitbringsel große Anerkennung bei seinen Kumpels zu bekommen. Es war die Story des Abends. Und auch ich genoss die ungewohnte Aufmerksamkeit, die ich bekam und erst recht die Einblicke in Europas junge Elite.
    Ich hatte keine Ahnung, welche Pläne Nummer vierzehn hinsichtlich der anstehenden Übernachtung hatte. Ich ließ einfach alles auf mich zukommen. Überhaupt ließ ich diesen ganzen luxemburgischen Sommer über so ziemlich alles auf mich zukommen. Es war ein absoluter Ausnahmezustand. Ich durfte Prinzessin sein und genoss es in vollen Zügen. Als die Party vorbei war, fuhren Nummer vierzehn und ich weiter. Ich hatte keine Ahnung, wohin es gehen sollte. Ich war ja davon ausgegangen, wir würden irgendwo beim Partygastgeber auf einer Luftmatratze schlafen. Weit gefehlt. Wir fuhren durch die dunkle Nacht, und standen plötzlich vor einer riesigen Toreinfahrt. Nummer vierzehn drückte ein paar Knöpfe, dann öffnete sich das Tor. Viel war im Dunkeln nicht zu erkennen, aber ich erkannte eine riesige Parkanlage. „Du meine Güte, wo sind wir?“ fragte ich ihn staunend. „Wir übernachten bei meinen Großeltern“, sagte Nummer vierzehn völlig lapidar, als wäre es das normalste auf der Welt, dass die Herren Großeltern in einer Parkanlage lebten. Ach du grüne Neune, schoss es mir durch den Kopf, Panik ergriff mich. Als wir nach einer Ewigkeit Fahrt durch riesige Parkanlage endlich an dem Haus ankamen, verschlug es mir schon wieder die Sprache. Es war kein Haus. Es war ein Anwesen! Aber vom allerfeinsten. Sowas hatte ich ja noch nie gesehen! Eine Mischung aus englischem Gutsherren-Anwesen und Schloss. Ich fühlte mich wie in der Kulisse eines britischen Kostümfilms. Nummer vierzehn führte mich in mein Zimmer. Aha, dachte ich erleichtert, ganz der Gentleman geht er nicht davon aus, dass wir die Nacht in einem Zimmer verbringen und ersparte mir damit peinliches Rumdrucksen und Herumwinden meinerseits. Das bisschen, was ich im Dunkeln von dem Haus erahnen konnte, war noch mehr Filmkulisse. Dunkles Holz, knarzende Treppen, überall schwere Teppiche und riesige Ölgemälde, die auch bei Louis Quatorze hätten hängen können. Mein Zimmerchen war klein und bescheiden, kleines Bett mit geblümter Bettwäsche. Es war alles für mich vorbereitet. Mein edler Ritter verabschiedete sich galant, Küsschen links, Küsschen rechts. Natürlich

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