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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Falkenberg
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überhaupt nicht in Gang. Wo war bloß der coole „Ficken?!“-Typ? Da hatte er wohl seine Strategie eindeutig ein paar Nummern zu groß ausgewählt und stolperte nun über seine eigene fehlende Konsequenz und Courage. Das hat man nun von Marketing-Fuzzies. Mit ausgeklügeltem teuer erkauften Marketing-Werbe-Slang wird das Blaue vom Himmel versprochen, nur um dann bitter enttäuscht festzustellen, dass das versprochene Gebrauchserlebnis ausbleibt. Auch ein Edel-Label-T-Shirt für 230,00 Euro ist letztlich nicht mehr als ein Stück Baumwollstoff, eine vermeintliche Wundercreme für 110,00 Euro die 20 Milliliter kann Schwabbeldellen auch nicht wegzaubern, und ein Typ, der im Internet nach Frauen sucht, ist eben auch nur ein armer Hanswurst, der im echten Leben keine abkriegt. So ist das nämlich. Jawoll.
    Da mir der Typ eh wurscht war, machte ich mir einen Spaß daraus, ihn fertig zu machen. Ich kokettierte mit meiner Rolle des tatsächlich fickenwollenden Vamps und zog das Ding gnadenlos durch. Ich gab mich als männerfressendes Biest aus, das von Treue nichts hielt, rauchte unbekümmert lasziv vor ihm, obwohl er Nichtraucher war, und ließ ihn mehrmals einen Blick auf meine nicht unansehnliche Figur erhaschen, indem ich oft aufs Klo ging, und betont langsam und hüftenwackelnd durch den Raum stolzierte. Ich konnte seine Blicke auf meinem Arsch spüren. Und ich grinste bei der Vorstellung, dass er sich Hoffnungen machte, ich ihm diese aber nicht gewähren würde. Eingebildeter Blödmann. Nach einiger Zeit, die wirklich nicht sehr unterhaltsam war, fragte ich ihn, ob er mich nach Hause fahren würde. Er witterte den Höhepunkt des Abends, und erfüllte mir den Wunsch natürlich. Vor meiner Tür angekommen, bedankte ich mich artig für den netten Abend und fürs Nachhausebringen und stieg aus. Nummer achtzehn war ganz verdutzt. Offensichtlich hatte er das Ende des Abends so nicht auf dem Schirm. Er stieg aus und murmelte ein „Aber ich dachte, also, was hältst du davon, wenn ich noch mit hoch komme?“ vor sich hin, und hatte noch nicht mal die Eier in der Hose, mich dabei anzusehen. Ich lachte ihn an, schüttelte den Kopf, gab ihm das obligatorisch nüchterne Linksrechtswangenküsschen, winkte ihm zu und verschwand in meinem Hauseingang. Er meldete sich nicht mehr, ich meldete mich nicht mehr. Der Drops war gelutscht. Geschmeckt hat er nicht. Was ein Idiot. Und ich war auch ein Idiot, soviel war klar. Immerhin, kleiner Trost, ich kann mir nicht vorwerfen, es nicht wenigstens auf allen Kanälen versucht zu haben. Trotzdem, anzunehmen, der Traumprinz wartet im Cyberspace auf mich, war nun wirklich reichlich naiv. Ich hatte wohl zu viel „E-Mail für dich“ geguckt.
     

Der alte Mann in meinem Bett
    Langsam kam ich auf den Trichter, mir einen anständigen Kerl angeln zu wollen. Einen echten Mann. Der was hat und der was ist. Ich fing an, klar zu definieren, was mein Wunschmann alles zu bieten haben muss. Ich hatte die Schnauze voll von planlosen Typen, die ihr Leben nicht auf die Kette kriegen und von Studenten, die noch auf der Suche nach sich selbst und ihrem Platz in der Welt sind. Ich wollte jemanden, der diese Phase des Lebens schon hinter sich hat. Ich wollte jemanden, der mir die Welt zu Füßen legen kann. Die Worte meiner Mama schallten mir im Ohr: Such dir einen Mann, der dir mehr bieten kann als eine usselige Studentenbude und abgepackte Industriesalami von Lidl. Na, da werde ich doch mal wieder auf meine Mama hören, denn die hat fast immer recht.
    Als ich noch klein und naiv war, war ich mir sicher, dort wo die Liebe hinfällt, fällt die Liebe hin, und Basta. Und wenn man sich eben in einen mittellosen verpeilten Kunststudenten verliebt, dann ist das eben so, die Liebe ist heilig und darf nicht an bösen materiellen Dingen gemessen werden. Mittlerweile muss ich meine Meinung dazu klar revidieren. Natürlich glaube ich silikongetunten 23jährigen Blondinen nicht, die verschrumpelte 78jährige Multimillionäre heiraten und lasziv wimpernklimpernd in Kameras hauchen „It´s really true love!“. Aber ich stehe mittlerweile dazu, meine Wunschliste an einen Mann um einige Punkte erweitert zu haben. Mein Mann soll erfolgreich und wohlhabend sein, beziehungsweise, wenn er es noch nicht ist, klar dieses Ziel vor Augen haben und daran arbeiten. So sieht das mal aus. Denn mal ganz ehrlich, Erfolg macht einfach sexy. Ist ein schluffiger Jammerlappen, der ständig über die den bösen Kapitalismus, das blöde

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