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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
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was vor«, blaffte er mit genervter Miene und blieb mit den Händen in den Hosentaschen vor ihr stehen. An ihm hatte sich nichts verändert. Seine Augen waren noch so blau wie eh und je und unter seiner Schildkappe lugte struppiges blondes Haar hervor. Die weite Jeans saß tief, aber das musste so sein, hatte er ihr mal erklärt, weil es cool aussah. Ausgerechnet heute trug er sein Lieblingsshirt dazu. Es war blau mit einem weißen Schriftzug vorn. Sie war dabei gewesen, als er es gekauft hatte.
    Sie sank auf die Holzbank, die gerade noch im Schatten des Kastanienbaumes stand, und bat ihn, sich neben sie zu setzen. Er tat es, ließ jedoch einen großen Abstand zwischen ihnen und starrte stur zum Parkplatz hinüber. Lauren schluckte den Schmerz hinunter und begann mit zittriger Stimme zu reden: »Ich will dir das erklären. Wegen der Sache auf der Party, als wir …«
    »Wieso nennst du die Sache nicht beim Namen?«, unterbrach er sie.
    Sie zuckte zusammen. Bleib ruhig, halt den Rücken gerade, das Kinn vor, den Blick direkt auf ihn gerichtet, hallte Inas Stimme durch ihren Kopf.
    »Weil … weil es nicht so war, wie du denkst.«
    »Ach komm, das haben wir doch alles schon durchgekaut«, brauste er auf.
    Lauren fiel es immer schwerer, ruhig zu bleiben. Verstohlen warf sie einen Blick nach links, wo Ina und Noel hinter mannshohen Hecken auf ihren Einsatz warteten. Nach verlegenem Räuspern versuchte sie es noch einmal. »Hör mir bitte zu, es war wirklich nicht so, wie du glaubst. Ich kann das erklären.«
    Kopfschüttelnd stand er auf. »Wie war es dann?« Er spuckte ihr die Worte förmlich ins Gesicht. »Wie nennt man das, wenn die Freundin mit einem anderen Kerl schläft? Also, ich nenne das Betrug! Aber vielleicht gibt es dafür ja noch einen anderen Namen? Vielleicht einen, den ich nicht kenne?«
    Verunsichert sah sie zu ihm auf. Er hatte jedes Recht der Welt, wütend auf sie zu sein.
    »Aber so war es doch gar nicht. Ich habe dich nicht betrogen. Nicht absichtlich …«
    »Du hast also nicht mit irgendeinem Typen geschlafen?«
    »Doch, aber das ist alles nur ein Missverständnis …«
    »Aha, so nennst du das also jetzt, wenn du es dir von einem anderen besorgen lässt, während ich wie ein Irrer herumlaufe und nach dir suche. Ein Missverständnis! Was wäre denn gewesen, wenn ich das gemacht hätte? Hättest du mir nur eine Sekunde geglaubt?«
    »Wahrscheinlich nicht«, gab sie kleinlaut zu, »aber ich hätte mir deine Erklärung angehört.« Sie stand ebenfalls auf und legte besänftigend eine Hand auf seine Schulter.
    »Fass mich nicht an, Lauren«, herrschte er sie an und wischte ihre Hand grob beiseite.
    Sie wusste nicht, was mehr wehtat. Seine Worte oder die körperliche Zurückweisung.
    »He, du!« Ina stürmte wie eine Furie auf Ben zu.
    Er drehte sich um. »Na toll, die fehlt mir gerade noch.«
    »Kannst du vielleicht ein bisschen netter zu Lauren sein? Oder willst du Probleme mit mir bekommen?«, fuhr sie ihn an und stellte sich schützend vor Lauren.
    »Verpiss dich, Ina«, bellte er zurück. »Ach was, ich hau ab.«
    »Nichts wirst du«, bestimmte Ina und gab Noel ein Zeichen. Er kam gerade rechtzeitig, um Ben den Weg zu versperren.
    »Was soll das? Wer ist der Idiot?«
    »Das ist Noel Maison«, klärte Ina ihn auf. »Und er ist derjenige, der Lauren an der Nase herumgeführt hat. Du weißt schon, in der Nacht, als …«
    Bens Blicke glitten abfällig an seinem Gegenüber auf und ab.
    »Und wozu hast du ihn hergeschleppt?«, fragte er mit eisiger Stimme.
    »Weil er dir alles erklären wird. Damit du endlich einsiehst, dass Lauren nichts dafür kann.«
    »Pah, was will mir der schon erklären? Er sollte besser zum Friseur gehen und sich eine Schneise in seinen Urwald da oben schlagen lassen.«
    Ben schien seine Bemerkung als Einziger witzig zu finden.
    »Auch wenn ich finde, dass Lauren was Besseres als dich verdient hat, gebe ich zu, dass ich für das ganze Fiasko verantwortlich bin. Sie dachte, du wärst da im Zimmer und würdest auf sie warten. Es war dunkel und ich hab sie in dem Glauben gelassen, um … na ja, um meinen Vorteil daraus zu ziehen, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Laurens Augen weiteten sich. So, wie Noel das erzählte, musste Ben ja ausflippen.
    Sein missbilligender Blick streifte sie kurz. »Ich will das nicht hören«, stieß er wütend heraus. »Außerdem ist es sowieso zu spät. Ich bin jetzt mit Eileen zusammen.«
    Lauren hielt den Atem an. Was? »Das … ist nicht wahr.

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