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Liebe, Sex und andere Katastrophen

Liebe, Sex und andere Katastrophen

Titel: Liebe, Sex und andere Katastrophen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Loyelle
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eng umschlungen.
    Nein! Das war falsch!
    Zitternd wich sie zurück und presste eine Hand auf ihren prickelnden Mund. Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an, dann umfasste Ina schützend ihre Taille und zog sie von ihm fort. Lauren spürte Tränen der Hilflosigkeit in den Augen brennen.
    »Du bist echt das Allerletzte, Noel Maison! Du hast Laurens Irrtum schamlos ausgenutzt und damit ihre Beziehung kaputt gemacht. Jetzt bist du zu feige, um das wieder geradezubiegen.«
    Noel stemmte die Hände in die Hüften und blickte stumm zu Boden.
    »Ben war ihr erster richtiger Freund«, sprach Ina weiter, »du weißt doch, wie so was ist? Die erste Liebe. Schmetterlinge im Bauch.«
    Er zeigte keine Reaktion.
    »Aber jetzt ist Ben wegen der Sache so sauer auf sie, dass er sie nicht mal ansieht und ihre Erklärungen interessieren ihn nicht die Bohne.«
    Endlich sah er auf. Sein Blick war verkniffen.
    »Hör mal. Lauren isst kaum noch und schlafen kann sie auch nicht. Ihre Noten verschlechtern sich und … du musst das aufklären. Schließlich hast du Schuld an diesem Desaster«, schoss Ina noch hinterher.
    Flüchtig sah er Lauren an, schwieg aber immer noch.
    Was hatte das alles noch für einen Sinn? Es war doch sowieso schon zu spät.
    »Komm, wir gehen, das …«, sagte sie an Ina gewandt.
    »Warte!«
    Sie sahen ihn gleichzeitig an, aber seine Augen fixierten nur Lauren. Verstohlen wischte sie sich mit dem Handrücken über die feuchten Wangen und hielt seinem Blick trotzig stand.
    »Ich soll also allen Ernstes deinem Kerl erzählen, dass dein Ausrutscher meine Schuld ist?«
    Lauren beantwortete seine Frage mit eisigem Schweigen. Es hatte keinen Sinn, sich auf endlose Diskussionen mit ihm einzulassen, wer Schuld an dem ganzen Chaos hatte. Wenn sie das Licht angemacht hätte, wenn sie Ben gefragt hätte, in welchem Zimmer er auf sie wartete, wenn sie … sie sollte aufhören, es war zu spät.
    »Okay, ich mach’s«, presste Noel zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und ging ohne ein weiteres Wort mit grimmiger Miene zum Haus zurück.
     
    ***
     
    Eine weitere Woche verging. Der Mai löste den verregneten April ab. Das unsichtbare Band zwischen Eileen und Ben verstärkte sich von Tag zu Tag. Wie Lauren erfuhr, trafen sie sich jetzt auch außerhalb der Schule und besuchten sogar Partys zusammen. Obwohl an der Beziehung zwischen ihm und Lauren eigentlich nichts Spektakuläres gewesen war, ertappte sie doch ein paar Mädchen dabei, wie sie sich den Mund darüber zerrissen. Lauren versuchte, das so gelassen wie möglich zu nehmen, was aber nicht leicht war.
    »Bleib locker! Zeig ihnen die kalte Schulter«, riet Ina, aber Lauren war nicht aus demselben Holz geschnitzt wie ihre beste Freundin.
    Und Ben zu sehen, machte es auch nicht einfacher. Noch dazu war Eileen eins von den Mädchen, das bei allen beliebt war und jeden, egal ob männlich oder weiblich, um den Finger wickeln konnte. Deshalb legte Lauren auch so viel Hoffnung in das heutige Treffen mit Ben, dem er nur widerwillig zugestimmt hatte. Aber er hatte zugestimmt und nur das zählte! Sie wollten sich nach Unterrichtsschluss hinter dem Schulgebäude treffen. Allein zuerst. Ina und Noel würden sich anfangs versteckt halten und abwarten, ob Ben vielleicht doch noch ohne Noels Eingreifen zur Vernunft zu bringen war. Falls nicht, würden sie in Erscheinung treten.
    Weil Ben in der letzten Stunde ein anderes Fach belegte als sie, packte sie noch vor dem Klingeln alle Sachen zusammen, stopfte sie unachtsam in den Schulrucksack und lief, Inas ermutigenden Blick erwidernd, hinaus, um ihn ja nicht zu verpassen. Nun lief sie im Schatten eines Kastanienbaumes unruhig hin und her und zupfte an der Nagelhaut ihres Daumens, bis sie blutete. Sie ignorierte den Schmerz und beobachtete die anderen, die in Gruppen oder vereinzelt das Schulgelände verließen, um unbeschwert ins Wochenende zu starten. Von Ben keine Spur. Nach weiteren zehn Minuten sah sie ihn endlich in Begleitung von Kai und Eileen über den Schulhof schlendern. Die drei blieben stehen und redeten miteinander, wobei Eileen immer wieder zu Lauren herübersah. Offenbar gefiel es ihr nicht, dass Ben sich mit ihr traf. Dann gingen die beiden zum Parkplatz und Ben kam im Laufschritt auf sie zu. Bleib ruhig, ermahnte sie sich, bleib ruhig, sei freundlich, bettle nicht und fleh ihn auf keinen Fall an. Aber das würde sie, wenn er es verlangte, und dieser Gedanke erschreckte sie.
    »Komm schnell zur Sache, ich hab noch

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