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Liebe stand nicht auf dem Plan

Liebe stand nicht auf dem Plan

Titel: Liebe stand nicht auf dem Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Rapp
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aufgeschmissen.
    »Es ist niemand raus aus dem Hof«, sagt Mehmet.
    »Okay, dann mach ich alle, die ’n Feuerzeug haben, fertig.« Keaths Stimme ist kaum zu verstehen. Er fixiert ein Mädchen. Sie hat kurz zurückgeschaut und sich dann blitzschnell auf ihren Nagellack konzentriert, als ginge sie nichts was an. Aber er hat die Verpiss-dich-Bimbo-Botschaft in ihrem verächtlichen Blick gelesen. Ihre Abneigung allen Schwarzen gegenüber. Darin ist er geübt. Ihre Bomberjacke und dicke Goldkette erinnert ihn stark an den Pimp mit dem Hundeschiss-Auftritt. Maika platzt mitten in Keaths Entschluss, sie sich vorzuknöpfen.
    Entsetzt starrt sie von der Vespa auf den Feuerlöscher.
    »Hol Wasser, das Löschzeug muss weg, bevor es den Lack total wegfrisst.« Mehmet rempelt sie an.
    »Die Sauerei muss Leif bereinigen. Er stellt seine Karre in Sicherheit und sagt dir nicht Bescheid, das ist doch das Letzte. So viel zum Thema Schrot, Schrot, Schrot!« Sie haut sich die Hand gegen die Stirn. »Das hält man echt im Kopf nicht aus.« Maika stapft wütend zurück in den Club.
    Keath hat einen Moment lang das Mädchen aus den Augen gelassen und sucht sie unter den Leuten im Hof. Sie ist weg.

    »Da wohn ich.« Nora schließt ihr Rad ab und winkt hoch. »Und das ist Yolanda, Mutter und Wächterin meiner sicheren Heimkunft ins häusliche Nest.«
    Oben wird zurückgewinkt.

    Dali hebt die Hand zum Gruß. »Nervt dich das nicht?«
    »Bin eh platt, aber der Tag rückt näher, wo ich sechzehn Lenze zähle, dann werden andere Saiten aufgezogen, dann werde ich zum Nachtmensch.«
    Sie verschwindet im Block. Bevor Dali zurückfährt, zählt er vier Anrufe von seiner Mutter auf dem Handy. Wieso bloß? Seine Eltern sind im Konzert. Offensichtlich hat sie unmittelbar vorher und in der Pause versucht, ihn zu erreichen, ohne etwas zu sagen zu haben, sonst hätte sie eine Nachricht hinterlassen. Kontrollterror ist das! Er überlegt kurz und schickt ihr eine SMS: Bin auf party. Schlaf bei keath. Bis morgen. Nicht einmal der sensationelle Hotdog aus dem dänischen Snackladen auf der Reeperbahn trägt dazu bei, dass er sich abregt. Dann klingelt sein Handy, und Keath erzählt ihm von dem Anschlag. Sein Ärger über die Eltern verpufft zur Bedeutungslosigkeit. Als er so schnell wie möglich zurück zum Club fährt, fällt ihm Nicole, die ihrem Bruder von der Erledigung ihres Jobs erzählt, in der Saturday-Nightfiebrigen Kiezmeute nicht auf.
    »Das Moped von dem Arschloch hab ich gegrillt«, kichert sie. »Und das Fahrrad von dem Türken gleich mit. Die Wichser haben oberschwul gekuckt.«
    »Voll die krasse Grillparty!« Dennis ist begeistert. »Du kriegst von mir den fetten Douglas-Gutschein.«
    Dali fährt im Bogen um die beiden Bomberjacken herum, ohne den Hauch einer Ahnung, dass sie die Urheber des Troubles sind. Sein Fokus ist auf den röhrenden BMW gerichtet, der vor ihm an der Ampel steht. Bässe lassen die Nummernschilder scheppern, dreimal wird der Motor im Leerlauf auf die höchste Drehzahl getreten. Alle Typen drehen sich automatisch nach dem Brunft-Sound um, und dafür liebt Dali diese Stadt. Es ist einfach irre! Er hört wie die Kupplung einrastet und der Wagen mit
quietschenden Reifen eine 180-Grad-Kehrtwende macht. Den Fahrer hat er nicht gesehen.
    Aus Leidenschaft zum Sportwagenfeeling liegt Sandro tief im Ledersitz. Er hat seinen BMW 3er um 103 cm verbreitert, rundum verspoilert, mit 285er Breitreifen plus Alufelgen und einem Sportauspuff mit 4-fach Endrohr, Durchmesser je 320 mm, aufgemotzt. Den Hubraum hat er auf 8,6 Liter vergrößert und die Leistung auf 743 PS getunt. Er lässt Nicole auf dem Rücksitz seines »oberhart pervers krassen 3er« Platz nehmen. Dennis reißt die Beifahrertür auf, cool, lässt seine gute Laune nicht raushängen. »Hier, Alder, was gehtn ab? Alles klar oder was?«
    »Normal, Alder.« Der Motor heult auf und sie knallen im ersten Gang mit 50 km/h an Dali vorbei und verschwinden mit 80 km/h im zweiten Gang hinter der dunkelgelben Ampel. Ron stopft im Club 66 bereits Eiswürfel in den Sektkübel und wartet auf sie.

    »Kann ich sie mal sehen?«
    »Wenn du heulen willst«, sagt Mehmet und richtet die Taschenlampe auf die Trümmer der Vespa. Sie steht im Getränkeschuppen.
    »Zefix …«, Dali reißt sich zusammen, »Totalschaden?«
    »Total flambiert, Leitungen geschmort, was sonst im Eimer ist, guck ich mir morgen an, wenn mir nicht mehr so kotzübel ist«, sagt Keath.
    »Was sagt der Chef?«
    »Nix. Er

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