Liebe - stürmisch wie Herbstwind
Alarmanlage ausgestattet werden sollte, die es auf dem Markt gab. So würden in Zukunft auch hochgestellte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im Jarrod Ridge Urlaub machen können.
Blake lächelte und prostete Gavin mit dem Kaffeebecher zu. „Ja. Ich habe sie durchgesehen und in den Safe in der Villa zurückgelegt.“
„Und? Was hältst du davon?“
„Sehr viel. Meiner Meinung nach hast du sehr gute Vorarbeit geleistet.“
„Wirklich? Dann bist du damit einverstanden?“ Gavin war die Erleichterung anzusehen.
„Ja. Es ist beeindruckend, was du da zusammengestellt hast. Die Analyse des Baugrundstücks, die Machbarkeitsstudie, die Kostenaufstellung, alles sehr überzeugend. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Für meine Hotels in Las Vegas hast du ja das Gleiche getan.“
„Danke. Dass du das sagst, bedeutet mir sehr viel.“
Blake wies auf die Kaffeekanne. „Nimm dir einen Kaffee, wenn du willst.“
„Danke, gern.“ Gavin nahm sich einen Becher aus dem Schrank und goss sich ein. „Du weißt ja, dass mir solche Sachen immer großen Spaß machen.“
„Ja, das merkt man.“
Gavin sah den Bruder nachdenklich an und lächelte. „Ich hätte nie gedacht, dass ich es so genießen würde, wieder mal zu Hause und mit der Familie zusammen zu sein. Aber ehrlich gesagt bin ich auch froh, dass ich mich nicht so intensiv wie du um den ganzen Laden und das Wohl der Gäste kümmern muss. Das liegt mir irgendwie nicht.“
„Muss es auch nicht. Du bist ein sehr guter Architekt und Bauingenieur. Das Wichtigste ist, dass man Freude an dem hat, was man tut.“
„Ganz meine Meinung. Ich hätte nicht gedacht, dass du das auch so siehst.“
„Oh, doch. Ich bin sehr stolz auf dich.“
Gavin schüttelte lächelnd den Kopf. „Wer hätte das gedacht. Wirst du auf deine alten Tage etwa nett, Blake?“
„Vielleicht.“ Tatsächlich war Blake stolz auf alle seine Geschwister. Vielleicht mit einer Ausnahme: Erica. Sie konnte er nach wie vor nicht richtig einschätzen.
„Ist dir klar, dass Dad nie so etwas zu einem von uns gesagt hätte?“ Gavin war wieder ernst geworden.
„Ja. Aber ich hoffe, ich bin nicht so hart wie er.“
Minutenlang schwiegen beide, tief in Gedanken versunken. Beide dachten an den Vater, an den sie keine guten Erinnerungen hatten. Blake hatte sich sogar geweigert, um den Vater zu trauern, so sehr hatte er unter der kalten und abweisenden Art des alten Donald gelitten. Er hatte den Kindern verboten, Gefühle zu zeigen, ja, zu entwickeln, und ihnen damit ein schweres Erbe hinterlassen. Das Jarrod Ridge erforderte, dass sie ihre früheren Karrieren aufgaben und sich dem Willen des Vaters auch nach dessen Tod noch unterwarfen. Schlimmer noch aber war die Gefühlsarmut, die der Vater in seinen Kindern regelrecht herangezüchtet hatte. Glücklicherweise hatten Guy und Melissa Partner gefunden, die ihnen den Weg aufzeigten, Gefühle zuzulassen und Glück zu empfinden. Aber das ist wohl für mich nicht drin, dachte Blake, und auch nicht für Gavin und Trevor. So war es eben, und damit mussten sie sich abfinden.
„Dabei fällt mir ein“, brach Gavin als Erster das Schweigen, „du hast dein Büro doch jetzt in Vaters altem Arbeitszimmer. Wäre es für dich da nicht bequemer, auch in der alten Villa zu wohnen? Warum bist du immer noch hier in Pine Lodge?“
Blake zuckte kurz mit den Schultern. „Ich weiß nicht genau. Irgendwie finde ich die Trennung praktischer. In Jarrod Manor kümmere ich mich um die Belange des Resorts, und hier habe ich alles beisammen, was meine Hotels in Las Vergas betrifft.“
„Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Dabei fällt mir ein, stimmt es eigentlich, dass Samantha gekündigt hat?“
Verärgert runzelte Blake die Stirn. Die Tatsache, dass offenbar bereits alle Welt von Samanthas Kündigung wusste, gefiel ihm ganz und gar nicht. Hatte sie nicht selbst gesagt, dass das vorläufig nicht publik werden sollte? Aber wahrscheinlich hatte sie Erica davon erzählt. Am Vortag während ihres Einkaufbummels hatte sie ja ausreichend Zeit dazu gehabt.
„Samantha bleibt!“, sagte er mit Nachdruck.
„Also ist es nur ein Gerücht?“
„Ich will nichts mehr davon wissen!“ Blake setzte den Becher hart auf dem Tresen ab und wandte sich zur Tür. „Und jetzt entschuldige mich, bitte. Ich habe noch viel, womit ich mich beschäftigen muss.“ Ohne ein weiteres Wort ging er an seinem Bruder vorbei, der ihn verblüfft ansah.
Als Blake das Wohnzimmer betrat,
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