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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Taille, an einer neuen Kette, die Tante Emma und Tante Milly mir zum Geburtstag geschenkt hatten. Ich habe ihn von der Kette gelöst und bin dann auf der Brücke stehen geblieben. Und dann habe ich den Sonnenschirm eingesetzt wie ein langes Schwert, ich habe damit auf Auroras Gesicht gezielt. Sie ist zurückgewichen und hat instinktiv versucht, ihre Augen zu schützen, denke ich. Aber sie hat die Balance verloren. Mit der Rückseite des Knies ist sie gegen das niedrige Geländer der Brücke gestoßen. Sie ist in den Fluss gefallen. Das Wasser ist dort sehr tief, und sie konnte nicht schwimmen.«
    »Ist sie ertrunken?«, fragte Adam.
    Ivybridge schnaufte. »So einfach war das alles nicht. Zufällig ist Miss Connor, zusätzlich zu ihren anderen, wenig damenhaften Eigenschaften, eine ausgezeichnete Schwimmerin. Sie hat sich bis auf ihr Hemd ausgezogen, ohne jeden Anstand, ist in das Wasser gesprungen und hat die arme Miss Kent gerettet. Beide Frauen hat schließlich einer meiner Pächter gefunden, nur in ihrer Unterwäsche. Ein erschreckender Anblick, kann ich Ihnen sagen. Der Klatsch hat sich monatelang gehalten.«
    »Und was ist mit Aurora Kent passiert?«, wollte Robert wissen. »Ich nehme an, man hat sie in eine Anstalt eingewiesen?«
    Caroline hob den Kopf von Adams Schulter. »Sie hat sich noch am gleichen Nachmittag das Leben genommen.«
    »Sie hat die Pistole ihres Vaters benutzt, um das zu beenden, was der Fluss nicht geschafft hatte«, erklärte Ivybridge lässig. »Und Miss Connors lächerlicher Rettungsversuch war vollkommen vergebens.«
    »Und was ist mit dem Messer geschehen?«, fragte Adam.
    »Aurora Kent hatte es noch immer in der Hand, als sie in den Fluss fiel«, flüsterte Caroline. »Im tiefen Wasser unter der Brücke hat sie es fallen lassen. Ich nehme an, es liegt noch immer im Schlamm auf dem Grund des Flusses.«
    »Es war alles ein riesiger Aufruhr, das kann ich Ihnen versichern«, behauptete Ivybridge. »Und zusätzlich dazu kam auch noch das Gerücht auf, dass Miss Connor und ich eine verbotene Affäre gehabt hätten. Und wenn man eines zum anderen zählte, war der Ruf von Miss Connors ruiniert.«
    Robert nahm die Hand vom Kaminsims und verbeugte sich voller Respekt vor Caroline. »Meinen Respekt vor Ihrer heldenhaften Tat, Miss Connor.«
    Julia stand auf. »Das empfinde ich auch so, Caroline. In der Tat hat mich diese traurige Geschichte sehr berührt. Meiner Meinung nach hat Ivybridge jegliche Ehre und jeglichen Edelmut vermissen lassen.«
    Ivybridge war wie vom Donner gerührt. »Wie bitte, Madam? Ich bin ein Gentleman.«
    »Ich stimme meiner Frau vollkommen zu«, meldete sich jetzt auch Robert. Er sah Ivybridge an. »Sie, Sir, sind kein Gentleman.«
    »Ich mochte Sie noch nie, Ivybridge«, meinte Wilson. »Bitte, suchen Sie Ihre Frau im Ballsaal, und gehen Sie sofort. Sie sind in diesem Haus als Gast nicht länger willkommen.«
    Ivybridge verzog ungläubig das Gesicht, doch dann breitete sich zusehends Schrecken in seinem Blick aus. Adam sah, dass er endlich begriff, dass seine Rolle in dieser Geschichte in Chillingham nicht von allen mit Zustimmung gesehen wurde.
    »Also wirklich, Sie müssen verstehen …« Ivybridge sprang auf. »Ich wollte Ihnen doch nur einen Gefallen tun, Hardesty. Wenn Sie die Gesellschaft schockieren wollen, indem sie öffentlich eine Verbindung mit einer Frau eingehen, die in einen so großen Skandal verwickelt war, dann ist das Ihre Sache.«
    »Da haben Sie vollkommen Recht.« Adam gab Caroline frei und ging auf Ivybridge zu. »Es ist meine Sache. Und es gibt noch einen anderen Aspekt dieser ganzen Situation, den ich Ihnen in Erinnerung rufen möchte.«
    Ivybridge umklammerte die Lehne des Sessels. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Miss Connor ist nicht nur eine sehr gute Freundin, ich hoffe sogar, dass sie, wenn die Zeit gekommen ist, einen Heiratsantrag von mir annehmen wird.«
    Ivybridge sah ihn mit offenem Mund an. Adam hörte, wie Caroline ein erstauntes kleines Geräusch ausstieß. Es amüsierte ihn, dass außer ihr niemand sonst in dem Raum von seiner Erklärung erstaunt zu sein schien.
    Vor Ivybridge blieb er stehen. »Ich bin sicher, Sie können sich vorstellen, wie äußerst verärgert ich sein würde, wenn Miss Connor in Verlegenheit gebracht würde durch irgendwelchen Klatsch über die Ereignisse in Chillingham.«
    »Wie können Sie es wagen, mir zu drohen, Sir«, platzte Ivybridge heraus.
    »Ich wäre in der Tat so verärgert, dass ich nicht zögern

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