Liebe um Mitternacht
einer Hand nach Emmas Arm, mit der anderen nach dem von Milly und zog die beiden zur Tür. »Adam hat seine Regeln, wenn es um eine Lady geht. Vertrauen Sie mir, er hätte das Thema einer Heirat nicht zur Sprache gebracht, wenn es ihm nicht sehr ernst damit wäre.«
Die drei verschwanden durch die Tür.
Endlich war Adam allein mit Caroline.
»Adam.«
Sie lief zu ihm und warf sich in seine Arme, hielt ihn so fest, dass er hoffte, sie würde ihn nie wieder loslassen. Er legte die Arme um sie und genoss ihre Wärme und das Gefühl, sie so zu halten.
»Ich kann gar nicht glauben, was du und deine Familie gerade für mich getan habt«, flüsterte sie.
Er lächelte und drückte den Mund in ihr Haar. Sie hatte ja überhaupt keine Ahnung, überlegte er. Die milden Drohungen, die Ivybridge dazu gebracht hatten, den Raum zu verlassen, waren ja erst der Anfang. In den nächsten Monaten würde erst die wirkliche Gerechtigkeit einsetzen. Ivybridge würde ganz langsam, aber sicher feststellen, dass er nicht länger auf der Gästeliste einiger der wichtigsten Gastgeberinnen der Gesellschaft stand. Er würde von einigen gewissen privaten Investitionen fern gehalten. In gewissen Clubs wäre er nicht länger willkommen. Am Ende würde er zahlen, und zwar sehr teuer, für all das, was er Caroline angetan hatte. Aber es hatte keinen Zweck, sie mit all den Einzelheiten zu belasten.
»Das war doch nur sehr wenig, wenn man bedenkt, was er dir angetan hat«, antwortete er ihr.
»Ich weiß deine Gefühle zu schätzen.« Sie hob den Kopf und trat dann zögernd einen Schritt zurück. »Doch in deinem Wunsch, Ivybridge zu schaden, hast du, fürchte ich, die Dinge einen Schritt zu weit getrieben.«
»Verdammt. Es ärgert mich jedes Mal so sehr, wenn so etwas passiert.«
34
Offensichtlich schenkte er dieser Situation nicht die ernsthafte Aufmerksamkeit, die sie verdiente. Vielleicht hatte er noch nicht an die möglichen Folgen gedacht.
»Das ist gar nicht lustig, Adam«, schalt sie ihn. »Deine Familie weiß, wie sehr du auf deine Regeln achtest.« Er senkte ein wenig den Kopf. »Das stimmt.« »Nach allem, was du Ivybridge gerade gesagt hast, werden sie zweifellos erwarten, dass wir uns verloben. Wirklich, Sir, was hast du dir dabei nur gedacht?«
»Offensichtlich habe ich an Heirat gedacht.« Er ging hinüber zu dem Tisch, auf dem der Brandy stand, und hob die Karaffe hoch. Das Licht brach sich im Kristall der Karaffe, als er sie über ein Glas hielt. »Alle, mit der offensichtlichen Ausnahme von Ivybridge, scheinen zu glauben, dass wir ein wundervolles Paar werden.« Er hielt inne und hielt die glitzernde Karaffe hoch. »Möchtest du auch einen Brandy?«
»Nein, danke. Einer von uns muss noch einen klaren Kopf behalten.«
»Besser du als ich.« Er nahm einen großen Schluck von dem Brandy.
Sie wirbelte herum und lief dann unruhig in dem großen Zimmer auf und ab, dabei versuchte sie, ihre chaotischen Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen.
»Bitte, du darfst mich nicht missverstehen«, begann sie. »Ich stehe tief in deiner Schuld, wegen der Art und Weise, wie du mit Ivybridge umgegangen bist. In der Tat weiß ich nicht, wie ich das je wieder gutmachen soll.«
Zum ersten Mal, seit Ivybridge die Bibliothek verlassen hatte, schien Adam ungehalten. »Es besteht überhaupt kein Grund, das wieder gutmachen zu wollen«, meinte er, und seine Stimme klang eisig. »Du schuldest mir gar nichts. Ich bin derjenige, der in deiner Schuld steht, weil du mir ein Alibi gegeben hast, für den Zeitpunkt des Mordes an Irene Toller.«
»Unsinn. Ich habe lediglich die Wahrheit gesagt.«
Er zuckte mit den Schultern. »Genau das Gleiche habe ich jetzt auch getan.«
»Aber du hast Ivybridge gegenüber behauptet, dass du vorhast, mir einen Heiratsantrag zu machen.«
»Ja, das habe ich getan, nicht wahr?«
Sie seufzte. »Ich weiß, dass all das Teil deines brillanten Plans war, ihn einzuschüchtern. Und ich bezweifle auch nicht, dass er es sich sehr gut überlegen wird, ehe er irgendein Gerücht verbreitet über die zukünftige Braut des geheimnisvollen Mr. Hardesty. Aber so weit brauchtest du gar nicht zu gehen. Das begreifst du doch sicher. Er hat doch bereits schon vor Angst gezittert, nachdem du seine Verbindung mit dem Bordell erwähnt hast.«
Adam nahm noch einen Schluck von seinem Brandy, er sah sehr nachdenklich aus. »Danke. Die Erwähnung seiner Verbindung zu diesem Bordell war wirklich sehr wirkungsvoll, findest du nicht
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