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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Ma’am?«
    »Ja. Und das hier ist mein Assistent, Mr. Grove. Sie erinnern sich doch sicher auch an ihn, von der Seance, nicht wahr?«
    »Was tun Sie beide hier?«
    »Wir möchten Ihnen helfen«, versicherte ihr Caroline mit ruhiger Stimme.
    »Das verstehe ich nicht.« Bess warf Adam einen vorsichtigen Blick zu. »Als ich die Kutsche auf der Straße hörte, war ich sicher, dass es entweder er war oder die Polizei. Ich wusste nicht, was schlimmer wäre, um Ihnen die Wahrheit zu sagen. Ich hatte eine solche Angst, dass entweder der eine oder der andere mich finden würde.«
    Caroline griff nach ihrer Hand und führte sie zurück zur Tür. »Wir müssen miteinander reden. Lassen Sie uns ins Haus gehen.«
    Adam saß mit einer erschütterten Bess Whaley am Küchentisch. Caroline hatte eine Lampe angezündet und dann sofort den Teekessel aufgesetzt und ein paar Tassen geholt. Er fragte sich, ob sie wohl wusste, was für einen Anblick sie bot, hier in dieser ärmlich eingerichteten Umgebung in ihrem eleganten Ballkleid und den zierlichen Schuhen. Wenn es wirklich so war, so ließ sie sich doch nichts anmerken. Sie schien sich hier zu Hause zu fühlen, als wäre es ganz natürlich, der früheren Haushälterin und Assistentin eines betrügerischen Mediums eine Tasse Tee anzubieten.
    »Sie behaupten, dass Sie versuchen, den Mörder von Mrs. Delmont und Mrs. Toller zu finden?« Bess rundliches Gesicht hatte noch immer einen unsicheren Ausdruck.
    »Der Mörder ist sehr gefährlich, Bess«, erklärte ihr Adam. »Es wird besser sein, wenn man ihn so schnell wie möglich findet.«
    »Aber Sie verstehen nicht«, wiederholte sich Bess zum fünften oder sechsten Mal. Ihre Worte klangen schon wie eine Litanei.
    »Dann müssen Sie es uns erklären, Bess.« Caroline gab die Teeblätter in die Kanne. »Es ist wichtig, dass Sie uns alles sagen, was Sie in diesem Zusammenhang wissen.«
    »Sie können damit beginnen, indem Sie uns erklären, warum Sie weggelaufen sind, nachdem Mrs. Toller umgebracht wurde«, meinte Adam. »Haben Sie den Mörder gesehen? Oder haben Sie Angst, dass er Sie gesehen hat?«
    »Nein.« Bess zögerte. »Ich habe ihn nicht gesehen. Wenigstens nicht richtig. Ich habe Mrs. Tollers Leiche früh am nächsten Morgen gefunden, als ich zur Arbeit kam. Das Seancezimmer war vollkommen durcheinander, aber ich wusste sofort, dass es kein Einbrecher war und auch kein Dieb, der sie umgebracht hatte, weil keine Wertgegenstände gefehlt haben.«
    »Eine sehr kluge Beobachtung«, warf Adam ein.
    »Ja, Sir. Danke, Sir.« Bess krallte die Hände in ihren Morgenmantel. »Als ich Mrs. Toller fand, trug sie noch immer das Kleid, das sie auch bei der Seance getragen hatte. Die Haustür war offen.«
    »Wirklich?«, fragte Adam leise.
    Bess warf ihm einen verängstigten Blick zu. »Sie hatte ihn erwartet, müssen Sie wissen.«
    Caroline, die am Herd stand, erstarrte. »Wen hat sie erwartet, Bess?«
    »Ihren Geliebten natürlich.« Bess zuckte mit den Schultern. »Sie hat mich immer weggeschickt an den Abenden, wenn er kam. Er ist in den vergangenen Wochen nicht sehr oft bei ihr gewesen, aber an diesem Abend hat sie ihn erwartet, da bin ich ganz sicher.«
    »Aber wer ist er, Bess?«, wollte Adam wissen. Der warnende Blick, den Caroline ihm zuwarf, sagte ihm, dass seine Frage zu direkt gewesen war.
    Bess Augen weiteten sich erschrocken. »Ich habe Ihnen doch gesagt, ich weiß es nicht, Sir. Ich schwöre, dass ich es nicht weiß. Ich habe ihn nie gesehen. Nicht ein einziges Mal. Sie taten immer sehr geheimnisvoll. Sie hat behauptet, dass er darauf bestand.«
    »Hier ist Ihr Tee, Bess.« Caroline kam zum Tisch und stellte eine volle Tasse vor Bess. »Ich habe etwas Zucker und Milch hineingetan.«
    Abgelenkt löste Bess die Hände von ihrem Morgenmantel und legte sie um die Tasse. Sie starrte hinein, als hätte sie so etwas noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen.
    »Danke, Ma’am«, flüsterte Bess.
    Caroline stellte auch eine Tasse vor Adam, dann setzte sie sich Bess gegenüber. »Lassen Sie sich nur Zeit, Bess. Es besteht kein Grund zur Eile. Sie haben gesagt, Sie wissen nicht, wer Mrs. Tollers Geliebter ist?«
    »Nein, Ma’am.« Bess nippte vorsichtig an ihrem Tee. Er schien sie zu beruhigen. »Er hat immer darauf bestanden, dass sie allein war, wenn er zu Besuch kam. Er war da sehr streng.«
    »Woher hat Mrs. Toller denn gewusst, an welchem Abend er kommen würde?«, wollte Adam wissen.
    Bess schien verwirrt. »Das weiß ich nicht, Sir. Sie

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