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Liebe um Mitternacht

Liebe um Mitternacht

Titel: Liebe um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nur natürlich, dass Sie Ihren Bruder und Ihre Schwestern beschützen wollen. Ich bewundere diesen edlen Charakterzug an Ihnen und auch Ihre Entschlossenheit, Ihre Familie zu beschützen.«
    Er verzog ein wenig spöttisch den Mund. »Es stimmt sicher, dass ich entschlossen bin, meine Familie so gut wie möglich vor all dem zu bewahren, doch edel sind meine Absichten überhaupt nicht. Es ist meine Pflicht, sie alle zu schützen.«
    Sie nickte. »Sicher, ich habe mir gedacht, dass Sie das so sehen werden.«
    »Sie sind diejenige, die meine Bewunderung verdient, Caroline.«
    Der Ernst seiner Stimme erstaunte sie. »Entschuldigen Sie bitte, aber ich hatte viel eher den Eindruck, dass Sie nicht gerade sehr angetan sind von der Art, wie ich meinen Lebensunterhalt verdiene.«
    Er ignorierte ihre Bemerkung. »Sie haben einen großen Verlust erlitten und auch viele Schwierigkeiten, und dennoch haben Sie triumphiert.«
    »Alleine hätte ich das nicht geschafft«, gestand sie leise. »Hätte ich Tante Emma und Tante Milly nicht gehabt, dann hätte mein Leben eine ganz andere Wendung genommen, das kann ich Ihnen versichern.«
    »Genau wie meines, hätte es Wilson Grendon nicht gegeben. Aber das mindert Ihren eigenen Verdienst nicht. Sie haben einen großen Skandal überstanden, und es gibt Menschen, die Sie lieben und denen Sie treu ergeben sind. Sie haben ihre Kreativität und Ihre Intelligenz genutzt, um sich eine interessante Karriere aufzubauen. All diese Dinge zusammen bedeuten einen großen Triumph, Caroline.«
    Sie wusste nicht, was sie ihm darauf antworten sollte. Sie fühlte, wie ihr eine heiße Röte in die Wangen stieg. Noch nie hatte ein Mann ihr auf eine so rührende und ehrliche Art und Weise Komplimente gemacht. Und sie wusste, dass er jedes Wort ernst meinte.
    Dennoch, dachte sie wehmütig, das waren nicht die Gefühle, die sie in ihm wecken wollte.
    »Sehr freundlich von Ihnen, das zu sagen«, brachte sie mit möglichst ausdrucksloser Stimme hervor.
    »Sie haben mich gefragt, warum ich Sie heute Abend hierher gebracht habe.« Er machte ein paar Schritte auf sie zu. »Ich habe mir gesagt, dass ich Sie mehr oder weniger dazu gebracht habe, mir einige Ihrer eigenen Geheimnisse zu verraten, und dass es nur angemessen ist, wenn ich mich dafür revanchiere. Aber das ist noch nicht alles.«
    Die Atmosphäre in dem kleinen Zimmer veränderte sich, sie wurde intimer und intensiver. Ein tiefes Wissen erfasste sie und brachte sie dazu, aufzustehen. Etwas Wichtiges geschah zwischen ihnen, das war ganz deutlich.
    Als er bei ihr angekommen war, hob er beide Hände und legte sie um ihr Gesicht.
    »Die Wahrheit ist, dass ich nicht wollte, dass Sie glauben, ich sei der Mann, als den Sie mich an unserem ersten Tag gesehen habe, als ich in Ihr Arbeitszimmer gestürmt bin und versucht habe, Sie einzuschüchtern, damit Sie mir die Informationen gaben, die ich von Ihnen haben wollte.«
    »Ach ja.« Etwas anderes fiel ihr nicht ein. Sie fühlte seine Wärme und die Kraft seiner Hände so deutlich, dass sie kaum noch atmen, geschweige denn, einen klaren Gedanken fassen konnte.
    »Mir ist klar, dass ich Ihnen vielleicht vorkomme wie einer der egoistischen, arroganten Männer der gehobenen Gesellschaftsschicht. Und ich gebe zu, dass ich mich in diesen Kreisen bewege. Aber ich bin nicht in diese Kreise hineingeboren, Caroline. Ich trage die richtige Kleidung, gehöre den richtigen Clubs an und mache Geschäfte mit den richtigen Menschen, aber ganz tief in meinem Inneren werde ich immer ein Außenseiter sein. Ich weiß das, auch wenn es die Menschen, mit denen ich zu tun habe, nicht wissen.«
    Sie hob die Hände und legte sie um seine Handgelenke. »Ich verstehe das.«
    »Ich habe Sie hierher gebracht, weil ich möchte, dass Sie verstehen, dass ich weiß, wie es ist, wenn man sehr hart kämpfen und sich bemühen muss, zu überleben. In der Tat habe ich Dinge getan, um meine Ziele zu erreichen, die Sie zutiefst erschüttern würden.«
    »Das kann ich nicht glauben.«
    »Glauben Sie es nur«, erklärte er mit rauer Stimme. »Aber ich will Sie mit diesen Geheimnissen nicht belasten. Sie sollen nur heute Abend begreifen, dass ich die Lektionen nicht vergessen habe, die ich gelernt habe, während ich hier lebte. Ich werde sie niemals vergessen. Sie sind ein Teil von dem, was aus mir geworden ist.«
    Sie seufzte. »Sie sind vielleicht arrogant. Und ganz sicher haben Sie einen starken Willen, sind manchmal sogar stur. Aber ich weiß sehr gut,

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