Liebe um Mitternacht
Kragen ihres Morgenmantels zur Seite und küsste sie auf die Schulter. »Liebende tun so etwas. Sie lieben sich.«
Sie starrte auf das Bücherregal an der Wand hinter ihm. »In … in einem Arbeitszimmer?«
»Überall, wo es möglich ist.« Er öffnete den ersten Knopf ihres Morgenmantels. »Liebende müssen jede Gelegenheit nutzen.«
»Ja, ich denke, das ist so«, stimmte sie ihm zu. »Aber was ist, wenn jemand kommt?«
»Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es so weit ist. Küss mich, Caroline.«
Vorsichtig legte sie die Arme um seinen Hals und hatte Angst, ihm wehzutun.
»Ich habe gesagt, küss mich«, flüsterte er an ihrem Mund.
Der grobe, männliche Geruch des Kampfes hing noch an ihm. Sie fühlte die ungewöhnliche Energie, die er ausstrahlte.
Zärtlich küsste sie ihn und versuchte, die Gewalttätigkeit durch Liebe zu ersetzen.
Mit schnellen Bewegungen öffnete er ihren Morgenmantel. Und dann waren auch schon seine Hände auf ihrer Haut, umfassten ihre Taille, und er hob sie hoch.
Sie hatte erwartet, dass er sie auf den Teppich legen würde. Das schien der einzig mögliche Platz im Zimmer zu sein. Doch stattdessen setzte er sie auf die Kante des Schreibtisches.
Und als er dann ihre Beine auseinander drängte und sich dazwischen schob, war sie viel zu erschrocken, um zu protestieren. Sie fühlte nur noch seine Hände auf ihrer Haut, die sie neckten, streichelten, bis sie ganz feucht war und voller Sehnsucht.
Er strahlte an diesem Abend eine eigenartige, wilde Anspannung aus, dennoch hielt er sich unter Kontrolle. Sie war bei ihm in Sicherheit, ganz gleich, wie wild die Leidenschaft zwischen ihnen auch sein mochte.
Es war ein berauschendes, herrliches Gefühl.
Er öffnete seine Hose, und sie umfasste ihn mit den Händen, prägte sich das Gefühl ein, ihn so zu halten.
»Du erstaunst mich«, flüsterte sie benommen.
Er lachte leise und voller Erregung auf. Und dann machte er Dinge mit ihr, die wirklich erstaunlich waren.
Alles in ihr zog sich zusammen, bis sie glaubte, es nicht länger ertragen zu können. Sie krallte die Finger in seine Schultern.
»Adam.«
Ohne jede Vorwarnung löste sich die Anspannung in ihrem Inneren auf in ein heißes, mächtiges Pulsieren, das sie mit einem überwältigenden Glücksgefühl erfüllte.
Noch ehe sie sich davon erholen konnte, schlössen sich Adams Hände um ihren Po, und er drang mit einem einzigen, heftigen Stoß tief in sie ein.
Seine eigene Erfüllung ließ seinen Körper erbeben. Sie hörte, wie er ein Aufstöhnen unterdrückte und verspürte eine große Zufriedenheit darüber, dass er in ihren Armen eine solche Erfüllung gefunden hatte. Das war zweifellos sehr selbstsüchtig von ihr, aber sie hoffte von ganzem Herzen, dass er diese Erfahrung nie wieder mit einer anderen Frau machen würde.
Sie klammerte sich an ihn, schlang die Beine fest um seine Hüften, bis die Welt sich wieder in ihrem normalen Rhythmus drehte.
Eine Ewigkeit später löste sich Adam von ihr, wenn auch nur zögernd, und machte sich daran, seine Kleidung wieder zurechtzurücken.
»Ich muss gehen«, meinte er, nach einem Blick auf die Uhr. »Deine Tanten werden bald nach Hause kommen, und ich bin nicht in dem Zustand, in dem ich sie begrüßen möchte.«
»Versprich mir, dass du dir eine Mietkutsche nehmen wirst. Ich möchte nicht, dass du den ganzen Weg zurück nach Hause zu Fuß gehst.«
Er griente, legte die Hände um ihre Hüften, hob sie vom Schreibtisch und stellte sie wieder auf die Füße.
»Ich versichere dir, nach dieser herrlichen Erholung fühle ich mich sehr belebt.«
»Aber wenn nun diese beiden Männer noch einmal versuchen, dich anzugreifen.«
»Ich glaube nicht, dass ich sie bald wiedersehen werde.« Er gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze und griff nach seinem Hemd. »Gute Nacht, meine Süße. Ich werde dich morgen besuchen kommen.«
Sie war erstaunt über den Wechsel in seiner Laune. Es war tatsächlich so, als hätte er ein berauschendes Getränk zu sich genommen. War es möglich, dass die Liebe eine solche Wirkung auf einen Mann haben konnte?
Adam ging bereits zur Tür. Sie lief hinter ihm her.
»Aber du wirst vorsichtig sein«, ermahnte sie ihn.
»Ganz sicher«, versprach er.
Ihrem Geschmack nach sagte er das viel zu lässig. Aber was sollte sie tun? Sie ging hinter ihm her, bis hinaus auf die Straße.
Als er weg war, schloss sie die Tür, lehnte sich daran und hielt die Türklinke mit beiden Händen fest.
Männer, so dachte sie,
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